PR TB 210 Das Rote Leuchten
starke Mann von Xexter.
Und wir müssen wohl davon ausgehen, daß er sich rächen
will. Alles, was wir hier gefunden haben, weist auf eine
bevorstehende Aktion gegen die Erde hin.”
Kennon hob einige Papiere auf.
„Ich weiß auch mittlerweile, was für eine Waffe
hier entwickelt wird", erklärte er. „Ich habe noch
keinen Namen dafür. Die Wissenschaftler sprechen nur vom Projekt
E."
„Und was ist das für ein Ding?"
„Es geht um eine Waffe, die die Atome in sich
zusam-inenstürzen läßt. Wenn wir dem glauben dürfen,
was hier steht, bricht ein mit dieser Waffe angegriffener Planet in
sich zusammen und verwandelt sich in einen Neutronenstern. Ich weiß
nicht, wie lange der Prozeß dauert, aber ich nehme an, daß
ein Planet innerhalb weniger Minuten stirbt, wenn er dieser Waffe
ausgesetzt ist. Die Erde würde auf de Größe eines
Tennisballs zusammenschrumpfen. Für die Bevölkerung gäbe
es keine Rettung."
Sinclair Marout Kennon sprach kühl und gelassen, als ginge
ihn das alles nichts an. Tekener kannte ihn mittlerweile jedoch so
gut, daß er spürte, was der Verwachsene bei dem Gedanken
an ein solches Geschehen empfand.
„Wenn die Unterlagen stimmen", sagte Tekener, „betreibt
Xexter einen Aufwand für dieses Projekt, der eigentlich weit
über die Möglichkeiten dieser Welt hinausgeht. Wenn das
Projekt allerdings gelingt, und Alhad Besk seine Macht beweisen kann,
dann kann er sich mit einem Schlag zu einem der mächtigsten
Männer der Galaxis aufschwingen. Er kann die anderen Völker
erpressen und sie zu hohen Tributen zwingen. Scheitert das Projekt,
ist er pleite, und zwar so gründlich, daß es Jahre dauern
wird, bis Xexter sich einigermaßen wieder erholt hat."
„Er wird scheitern", erklärte der
Kosmokriminalist. „Dafür werden wir sorgen."
„Allerdings", antwortete Tekener.
„Die Frage ist, wie wir vorgehen. Wir müßten
diese Unterlagen hier vernichten, in den Computerraum gehen und dort
alle gespeicherten Daten löschen und
dann nach Möglichkeit noch den oder die verantwortlichen
Wissenschaftler ausschalten, die das Projekt entwickelt haben.”
„Ich glaube, es genügt, die Arbeitsunterlagen zu
beseitigen”, sagte Tekener. „Der Aufwand für dieses
Projekt ist so hoch, daß Xexter mit Sicherheit nicht noch
einmal von vorn beginnt, wenn wir hier aufräumen,” Kennon
setzte sich auf die Tischkante.
„Tatsache ist jedoch, daß wir nicht mehr herauskommen,
wenn wir so weit gehen”, stellte er fest. „Wenn wir uns
den Hauptcomputer vornehmen, heulen auf der ganzen Insel die
Sirenen.”
„Abwarten”, erwiderte Tekener. „Wir haben
mehrere Möglichkeiten, Informationen aus dem Computer
verschwinden zu lassen.”
Er, zählte die verschiedenen Methoden auf und diskutierte sie
mit Kennon durch, bis sie sich auf eine geeinigt hatten, die die
größten Chancen für sie eröffnete, weil durch
sie ein Großalarm vermieden wurde.
Die beiden Spezialisten entleerten die Tresorfächer und
warfen alle Papiere auf einen Haufen. Dann vernichteten sie sie mit
Hilfe ihrer Desintegratoren, so daß der Tresorraum nur noch
grauen Staub enthielt, als sie ihn verließen. Sie betraten kurz
darauf eine Halle, in der die Hauptcomputer des Forschungsinstituts
standen. Ohne sonderliche Anstrengungen hatten sie die Abwehr- und
Sicherungsmaßnahmen überwunden.
„Also dann”, sagte Tekener. „Beginnen wir mit
der Arbeit.”
„Vorher müssen wir noch klären, wie weit die
Forschungen gediehen sind”, wandte Kennon ein. „Wir
müssen wissen, ob es schon eine Bombe gibt, die unter Umständen
gegen die Erde eingesetzt werden kann.”
„Das wird uns der Computer beantworten.”
Tekener ging zu einem der Schaltpulte. Die gesamte Anlage war in
Betrieb. Die Hauptsysteme liefen. Auf einigen Monitorschirmen konnten
die beiden Männer
beobachten, was in den anderen Bereichen des Forschungsinstituts
geschah. Tekener blieb vor einem Bildschirm stehen, auf dem er Edmon
Blister erkannte.
Für einige Sekunden geriet die mächtige Gestalt eines
Epsalers, der eine dunkelblaue, mit zahlreichen Orden besetzte
Uniform trug, ins Bild.
„Das ist er", sagte Kennon. „Alhad Besk, der
Oberste Regent von Xexter."
8.
Edmon Blister glaubte an seine Chance. Er war auf die Insel
gekommen, weil er eine Entscheidung herbeiführen wollte. Unter
den Wissenschaftlern hatte er viele Freunde. Unter ihnen waren aber
auch erklärte Gegner des Obersten Regenten, Männer und
Frauen, von denen der Akone wußte, daß sie seine
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