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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schmatzenden
Fettwanst, dessen Obergewand jederzeit als Speisen- und Getränkekarte
hätte dienen können. An Urlinnas Verfärbung ließ
sich mühelos ablesen, daß meine Beleidigung verstanden
worden war.
    Ich schnippte mit den Fingern, und sofort eilte einer der Pagen
herbei. Wortlos deutete ich auf die große Karaffe auf dem
Tisch. Der Page nickte und beeilte sich, mir den Becher zu füllen,
den ich ihm zeigte. Ich sah, wie Urlinna tief Luft holte und sich
sein Gesicht wieder mit Blut füllte. Sein Becher war auf der
Tafel bestens zu erkennen gewesen. Daß ich ihm sein Trinkgefäß
beließ - ich hatte auf den Becher unmittelbar daneben gedeutet
-, schien Urlinnas Seelenruhe wiederhergestellt zu haben. Der Wein
war erträglich. In größeren Mengen verschaffte er
einen handfesten Rausch, und das war, nach dem Geschmack zu urteilen,
das eigentliche Ziel, das Urlinna beim Genuß dieses Getränks
anstrebte.
    „In welcher Form, Erhabener, vermag ich Euch zu Diensten zu
sein?"
    Er dachte nicht daran, seine Mahlzeit zu unterbrechen oder gar zu
beenden. Im Gegenteil, er schlang weiter in sich hinein, was immer
ihm zwischen die fettglänzenden Finger fiel.
    Perry Rhodan hatte mit Hunderten von Dokumenten vorgelegt, um mir
beweisen zu können, daß es das Arkon, wie ich es gekannt
hatte, nicht mehr gab. Wenn ich an der Datenfülle noch die
geringsten Zweifel gehabt hätte, diese wenigen Augenblicke in
Urlinnas Gesellschaft hätten mich restlos überzeugt. Es war
nicht zu glauben, wie sehr das Große Imperium heruntergekommen
war. In seiner Glanzzeit hätte Urlinna längst den Kopf
zwischen den Füßen gehabt.
    „Ich habe keine besonderen Wünsche", log ich. „Ich
reise durch das Imperium zu meinem Vergnügen, um mich zu
zerstreuen."
    „Lobenswert", befand Urlinna freundlich. „Überaus
lobenswert. Ich habe allerdings nichts von der Landung Eurer Jacht
gehört, obwohl meine Diener Anweisung haben, mich schnellstens
zu informieren, wenn ein Erhabener von Arkon die Güte hat,
unsere bescheidene Welt aufzusuchen."
    Er konnte mich nicht täuschen. Seine Frage sollte beiläufig
klingen, aber er hatte seine Stimme nicht völlig in der Gewalt.
Der lauernde Unterton war deutlich zu hören. Schließlich
war dies nicht das erste Verhör, dem ich hatte standhalten
müssen.
    „Ich bin auf der anderen Seite der Wüste gelandet, in
Garpheyl. Mich reizte das Abenteuer einer Wüstendurchquerung."
    In Wirklichkeit war der Frachter, der mich nach Aponti II gebracht
hatte, dort niedergegangen, weil Garpheyl sein Zielhafen gewesen war.
Ganz unlieb war mir dieser Umweg allerdings nicht gewesen. Erkennbare
Hast und Eile hätte meinen Gegner warnen können.
    Ich nahm einen Schluck von dem Wein.
    Über den Rand es Bechers hinweg sah ich mir Urlinnas
Tafelgenossen an. Es waren in der Hauptsache Frauen, die sich scheu
im Hintergrund hielten, die meisten
    von ihnen noch ziemlich jung und mit verängstigten
Gesichtern. Die Blicke, mit denen sie Jana streiften, verrieten Neid
und eine gewisse Portion Mitleid. Jana nahm bescheiden von den
Speisen, für mich hatte sie keinen Blick übrig.
    Der wonnesame Knabe Curran hatte sich den Platz an der Schmalseite
der Tafel ausgesucht. Es war erstaunlich, wie verwüstet die
Gesichtszüge eines achtzehnjährigen jungen Mannes aussehen
konnten. Curran wirkte, als habe er schon als Wickelkind einen
ausschweifenden Lebenswandel geführt. Meinen kurzen, scharfen
Dialog mit seinem Vater hatte er boshaft lauernd verfolgt.
Wahrscheinlich wartete er insgeheim darauf, daß Urlinna mich
reizte, bis ich die Beherrschung verlor. Curran konnte es nur lieb
sein, wenn ich ihm die blutige Arbeit abnahm, seinen Vater aus dem
Weg zu räumen.
    Links neben Curran saß eine Frau, deren Gesicht ich nicht
erkennen konnte. Sie war eine von vier Frauen, die einen dichten
Schleier trugen. Der Figur nach zu schließen, war sie noch
jung, während die anderen drei Schleierträgerinnen ziemlich
fett geworden waren.
    Urlinna erleichterte sich mit einem lautstarken Rülpser, dann
klatschte er in die Hände.
    Sklaven erschienen und hoben die Tafel auf.
    Der Gedanke, daß andere vielleicht noch Hunger hatten, war
dem Potentaten offenbar nicht gekommen. Auf der anderen Seite ließ
sich ausrechnen, daß die Zeit, die Urlinna zum Stillen seines
Hungers brauchte, für Normalmenschen doppelt und dreifach
genügte.
    Urlinna verzog das feiste Gesicht.
    „Darf ich Euch, Erhabener, eine Lustbarkeit anbieten? Für
diesen Nachmittag sind Zirkusspiele

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