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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von Ochsen,
Ziegen, Lämmern und Gazellen. Noch war es hell; die wenigsten
Öllampen und Fackeln waren angezündet worden. Eine Gruppe
von Musikerinnen stimmte ihre Instrumente. Ich sah Harfen,
Kastagnetten, mehrere Leiern und Sistren. Die
    Mädchen waren in halb durchsichtige Gewänder gekleidet
und saßen auf einem Podium in der Mitte des Raumes.
    “Zufrieden?" fragte Zakanza. Er verhielt sich wie ein
Mann, der zu plötzlichem Reichtum gekommen war, aber sein
Gesicht hatte den Ausdruck der Wachsamkeit nicht verloren.
    “Wenn die Gäste ebenso prunkvoll sind, und wenn wir
Erfolg haben, bin ich zufrieden", antwortete ich und spießte
ein Kiebitzei auf ein zierliches Messer. "Brauchst du Gold oder
Silber? Ich habe hervorragend verdient!"
    “Danke. Mir ist es geglückt, die Sklaven teuer zu
verkaufen. Die Reichweite unserer winzigen Streitmacht hat sich
drastisch vergrößert!"
    Natürlich verkauften wir nicht einfach Sklaven. Der Erlös,
den beispielsweise einer der Handwerker einbrachte, wurde zwischen
dem Sklaven und Zakanza geteilt. Das wußten die Käufer
nicht. Die Sklaven hingegen hatten sich ihre Herren selbst
ausgesucht; die Angebote schienen reichlich gewesen zu sein. Nur noch
fünf Androidenmädchen lächelten uns zu, als sie damit
anfingen, die Öllampen anzustecken. Auch sie waren prächtig
gekleidet und geschmückt und hatten ihr langes Haar so frisiert,
daß es fast den starren Perücken der Ägypter glich.
Ich aß ein Stückchen geräucherten Nilpferdschinken
und brummte:
    “Ich habe nachgedacht, Zakanza. Die beiden Spieler sind
entweder die Pharaonen, oder sie benützen andere Personen als
Marionetten. Wie auch immer: wenn die Spieler noch leben, befinden
sie sich an der Spitze der Pyramide. Ich frage mich, was wir mit
unserem Eingreifen für die Zukunft des Planeten bewirken."
    Jetzt ertönten die ersten Akkorde der Leiern und
langgezogene, trillernde Flötentöne, die sich mit den
pochenden Schlägen kleiner Trommeln mischten. Zakanza, der neben
mir in der Vorhalle stand, schlug mir tröstend auf die Schulter
und sagte:
    “Ich habe das sichere Gefühl - aber keine Erinnerung
daran! -,daß wir gemeinsam gewaltige Abenteuer bestanden haben.
Und wenn es noch so schlecht aussieht, Atlan, wir schaffen es. Mit
dieser gewaltigen Menge bester Ausrüstung sind wir unverwundbar.
Warte nur, und an irgendeiner Stelle unserer eigenen Geschichte haben
wir Erfolg. Für mich ist das absolut sicher."
    “Ich bin zu ungeduldig!" stimmte ich zu, winkte einem
Diener und ließ mir frisches Bier bringen. “Wahrscheinlich
hast du recht."
    Zugleich mit den Klängen der Kastagnetten und der Sistra
durchzogen die Bratengerüche das Haus. Fackeln und Öllampen
erhellten auch den Garten und den Bereich unter den knarrenden
Palmen.
    “Betrinke dich, wähle unter den Mädchen und Frauen
dieser Nacht, und morgen wird deine schlechte Laune verschwunden sein
wie dünner Nebel!" versprach Zakanza. Ich nickte und
begrüßte mit ihm die ersten Gäste. Es waren Nachbarn
Zakanzas. Wir konnten fast absolut sicher sein, daß die
dreiundzwanzig Parasiten ausschließlich “wichtige"
Persönlichkeiten befallen hatten, daher musterten wir
unauffällig jeden Gast. Viele Männer kamen mit nacktem
    Oberkörper, so daß ein scharfer Blick genügte.
Aber die Parasiten konnten sich mühelos unter dem breiten
Schmuck verbergen, und dann verstanden die Androidinnen unsere Winke
und zogen die Männer lachend und ihre Reize ausspielend ins
Haus. Irgendwann war dann immer ein rascher Griff oder ein genauer
Blick unter die Schmuckstücke möglich. Ich ließ mich
langsam von der ausgelassenen Stimmung anstecken.
    Ich holte mir eine Schüssel voller Salat, aus Zwiebeln, Lauch
und Knoblauch gemischt, mit saurer Milch, Öl und Essig und
scharfen Gewürzen angemacht, mit feinen Streifen von Käse
und kaltem Ochsenfleisch garniert. Plötzlich merkte ich, daß
ich hungrig war. Ein Diener legte eine Entenbrust mit honigsüßer
Kruste auf einen Teller, dazu Nüsse, die in Datteln eingelegt
waren. Ich stürzte einen großen Becher Rotwein herunter
und merkte, wie der Alkohol ganz langsam die Herrschaft über
mich zu übernehmen begann. Mehr Gäste kamen; Oberste
Schreiber aus dem per-ankh, dem Lebenshaus, also Lehrer der
Schreiberschule. Mit einem Gefolge von Töchtern und Gemahlinnen
erschien der per-mu, der Wasserverwalter, der Herr über zahllose
Kanäle und Teiche, einer der wichtigsten Männer der Stadt.
Die Gespräche und die Musik verschmolzen zu

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