PR TB 208 Welt Am Abgrund
sich Maccabors Gesichtszüge. Ein
Lächeln umspielte seine Lippen, und in seine Augen trat ein
seltsamer Schimmer, als er sich erhob.
»Stace!« flüsterte Sharla. »Du wirst ihm
doch nicht.!«
»Ich glaube, wir haben tatsächlich Hilfe bekommen«,
gab er leise zurück. »Sie sind einer von ihnen, nicht
wahr? Einer der legendären Mutanten - einer von Perry Rhodans.«
»Die Erde existiert nicht mehr, Stace«, sagte Ras.
»Ich glaube, ich weiß es jetzt besser. Sharla, dieser
Mann heißt.«
»Wyl Bettan«, schnitt Tschubai ihm das Wort ab. Er
ergriff Staces Armgelenk und streckte Sharla die andere Hand
entgegen. Er nickte ihr aufmunternd zu.
Zögernd nahm sie die Hand.
Ras konzentrierte sich auf Shermans Apartment und sprang mit den
beiden Jägern.
Sharla schrie, als sie direkt neben Sherman stofflich wurde, und
ging in die Knie. Maccabor hatte offenbar gewußt, was kommen
würde, und sich besser darauf eingestellt. Er preßte die
Zähne aufeinander.
»Der Entzerrungsschmerz geht gleich vorbei«, sagte
Ras. »Jett, erkläre ihnen alles. Ich muß noch einmal
zum Palast.«
»Wozu?«
»Es muß für E'Cuuna und seine Freunde so
aussehen, als wären die beiden gewaltsam befreit worden, wenn
der Regent oder die, die ihn lenken, nicht auf gefährliche
Gedanken kommen sollen.«
»Übernimm dich nicht«, warnte Sherman.
Ras hörte es nicht mehr.
Er materialisierte direkt hinter den drei Posten. Bevor sie
begriffen, was mit
ihnen geschah, hatte er zwei von ihnen von hinten im Nacken
gepackt und schlug ihre Köpfe hart gegeneinander. Sie sanken
bewußtlos zu Boden, ohne einen Laut von sich gegeben zu haben.
Der dritte Mann wich zurück, so überrascht, daß es zu
spät für ihn war, zu schreien, als Ras' Faust ihn an der
Schläfe traf.
»Nun schlaft schön und lange«, wünschte er
ihnen flüsternd. Nach kurzem Suchen fand er bei dem, den er
niedergeschlagen hatte, den Impulsgeber, der das Schloß der
Zellentür öffnete. Ras riß die Tür weit auf.
Dann lief er zu den Liften, betrat einen von ihnen und ließ
sich aufwärts tragen, bis die verborgene Durchleuchtungsanlage
ihn als Unbefugten registriert und den Alarm ausgelöst hatte.
Als die Sirenen zu heulen begannen, entmaterialisierte er.
Ras ließ sich in den Sessel neben Sortsch fallen. Diesmal
zuckten Sharla und Maccabor noch leicht zusammen, aber in ihren
Blicken war kein Erschrecken mehr.
»Sie sind informiert«, verkündete Sherman. Ras
rieb sich über die Wangen, schloß für einen Moment
die Augen und holte tief Luft. »Allerdings haben wir nun ein
Problem mehr. Maccabor weiß, wer du bist.«
»Dachte ich mir«, sagte Tschubai. Er winkte ab. »Im
Augenblick haben wir andere Sorgen. Im Palast wird man sich den Kopf
darüber zerbrechen, wer bis zu den Zellen vordringen und die
Wachen überwältigen konnte. Bald wird ein Kesseltreiben auf
die Geflohenen einsetzen.« Er sah Maccabor in die Augen.
»Stace, wir müssen annehmen, daß die Mooner schon
die ersten Niederlassungen überfallen haben. Fühlen Sie
sich kräftig genug, um mit mir in den Dschungel zu springen?«
»Sofort!« rief Maccabor überschwenglich aus. »Sie
glauben nicht, wie gut man sich fühlt, wenn man soeben dem
sicher geglaubten Tod entronnen ist.«
»Oh«, meinte Tschubai grinsend. »Das Gefühl
kenne ich ganz gut.«
Maccabor trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand.
»Ich möchte Ihnen danken, Mr. Tschubai. Jetzt, wo ich
weiß, daß das Solsystem noch existiert und Perry Rhodan
noch lebt, habe ich neue Hoffnung.«
Ras winkte ab.
»Vergessen Sie das ganz schnell, Stace. Von der Erde haben
Sie keine Hilfe zu erwarten. Sie müssen sich schon mit uns
begnügen. Und danken Sie mir nicht, bevor wir genug über
das wissen, was auf Ihrer Welt gespielt wird, um effektiv handeln zu
können.«
»Noch fünf Tage.«
»Weniger. In fünf Tagen soll alles vorüber sein.
Der Angriff der Mooner auf die Städte wird eher beginnen.
Deshalb müssen wir in den Dschungel, um uns ein Bild davon zu
machen, wie weit sie schon sind. Warten Sie einen Augenblick.«
»Ich will mitkommen!« rief Sharla.
Ras nickte. Wieder schloß er die Augen, lehnte sich im
Sessel zurück und wartete, bis er glaubte, genügend neue
Kräfte für das gesammelt zu haben,
was ihm bevorstehen mochte. Der Zellaktivator schickte wohltuende
Ströme durch seinen Körper.
»Jett, auf die Gefahr hin, daß wir uns dadurch
verraten - von nun an müssen wir uns hiermit verständigen.«
Ras tippte mit dem Zeigefinger auf das
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