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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kultivierter,
umgänglicher Mann. Aber er war Sklavenhändler.
    Puthor zeigte sich von seiner besten Seite. Er goß für
Jana den Tee nach, rückte ihr den Sessel zurecht - kurz, er
führte sich auf, wie man es bei einem Kavalier der alten Schule
erwarten durfte. Und Jana schien sich nicht daran zu stören, daß
der gleiche Mann keinen Herzschlag lang zögern würde, sie
gewinnbringend zu verkaufen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Sie
frühstückte mit beachtlichem Appetit.
    „Ich habe einen Wunsch, Puthor."
    Der Arkonide wandte den Kopf und sah mich an. Fragend hob er die
Brauen.
    „Ich möchte eine Audienz beim Fürsten."
    Puthor lachte unterdrückt.
    „Der Bursche kann froh sein, wenn wir uns herablassen",
sagte er amüsiert. „Du scheinst sehr lange unter Barbaren
gelebt zu haben."
    „Narr!" schalt mich der Logiksektor. „Ein
Arkonide ersucht doch einen Barbarenhäuptling nicht um Audienz!"
    „Zehn Jahrtausende auf der Erde haben Sie wohl bescheiden
gemacht, wie?"
    Jana sprach fließend Latein und bewies damit nicht nur, daß
sie aus dem Mittelmeerraum, wahrscheinlich Italien, stammte. Sie gab
damit auch klar zu erkennen, daß sie recht gut über mich
informiert war.
    „Man lernt halt, mit den Wölfen zu heulen", gab
ich zurück, in der gleichen Sprache.
    Puthor hatte den knappen Wortwechsel interessiert verfolgt. In
Janas Stimme war eine gewisse Schärfe hörbar gewesen, ein
Tonfall, den arkonidische Frauen ihren Ehemännern gegenüber
nur selten anzuschlagen wagten.
    „Sie ist tatsächlich widerspenstig", stellte er
erstaunt fest. „Wenn ich dir einen Rat geben darf, verkaufe sie
an den Fürsten."
    Ich sah Jana von der Seite her an. Sie zeigte sich nach wie vor
unbeeindruckt. Gelassen löffelte sie ihr Frühstücksei
aus, das die Größe einer irdischen Grapefruit hatte.
    „Ich werde den Ratschlag überdenken", stellte ich
in Aussicht. „Wie ist der Fürst eigentlich?"
    „Nun", begann Puthor gedehnt. ,,Urlinna, so ist der
Name des Fürsten von Hylan, ist ein Fettwanst, der
seinesgleichen im Arkonimperium sucht. Ihn zu transportieren,
bedürfte es eines Truppentransporters. Obendrein ist er grausam,
ein Ausbund an Verschlagenheit und Heimtücke, ein Sadist
reinsten Wassers. Daß er gefräßig ist wie ein Rudel
hungriger Wölfe und mehr Durst hat als die Wüste selbst,
brauche ich nicht erst zu erwähnen."
    „Und wahrscheinlich ist er auch feige", setzte ich die
Beschreibung fort. Zu meinem Erstaunen verneinte Puthor.
    „Nicht einmal", sagte er mit verhaltener Anerkennung.
„Urlinna ist weder dumm, noch ist er ein Feigling. Und wenn er
mit seinen Leibwächtern zur Übung ficht, dann verlieren sie
nicht aus Höflichkeit - er kann mit Waffen umgehen."
    „Sind in letzter Zeit Berater beim Fürsten aufgetaucht?
Fremde Berater?"
    Puthor zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe ihn seit Monden nicht mehr gesehen. Seine Manieren
sind übel, nicht zu ertragen für einen Arkon-Geborenen.
Deshalb habe ich den Palast trotz seiner Bitten vor einem halben Jahr
letztmalig betreten."
    Diese Nachricht erfreute mich ganz und gar nicht.
    Der Mann, der das Serum der Unsterblichkeit gestohlen hatte, war
hier auf Batwyng - Aponti II, wie der Planet jetzt genannt wurde. Ich
nahm an, daß er seinen Feldzug von hier aus beginnen würde.
Aponti II lag weitab vom Schuß, von den Druuf war hier nichts
bekannt.
    Ich versuchte zu kombinieren, wie der Plan des Diebes und
mutmaßlichen Mörders aussah.
    Zunächst mußte er sich auf einem Randplaneten des
Imperiums etablieren. Dort eine führende Stellung zu bekommen,
war für einen gewitzten Terraner eine leichte Übung. Danach
brauchte unser Freund nur abzuwarten, wer aus dem großen Ringen
als Sieger hervorging - Druuf, Arkon oder die Terraner. Mit dem Serum
der Unsterblichkeit war er für jede dieser Machtgruppen
hochinteressant. Und wenn unser Freund ein klein wenig bescheiden war
- oder geduldig, das kam in diesem Fall auf das gleiche hinaus -,
brauchte er nur abzuwarten. Früher oder später würde
er die Stellung einnehmen, die bei einem biologisch Unsterblichen zu
erwarten war. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Aber wer war der Dieb der Unsterblichkeit? Wie sah er aus?
    Ich starrte an Puthor vorbei auf die Blumenarrangements des
Gartens.
    Wie kam ich an den Verbrecher heran? Ich wußte nicht, wie er
aussah. Ich wußte nicht, wie er hieß - ich wußte
nur eines: er war unsterblich, wie ich. Aber anders als ich trug er
keinen Zellaktivator als Ausweis der

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