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PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen

PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen

Titel: PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an
dem roh behauene Felsquader die Stühle ersetzten. In die Wände
waren drei Reihen von Löchern eingelassen, die jedes ungefähr
einen Durchmesser von sechzig Zentimetern hatten. An jeder Öffnung
gab es eine Holzklappe, mit der sie verschlossen werden konnte. Im
Augenblick waren die meisten der Klappen geöffnet und durch
Holzlatten abgestützt. Die Öffnungen, auch jene in der Nähe
der Fackel, lagen im Schatten, so daß Michael keine
Einzelheiten erkennen konnte. Aber er gewahrte dort Bewegungen und
wußte, daß sich die Bewohner darin verkrochen hatten.
    „Es besteht kein Grund, daß ihr euch vor mir
versteckt“, sagte Michael und strebte dem steinernen Tisch zu,
der mit Türmen von Konservendosen beladen war, die alle uralt
wirkten und Patina angesetzt hatten. Er nahm an der Stirnseite Platz,
um die Wandöffnungen im Augen behalten zu können.
    „Was ist?“ rief er ungeduldig. „Ich dachte, ihr
hättet mir eure Gastfreundschaft angeboten. Soll ich nun allein
Mahlzeit halten?“
    Bei einer der Wandklappen entstand eine Bewegung, und Michael
blickte ganz bewußt in diese Richtung und beobachtete das
Wesen, das scheu seinen Kopf herausstreckte.
    „Was gaffst du so!“ sagte dieselbe Stimme, die ihn
zuvor in den Schacht gerufen hatte. Michael sah einen haarlosen
Schädel, der über und über mit Beulen bedeckt war. Das
Gesicht war furchtbar von Narben entstellt, aber er konnte die Augen,
eine Nase und einen breiten Mund, der schräg über die
untere Gesichtshälfte verlief, erkennen.
    „Ich möchte meinem Gastgeber in die Augen blicken“,
sagte Michael.
    „Du bist ja noch ein Kind“, sagte das Wesen und
kletterte völlig aus der Wandöffnung. Es hatte eine krumme,
verwachsene Gestalt, und es kroch wie eine Eidechse auf allen vieren
auf einen Felshocker zu, der einige Meter von Michael entfernt war.
Als es ihn erreichte, stieß es sich mit den seitlich vom Körper
abstehenden Beinen vom Boden ab und sprang geschickt auf den Quader.
Es hob den unförmigen Schädel und starrte Michael forschend
aus kleinen, tiefliegenden Augen an. „Wie heißt du?“
    „Michael. Aber du darfst mich Mike nennen. Und du?“
    „Arlina.“
    „Das ist ein Frauenname“, stellte Michael fest.
    „Na und? Glaubst du, daß die Frauen vom Staffor
verschont geblieben wären? “
    „Entschuldige“, sagte Michael. „Das ist mir nur
so herausgerutscht.“
    Er konnte sich unter „Staffor“ nichts vorstellen,
fragte aber auch nicht danach, weil er ahnte, daß seine
Gesprächspartnerin das Wissen um die Bedeutung dieser
Bezeichnung voraussetzte. Irgendwie hatte es ihn doch schockiert, daß
sein Gegenüber eine Frau war, denn es waren an ihr keinerlei
weibliche Merkmale festzustellen. Um sich abzulenken, ergriff Michael
eine der Konservendosen und las das Herstellungsdatum. Dort stand:
16. August 2311.
    „Was für ein Zufall“, sagte er lachend. „Diese
Konservendose wurde an einem 16. August hergestellt. Das ist mein
Geburtstag. “
    „Das Universum ist voller Zufälle“, sagte Arlina.
„Ich war im Herstellungsjahr gerade sechzehn Jahre alt, ein
Mädchen mit den besten Hoffnungen für die Zukunft. Und ich
kam mit dieser Lebensmittelladung auf diese Welt. Damals hieß
sie noch Goonergraft, aber schon ein Jahr später
    kannte man sie nur noch als Staffors Planet. Ich verfluche noch
heute meinen Vater dafür, daß er eine Veruntreuung beging
und hierher, auf die Welt der Gesetzlosen, flüchten mußte.“
Arlina deutete auf die Stapel von Konservendosen. „Du kannst
ruhig davon nehmen. Wenn sich auf dieser Welt auch alles Leben
mutiert hat, die konservierten Nahrungsmittel sind genießbar
geblieben. Ich wünschte, ich hätte mich auch konservieren
können. Iß endlich! “
    Michael merkte, wie weitere Gestalten aus den Wandöffnungen
geklettert kamen und sich scheu der Tafel näherten. Sie
kletterten auf die Hocker und duckten sich unter Michaels Blicken. Er
lächelte ihnen unbekümmert zu und zog an dem Verschluß
der Konservendose, die er wahllos herausgegriffen hatte. Die
chemische Reaktion erfolgte augenblicklich, und er spürte, wie
sich die Dose erwärmte. Der Duft eines Eintopfgerichts stieg ihm
in die Nase.
    „Laß es dir schmecken“, sagte jemand zu seiner
Linken. Michael hatte noch keine Einzelheiten von dem Wesen erkennen
können, da wurde es vom Sockel gestoßen, und Arlina nahm
seinen Platz ein.
    „Findest du mich häßlich? “ fragte Arlina
und beobachtete ihn scharf.
    „Ich gebe nichts auf

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