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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er verabscheute einen Mann,
der ihm mit der Kaltheit eines Computers zu beweisen versuchte, daß
ein Freund zum Verräter geworden war.
    „Das ist mein Beruf, Sir. Vertrauen bringt uns in diesem
Gewerbe nichts ein."
    Bully donnerte die Faust auf den Tisch, daß sein
halbgefülltes Whiskyglas einen Satz in die Luft machte.
    „Und ich glaube Ihnen immer noch nicht", brauste er
auf. „Ich weigere mich zu glauben, daß Atlan zum Verräter
geworden ist. Ich werde Perry von dieser ganzen Sache kein
Sterbenswörtchen erzählen, und ich werde auch keinen
Flottenverband losschicken, der den Arkoniden suchen soll."
    Allan D. Mercant preßte die Lippen zusammen.
    „Das ist sehr leichtsinnig, wenn Sie mir die Bemerkung
gestatten, Sir!"
    Das letzte Wort spuckte er förmlich aus. Reginald Bull ließ
sich dadurch nicht beeinflussen.
    „Mag sein", donnerte er. „Mag sein, daß ich
leichtsinnig handle. Aber ich will Ihnen eines sagen, mein lieber
Allan. Wir, das heißt Perry und ich, wir haben schon einmal
sehr leichtsinnig gehandelt. Wir taten das, als wir Sie zum Chef der
Galaktischen Abwehr ernannt haben."
    Allan D. Mercant war blaß geworden. Er versuchte sich in
seinem Sessel zu erheben, wurde aber von Bullys Wortkanonade förmlich
zurückgestoßen. Reginald Bull war in Fahrt gekommen, jetzt
war er nicht mehr zu stoppen.
    „Und wissen Sie, was an dieser Entscheidung leichtsinnig
war? Daß wir Ihnen vertraut haben! Glauben Sie, ich wüßte
nicht, wie viele Regierungschefs der Vergangenheit von ihren
Abwehrfachleuten belogen und betrogen worden sind? Glauben Sie, ich
wüßte nicht, welche Macht ein hinterlistiger
Geheimdienstboß bekommen kann, wenn man ihm nicht pausenlos auf
die Finger sieht?"
    Allan D. Mercant schluckte und rang nach Luft. Er hatte früher
einmal den Geheimdienst des Westens geleitet, damals, als die Erde
politisch noch in verschiedene, einander feindliche Machtblöcke
aufgespalten war. Damals war - unter anderem - der amerikanische
Präsident sein Chef gewesen, und die Amerikaner waren von jeher
dafür bekannt gewesen, daß sie kein Blatt vor den Mund
nahmen. Aber mit einer derartigen Tirade war Allan D. Mercant noch
nie konfrontiert worden.
    „Und wissen Sie auch, warum wir Ihnen, ausgerechnet Ihnen,
dieses Amt anvertraut haben? Warum wir Ihnen nicht ununterbrochen auf
die Finger sehen? Weil wir Ihnen vertrauen, Allan D. Mercant, weil
wir daran glauben, daß Sie ein anständiger, ehrenhafter
Mensch sind. Sie sind Chef der Galaktischen Abwehr, weil Sie unser
Freund sind, und weil wir unseren Freunden vertrauen!"
    Bully setzte sich und stürzte den Inhalt des nächstbesten
Glases hinunter. Es war der Whisky, den Julian Tifflor nicht
angerührt hatte.
    Allan D. Mercants Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. Er lächelte
zurückhaltend.
    „Ich glaube, ich verstehe, was Sie mir sagen wollten. Sie
haben eine etwas befremdliche Art, Komplimente zu machen, muß
ich sagen."
    „Besser so als gar nicht", stieß Bully würgend
hervor. Er versuchte zu grinsen und gleichzeitig das Brennen im Hals
loszuwerden. Sein Gesicht sah hochgradig erheiternd aus, aber den
Männern war nicht nach Lachen zumute.
    „Ehrlich gesagt, Allan", erklärte Bully, sobald er
wieder zu Luft gekommen war. „In einer Welt, in der Atlan zum
Verräter geworden ist, in der ich mich auf meine
Menschenkenntnis nicht mehr verlassen kann - in einer solchen Welt
will ich nicht leben."
    Für einen Augenblick brach der permanente Skeptiker in Allan
D. Mercant durch. Er sah einen Augenblick lang nach oben.
    „In einer solchen Welt", sagte er trocken, „werden
Sie auch nicht sehr lange leben müssen. Auf der
Liquidationsliste des Robotregenten stehen Sie mit Sicherheit ganz
oben."
    „Auch ein Kompliment", murmelte Bully.
    Wieder breitete sich Schweigen in dem Raum aus. Keinem der Männer
war froh zumute. Sie wußten, daß einige Häuser
weiter ein einsamer, trauernder Mann am Sarg seiner geliebten Frau
saß. Ein Teil dieser Einsamkeit blieb auch diesen Männern
nicht erspart, auch sie waren betroffen vom Tod der Frau.
    Und allen Beschwörungen zum Trotz - ein Stachel war
geblieben.
    Der Arkonide war verschwunden. Er hatte die Möglichkeit, der
Erde mehr Schaden zuzufügen als irgend jemand sonst.
    Das Vertrauen, das Reginald Bull in Atlan setzte, war nicht
umgefallen. Es schwankte auch nicht. Aber es zitterte ein wenig, und
dieses Gefühl genügte.
    Leben und Freiheit der Terraner lag in diesen Stunden gleichsam in
der Hand eines einzigen Mannes

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