PR TB 195 Der Galaktische Spieler
ein Licht
über der Projektion der Milchstraße aufleuchtete, das ihn
als »galaktischen Spieler« und damit als Gewinner
bezeichnete.
Die Projektion verschwand. Beifall brandete auf, und erst jetzt
sah Tekener, daß sich über ihm auf Tribünen Tausende
von Zuschauern drängten.
Serges Canti betrat den Computerraum. Er lächelte und
streckte Tekener beide Hände entgegen.
»Sie haben gewonnen«, rief er, und seine Stimme füllte
die ganze Halle aus, so daß jeder der Zuschauer ihn verstehen
konnte. »Ich gratuliere Ihnen. Niemals zuvor haben wir einen
Spieler wie Sie auf Thalkat gehabt.«
Er streckte den rechten Arm hoch und zeigte den Zuschauern einen
Scheck.
»Noch nie hat jemand in diesem Hause soviel Geld gewonnen
wie Sie. Wir gratulieren von Herzen.«
Er schüttelte Tekener noch einmal die Hand, während er
lachte, als freue er sich tatsächlich.
Seine Haltung änderte sich, als Tekener und er den Raum
verlassen hatten. Sie waren allein auf einem Gang, der zur Hotelhalle
führte.
»Ich habe Sie gewarnt«, sagte er. »Es wäre
besser für Sie gewesen, wenn Sie dieses Spiel verloren hätten.«
»Finden Sie?« Tekener zeigte sein drohendes Lächeln.
»Ich weiß es. Heute haben Sie zum letzten Mal eines
unserer Casinos betreten. Sie haben Hausverbot, Mr. Tekener.«
»Einfach so?« fragte er. »Das ist nicht Ihr
Ernst. Es gibt genügend Planeten, auf denen ein Hausverbot
gesetzlich ausgeschlossen ist.«
»Was wollen Sie denn noch?« Serges Canti war ratlos.
»Vor einigen Tagen hatten Sie nur noch ein oder zwei Solar in
den Taschen. Heute sind Sie achtfacher Millionär. Reicht das
immer noch nicht?«
»Ich bin Spieler, und ich spiele, solange ich eine
Glückssträhne habe. Die kann Sie allerdings noch etliche
Millionen kosten.«
»Also gut«, sagte Canti. »Ich bin befugt, Ihnen
drei Millionen zu bieten, falls Sie sich vertraglich verpflichten,
niemals wieder eines unserer Casinos zu betreten.«
Tekener lachte ihm ins Gesicht. Er nahm Canti den Scheck aus der
Hand, schob den Vertreter Grosvenors zur Seite und ging durch die
Hotelhalle ins Spielcasino. Die Spieler erhoben sich von ihren
Plätzen und begrüßten ihn mit Beifall.
Tekener setzte sich an einen Roulettetisch.
Zwei Stunden später hatte er die Bank gesprengt. Serges Canti
erklärte das Casino für geschlossen, als vor Tekener
Spielmarken im Wert von fast fünfzehn Millionen lagen.
»Ich denke gar nicht daran, jetzt Schluß zu machen«,
rief Tekener. Er zeigte auf die Chips. »Die Bank soll mir ein
Angebot machen. Ich bin bereit, um alles zu spielen, was ich heute
gewonnen habe.«
Serges Canti schüttelte den Kopf.
»Die Bank macht kein Angebot mehr, Mr. Tekener. Jetzt ist
Schluß.«
»Ich weiß etwas, was die Bank setzen könnte«,
sagte der narbengesichtige Terraner. »In der Hotelhalle steht
eine Glasvitrine. Darin befindet sich ein Pelzmantel aus
Grantinzy-Fellen. Wenn ich mich nicht irre, gilt dieser Pelzmantel
als der Glücksbringer dieses Hotels. Ist es nicht in allen
Hotels von Grosvenor so, daß ein Stück aus
Grantinzy-Fellen Glücksbringer ist? Nun gut, Mr. Canti. Ich
setze meinen gesamten Gewinn gegen diesen Pelzmantel. Die Bank soll
spielen.«
Einige der anderen Gäste klatschten zustimmend in die Hände.
Serges Canti aber wich erbleichend vor Tekener zurück.
»Sie haben den Verstand verloren«, sagte er. »Ein
Grantinzy-Mantel kann niemals Einsatz sein.«
Tekener stopfte sich die Chips in die Taschen und schob einem der
Gäste, der besonders viel verloren hatte, Marken im Wert von
mehr als hunderttausend Solar zu. Dann verließ er das Casino.
Serges Canti, der Unheil ahnte, eilte hinter ihm her. Etwa zwanzig
Spieler und Spielerinnen folgten ihm.
Ronald Tekener stürmte in die Hotelhalle, ohne sich von Canti
aufhalten zu lassen. Er packte einen Sessel und schleuderte ihn gegen
die Vitrine. Krachen zersplitterte das Glas.
Serges Canti schrie, als sei er getroffen worden. Von allen Seiten
eilten Hotelangestellte herbei.
Tekener ergriff den Pelzmantel und warf ihn sich über die
Schulter. Kalt lächelnd blickte er Serges Canti an.
»Nun?« fragte er. »Wie sieht es aus, Mr. Canti?
Wagen Sie das Spiel?«
»Auf keinen Fall.«
»Nun gut«, erwiderte Tekener. »Dann starte ich
noch heute zur Erde. Sie wissen, daß es in Terrania City das
größte Casino der Galaxis gibt. Nirgendwo kann man mehr
Geld gewinnen als dort. Wenn Sie nicht um diesen Mantel mit mir
spielen, dann werde ich das Casino in Terrania City
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