PR TB 213 Weg in Die Unendlichkeit
liegenden Atlantik abgrenzte. Als sie Rodreys Haus erreichten, war es Abend. Die Dämmerung verwandelte sich langsam in Nacht.
,,Du hast das Licht brennen lassen", sagte Mona zu ihrem Freund und sah an dem Felshang empor, an dem es lag. Rodrey lachte nur.
,,Es brennt mit Absicht", sagte er. ,,Ein paar Freunde erwarten uns."
,,Du bewohnst das Haus nicht allein?" fragte sie.
,,Noch nicht. Aber bald werde ich es für mich haben. Den aufdringlichen Menschen, der sich als rechtmäßiger Eigentümer ausgibt, haben wir davongejagt."
Sie gingen die steile, 60 Stufen hohe Treppe hinauf und betraten die Villa, deren zweistöckige Fensterfront darauf, schließen ließ, daß es sich einst um den Wohnsitz eines betuchten Mannes gehandelt hatte. Im Wohnzimmer wurden sie von einer Schar von sechzehn Männern und Frauen empfangen. Alle sprangen auf.
,,Holla, wen bringst du uns denn da?" riefen sie.
„Darf ich euch Mona vorstellen?" antwortete Rodrey. ,,Mona Kaiter."
,,Mona Kaiter?" erklang eine Stimme aus dem Hintergrund. ,,Den Namen kenne ich doch. He, Wayne, komm mal heraus zu uns!"
Eine Frau drängte sich nach vorn. Ihre langen roten Haare wehten hinter ihr her. Bei ihrem Anblick erbleichte Mona und trat mehrere Schritte zurück, Die Frau war zweifellosjene Person, die mit ein paar Komplizen in die Wohnung Monas in Sol-Town eingedrungen war. Die Frau war Tatjana Jegalis.
,,Wo hast du mich hingebracht?" rief Mona und sah Rodrey entsetzt an. Er zog sie an sich. „Diese Leute werden uns nicht mehr lange belästigen", flüsterte er nur für sie hörbar.
Im Hintergrund des Zimmers erschien eine gedrungene Gestalt. Mona erkannte sie sofort. Sie besaß ein Foto des Mannes. Es war Wayne Waxen, der Dieb und Räuber. Der Mann kam näher. Dicht vor Mona blieb er stehen und sah auf sie hinab.
,,Soso, mein Mäuschen", knurrte er, ,,dir also haben wir das Fiasko auf Gäa zu verdanken.
Wie können wir uns revanchieren?"
Sein Lachen wirkte breit und schmierig. Mona empfand Abscheu vor diesem Mann. Sie zog sich hinter Rodrey zurück.
,,Ich hatte keine Ahnung, daß es Zusammenhänge gibt, sonst hätte ich sie nicht hergebracht", sagte Monas Freund, der erst aufTerra zu Waxens Gruppe gestoßen war.
,,Es ist einerlei. Deine Geheimnistuerei in letzter Zeit gefällt mir sowieso nicht, Rodrey!" Die Stimme Waxens klang hart. Er gab dreien seiner Männer einen Wink.
„Sperrt die beiden im Keller in die Dunkelkammer!" ordnete er an. Rodrey und Mona wurden ergriffen und' hinabgeschleppt. In einer feuchten Kammer stellte man sie ab und verschloß die schwere Stahltür. Es war finster. Der Raum besaß kein Fenster. Die Tür war unüberwindbar. Mona drängte sich an Rodrey.
,,Was hat das zu bedeuten?" fragte sie. ,,Es sind doch Freunde von dir!"
„Früher waren es meine besten Freunde. Aber inzwischen habe ich meine Bestimmung gefunden", antwortete er ihr und nahm sie in seine Arme. ,,Waxen und seine Bande werden nicht mehr lange hier sein. Dann haben wir dieses Haus für uns allein."
,,Und der Eigentümer, den es gibt, was ist mit dem?" sagte Mona mutlos. „0 Rodrey, wo hast du uns da hineingezogen!"
„Es wird alles gut", tröstete er sie. Er ließ sich zu Boden gleiten und stützte den Kopf in die Hände.
,,Ich muß mich konzentrieren. Du darfst michjetzt nicht stören", sagte er. Mona setzte sich neben ihn und verhielt sich ruhig. Nur ihr Atem war zu hören.
„Boyt!" dachte Rodrey. „Boyt, kannst du mich hören? Ich habe Mona bei mir. Wir sind im Keller unseres zu-künftigen Stützpunkts eingeschlossen. Hole uns hier heraus! Boyt, hörst du mich?"
4.
Das Videophongespräch wurde in Terrania City geführt. Die Gesprächspartner kannten sich nicht. Der eine war ein Angehöriger der Ordnungskräfte, der andere einer der engsten Mitarbeiter Julian Tifflors.
,,Wir haben eine' Spur", sagte der Ordnungsoffizier. ,,Sie führt nach Gibraltar!"
,,Ich werde sofort alles in die Wege leiten", antwortete Ronald Tekener, der Tifflor vertrat. Dann ließ er sich Einzelheiten mitteilen und speicherte sie auf einem Magnetband.
Zur gleichen Zeit fand in der Stadt ein zweites Gespräch, statt, das sich ebenfalls mit Gibraltar beschäftigte. Zweiunddreißig Personen waren in dem geräumigen Wohnzimmer versammelt. Alle waren sie Geschädigte im Sinne des Erbgesetzes.
,,Wir fangen mit Savalls Haus an", sagte Maiden Hournell, die Frau, die Steven Savall in Imperium-Alpha getroffen hatte.
,,Wie wollen wir vorgehen?" fragte jemand.
,,Wir
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