PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
angesetzt."
Ich nickte mühsam.
Ein eisiger Schrecken saß mir in den Gliedern. Die
Erinnerung war blitzartig aufgestiegen... Rom, der Circus Maximus,
die Schule der Gladiatoren in Padua... Publius Thrax, der
Retiarius... das gellende Schreien der Meute, wenn einer der Kämpfer
fiel. Wenn einer, der nicht mit Helm und Visier antrat, seinen Kampf
verlor, forderte die Menge stets sein Leben - denn man konnte sein
Gesicht sehen, wenn er starb.
Mit äußerster Anstrengung gelang es mir, die Erinnerung
an das Rom der Kaiserzeit zurückzudrängen.
Jetzt zählte nur die Zukunft.
7.
Er hörte auf die Kodebezeichnung RGX-43567/a-II.
Er war ein Roboter, eine Maschine. Zu dieser Maschine gehörten
drei hochspezialisierte Positronengehirne, die hervorragend
zusammenarbeiteten. Das eine dieser Gehirne wertete die
Strukturerschütterungen aus, die bei jeder Transition entstanden
und sich mit Überlichtgeschwindigkeit im Raum ausbreiteten und
jedem verrieten, wo ein Raumschiff das Gefüge des Normalraums
durchbrochen hatte. Diese Positronik war unter anderem mit dem
Sonderauftrag versehen worden, speziell den Raumschiffen der Terraner
nachzuspüren. Zwar verwandten die Terraner Schockabsorber, die
Strukturerschütterungen unterdrückten, aber die Positronik
verfolgte dennoch jede anmeßbare Schiffsbewegung.
So hatte der Strukturtaster auch nicht angeschlagen, als im Raum
der Sonne Apon plötzlich ein Kleinraumschiff aufgetaucht war.
Erst die Massetaster des Roboters
hatten die Anwesenheit des kleinen Schiffes feststellen können.
Für einen Roboter mit seinen Fähigkeiten war es ein
Kinderspiel, logisch herauszufinden, daß es sich bei dem
Kleinraumschiff nur um eine Einheit der Terraner handeln konnte.
RGX-43567/a-II hatte - unter anderem - spezielle Anweisungen für
diesen Fall. Der Raum der Sonne Apon gehörte nicht zum
gemeinsamen Aufmarschgebiet der Raumflotten der Terraner und der
Arkoniden. Terraner hatten hier nichts zu suchen.
Organische Lebewesen hätten in diesem besonderen Fall
vielleicht Geduld gezeigt oder Nachsicht. Aber solche Regungen waren
einer Positronik fremd. Im Gegenteil -auf einem solchen Präzedenzfall
hatte die Maschine nur gewartet.
Entsprechend der unmittelbaren Anweisung von Arkon gab das erste
der drei Positionengehirne die Anflugdaten an das zweite Gehirn
weiter. Dieser Rechner kannte nur eine Aufgabe - das Abschießen
von anfliegenden Raumschiffen. War ein solches Schiff von dem ersten
Rechner zum Abschuß freigegeben, handelte Rechner 2 nach
eigenem Ermessen. Darauf eingestellt, mit der Energie hauszuhalten,
verschwendete das Positronengehirn keinen zweiten Schuß,
nachdem bereits die erste Salve im Ziel gesessen hatte.
Das dritte Positronengehirn war mit der Aufgabe betraut, sich nur
dann zu aktivieren, wenn die beiden anderen Rechner bereits in
Tätigkeit getreten waren. Es hatte nur den einen Auftrag, diese
Aktivität per Hyperfunk an den Robotregenten auf Arkon III zu
melden. Nachdem es diese Aufgabe gelöst hatte, schaltete es sich
selbst und die beiden anderen Rechner wieder ab. RGX-43567/a-II hatte
seine Aufgabe erfüllt.
Es gab fünfzehn solcher automatischer Abwehrforts auf dem
Planeten Aponti II. Zur Abwehr einer Invasion waren sie nicht
geeignet, wohl aber dazu, mittelschwere Einheiten von unerlaubten
Besuchen dieser Welt abzuhalten. Ihre eigentliche Aufgabe bestand
darin, Aponti II vor Piraten und anderem Gesindel zu schützen.
Es gab auf vielen Planeten des Großen Imperiums solche
Abwehrforts, und das Große Imperium trug seinen Namen nicht zu
Unrecht. Es umfaßte Tausende von Welten.
Entsprechend groß war die Anzahl von Meldungen, die Tag für
Tag, Woche für Woche, auf Arkon III eintrafen. Dort wurden sie
zunächst einmal gespeichert.
So riesenhaft der Robotregent von Arkon auch war, selbst diese
gigantische Positronik arbeitete mit Wichtigkeitsstaffelung. Erst
wenn alle anderen Aufgaben vordringlichen Charakters gelöst
waren, konnte der Gigantrechner Kapazität für minder
wichtige Dinge freimachen. So wurde auch die Meldung von
RGX-43567/a-II zunächst einmal grob ausgewertet - Ergebnis: kein
Großangriff auf Aponti II, also unwichtig - und dann zu den
Akten gelegt.
Das Riesengehirn des Robotregenten war damit beschäftigt, die
Operationen seiner Raumflotten zu koordinieren, und diese Aufgabe
belastete das Gehirn in ganz besonderem Maße. Daher blieben
viele nebensächliche Arbeiten einstweilen liegen -tagelang, und
das hieß bei einem Rechner dieser Größe und
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