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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Gefühle, die einige seiner
Untergebenen für Jana hegten, waren weniger
    unterwürfig, im Gegenteil. Einigen Soldaten schien die junge
Frau ganz besonders zu gefallen; ihre Blicke ließen an
Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
    Um den Palast erreichen zu können, mußten wir praktisch
die gesamten Gartenanlagen durchqueren. In den Gesichtern der
Wachsoldaten war angedeutet der Neid zu erkennen, der diese Menschen
erfüllen mußte. Für sie war dieser Luxus
selbstverständlich nicht bestimmt - sobald ihre Dienstzeit
beendet war, würden sie zurückkehren müssen in die
trübe Verlassenheit ihrer heimatlichen Stadtviertel.
    „Vergessen Sie ihren Sozialrevolutionären Eifer",
ermahnte ich Jana. „Ich warne Sie - wenn Sie mir
Schwierigkeiten machen, werde ich unnachsichtig. Dafür steht zu
viel auf dem Spiel."
    „Wem sagen Sie das?" antwortete die junge Frau grimmig.
    Das Tor des aufrechten Löwen. Wir mußten dort anhalten,
damit der Zeremonienmeister Zeit fand, den Fürsten auf unsere
Ankunft vorzubereiten. Wir konnten in der kurzen Pause die
prachtvolle Bronzearbeit des Tores bewundern. Es zeigte im
Flachrelief einen weit überlebensgroßen Löwen, der
sich von seinem irdischen Namensverwandten hauptsächlich in der
Farbe des Felles unterschied - die Löwen im Küstenbereich
waren hauptsächlich grünhäutig, damit sie sich im
dichten Gras des Küstenlandes besser auf die Lauer legen
konnten.
    Zur Seite blickend sah ich eine Mauer, deren Sinn und Zweck mir
nicht sofort klar wurde. Ich deutete auf die hohe Ziegelwand.
    „Was ist das?" fragte ich einen der Wachsoldaten.
    „Das Theater", bekam ich zur Antwort.
    Meine nach Jahrhunderten zählende Erfahrung und reine Logik
brachten mich schnell zu der Einsicht, daß der Fürst dort
mitnichten ein Gebäude hatte errichten lassen, in dem Dramen
oder modernes Ballett vorgeführt wurde. Ich war sicher, daß
Urlinna Kampfspiele jeder anderen Art von Belustigung vorzog.
    Irgend jemand im Innern des Palastes spielte schauerlich auf einer
Fanfare. Auf dieses Zeichen hin wurden die Flügel des Portals
zur Seite geschwenkt. Eine neue Garde nahm uns in Empfang, und aus
dem Innern wehte uns ein kühler Lufthauch entgegen. Solche
Temperaturen waren hierzulande auf normalem Wege nicht zu erreichen.
Der Fürst hatte sich den Luxus einer hochmodernen Klimaanlage
erlaubt, die in der Mittagszeit wahrscheinlich auf Hochtouren lief.
    Mit den grimmigen Gesichtern, die ich bei so vielen Wachsoldaten
gesehen hatte, begleiteten uns die acht Lanzenträger durch das
Portal und in die Hallen der Säle des Palastes. Die Spitzen der
Lanzen waren versilbert, auch andere Teile der Bewaffnung deuteten
mehr auf Zierwaffen hin, denn auf ernsthafte Kriegsinstrumente. Ich
sah, wie der Offizier auf meinen Impulsstrahler schielte. Angesichts
meiner erkennbaren Abkunft vom Hauptplaneten des Großen
Imperiums unterließ er es, mich um die Waffe zu bitten. Ich war
gespannt, wie der Fürst darauf reagieren würde.
    Urlinna saß beim Mittagsmahl, als wir ihn zum erstenmal
sahen.
    Er hockte auf einem prunkvollen Sitzmöbel, das bei jeder
Bewegung vernehmlich ächzte. Vor ihm stand, von zwei gleichfalls
verzierten Holzböcken gestützt, eine lange Tafel. Das
Silbergeschirr war unter der Fülle der Speisen kaum zu erkennen.
    „Willkommen, Erhabener", brachte Urlinna hervor. Er
winkte mir leutselig mit einem angenagten Geflügelbein zu.
    „Setzt Euch, und wenn Ihr wollt, eßt! Es ist genug da
für alle!"
    Einstweilen speiste Urlinna allein, und wie er speiste...
    Einen Augenblick lang kochte die Wut in mir hoch, einen Augenblick
lang hatte ich vergessen, was ich in zehn Jahrtausenden auf der Erde
gelernt hatte. In diesem kurzen Augenblick war ich wieder Arkonide
von Geblüt, und es war eine
    Unverschämtheit ersten Ranges, einen Arkoniden solcherart zu
begrüßen. Vorgeschrieben waren für barbarische
Duodezfürsten verschiedene Kniefälle, entsprechend dem Rang
des arkonidischen Gastes. Daß ein Barbarenhäuptling
einfach sitzenblieb... Ich lächelte zurückhaltend.
    „Danke", sagte ich. Mit einer Handbewegung forderte ich
Jana auf, an der Tafel Platz zu nehmen.
    Urlinna wurde weiß.
    Meine Geste hatte getroffen. Jana war, wie ihr Teint und ihr Haar
auswiesen, keine Arkongeborene. Und auf diesem Planeten zählten
Frauen ohnehin nicht viel. Daß ich Jana aufforderte, sich an
die Tafel zu setzen, selbst aber stehenblieb, war eine lautlose, aber
nichtsdestotrotz wuchtige Ohrfeige für den

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