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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder auf. Er spürte alle Gelenke, aber er
blieb, wenn auch noch schwankend, stehen. Er setzte einen Fuß
vor den anderen - und er konnte gehen.
    Die Erleichterung darüber gab ihm die Kraft, dem Schmerz zu
trotzen. An ein paar gebrochenen Rippen starb er nicht, und innere
Verletzungen schien er nicht zu haben.
    Schwankend ging Maccabor auf die Absturzstelle zu. Mit einem halb
verkohlten Ast stützte er sich. Er blickte noch einmal hoch und
versuchte sich vorzustellen, wie er gefallen war. Das Astwerk mußte
seinen Sturz gemildert haben. Nur so war zu erklären, daß
er noch lebte.
    Und die beiden anderen?
    Der Gedanke an Sharla war stärker als der Schmerz und trieb
ihn voran. Zum erstenmal seit Karbas Tod empfand er wieder etwas für
eine Frau.
    Das Unterholz war in weitem Umkreis um die Trümmer
kahlgebrannt und verkohlt. Wrackteile hingen in Ästen, andere
mochten sich weit verstreut im Dschungel finden lassen.
    Stace rief den Namen des Mädchens, als er inmitten der
Trümmer stand. Er wußte, daß er dadurch alle
möglichen ungebetenen Gäste anlocken konnte, aber dazu
hätten schon seine Schmerzensschreie ausgereicht. Er war
waffenlos. Wenn Mooner in der Nähe waren, würden sie sich
nicht ans Licht der Sonne trauen, aber Raubkatzen, Bären und
Echsen.
    Keine Antwort. Stace atmete vorsichtig. Bei jedem Luftholen sah er
schwarze Punkte vor den Augen. Er begann, die Wrackteile systematisch
abzusuchen, und diesmal, zwischen Sitzbank und einigen Teilen des
Kontrollpults, die beim Absturz seltsamerweise zusammengeblieben
waren,
    fand er den Piloten.
    Trutt Melza war tot. Ein abgebrochener Hebel hatte sich in seine
Brust gebohrt.
    Stace richtete sich wieder auf und sah - Sharla.
    In völlig zerfetzter Kleidung, die, durch den Gürtel und
dünne Lianen gehalten, gerade ihre Blößen bedeckte,
stand sie zwischen zwei Stämmen und sah ihn an. Bestürzt
mußte Maccabor erkennen, daß sie nicht bei Sinnen war.
Ihr Blick schien durch ihn hindurchzugehen, und ihre Lippen bewegten
sich, ohne daß sie Worte hervorbrachte.
    »Sharla!«
    Er machte eine zu heftige Bewegung und sah die Umwelt wieder
hinter einem Schleier verschwinden. Er zwang sich dazu, still
stehenzubleiben, bis er klar sehen konnte. Sharla war ihm einige
Schritte entgegengekommen.
    Stace setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, bis er
sie erreicht hatte. Von Gefühlen übermannt, legte er die
Arme um sie und zog sie fest an sich, bis er dachte, seine Rippen
müßten sich in seine Lungen bohren. Er ertrug die
Schmerzen. Sie lebte, und nur das zählte.
    Stace hielt sie fest und begann, beruhigend auf sie einzureden. Er
blickte zum Himmel empor und ballte eine Hand zur Faust.
    Wer immer an den Kontrollen des Gleiters gesessen hatte, der sie
skrupellos abgeschossen hatte, und wer immer seine Hintermänner
waren -sie sollten büßen. Für den Tod des jungen
Piloten, für seine und Sharlas Schmerzen. Und wenn dies sein
einziger Gedanke sein würde, bis er die Hauptstadt erreichte. Er
würde ihn voranpeitschen, wenn er müde wurde und glaubte,
den Weg nicht zu schaffen.
    Stace erschrak für einen Moment vor seinem eigenen Haß,
einem Haß, von dem er bisher nicht gewußt hatte, daß
er in der Lage war, ihn zu empfinden. Aber der Überfall hatte
ihm den letzten Beweis geliefert, daß es auf Doomsday eine
Gruppe gab, die ein Blutbad unvorstellbaren Ausmaßes
vorbereitete, vielleicht sogar das Ende aller Menschen auf der
Dschungelwelt.
    Stace spürte, wie Sharla sich in seinen Armen regte. Er ließ
sie los und trat einen Schritt zurück. Noch immer sah sie ihn
aus leeren Augen an. Der Schock saß zu tief. Stace mußte
sie zur Besinnung bringen.
    »Tut mir leid, Mädchen«, murmelte er. Im nächsten
Augenblick schlug er ihr zwei-, dreimal mit der flachen Hand ins
Gesicht. Sharla schrie schrill auf und sprang zurück.
    »Stace!«
    »Du erkennst mich? Du erinnerst dich, Sharla?«
    »Wir sind.« Sie schrie wieder, diesmal lang und
hysterisch. Stace schlug nochmals zu, bis sie verstummte und ihn aus
großen Augen ansah. Er musterte sie. Außer ein paar
Schrammen wies sie keine äußeren Verletzungen auf. Das
konnte nur bedeuten, daß sie erst kurz vor dem endgültigen
Aufprall aus der brennenden Maschine geschleudert worden war.
    »Ich erinnere mich an nichts«, sagte sie auf eine
entsprechende Frage hin. »Stace, was tun wir nun? Mein Gott,
wie siehst du aus! Du mußt.«
    »Wir müssen nur eines«, sagte der Jäger
finster. »Nämlich in die Stadt und den Leuten

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