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PR TB 216 Welt Der Flibuster

PR TB 216 Welt Der Flibuster

Titel: PR TB 216 Welt Der Flibuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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voller Aufmerksamkeit folgten die Flibustier dem
Schattenwesen.
    Als nach einer scharfen Biegung kein Licht mehr durch den Eingang
in das Höhleninnere fiel, leuchtete an sämtlichen Wänden
ein fluoreszierendes Licht auf. Winzige Punkte gaben der Höhle
eine sanfte Beleuchtung, in der alle Umrisse und auch der Schatten
noch gut erkennbar waren.
    Die Wände waren tropfnaß. Überall baumelten
Wurzelstränge in das Innere. Kayna bemerkte knollenartige
Auswüchse an den Wurzeln, die die Größe von
menschlichen Köpfen besaßen.
    Immer tiefer drang der Schatten in das Höhleninnere.
    “Ich finde das nicht praktisch”, maulte Axe einmal,
aber Kayna gab ihm zu verstehen, daß er weitergehen sollte.
    Das Fachgebiet, das Kayna einmal gründlich gelernt hatte, war
das der Psycho-Planung. Von daher besaß sie einen untrüglichen
Instinkt für besonders entscheidende Situationen. Was sie früher
nur für die strategischen Planungen der Raubzüge der
Flibustier eingesetzt hatte, wandte sie jetzt hier an.
    Sie ahnte, daß sie der Lösung des Schattenrätselsjetzt
näher kam. Schon das allein war ein Grund für sie, dem
schwarzen Ding weiter zu folgen.
    Mehrfach fiel ihr auf, daß der vorausschwebende Schatten an
den Wurzelverdickungen kurz anhielt. Er glitt um die Knollen herum,
als ob er diese abtasten würde. Dabei glaubte Kayna ein leises
Wispern zu hören. So sehr sie sich aber auch anstrengte, sie
konnte keine konkreten Hinweise erhalten.
    Als sie dennoch einmal anhielt, spürte sie sofort den Druck
in ihrem Bewußtsein, den sie nun schon zur Genüge kannte.
Gleichzeitig fächerte sich der Schatten auf. Ein Teil von ihm
glitt über die Flibustier hinweg und versperrte ihnen den
Rückweg.
    “Es hat keinen Sinn”, murmelte Körn Brak matt.
“Wir müssen ihm folgen.” Mehrfach verzweigte sich
das Höhlensystem. Kayna ahnte, daß sie ohne fremde Hilfe
nicht mehr aus diesem unterirdischen Labyrinth entkommen können
würden, aber sie schwieg. Sie versuchte, sich markante
Felsbrocken oder Wurzelformen einzuprägen, um notfalls den
Rückweg allein finden zu können. Aber schon bald mußte
sie dieses Unterfangen aufgeben. Es gab zu viele Formen und Muster.
Auch war an manchen Stellen die fluoreszierende Beleuchtung zu
schwach.
    Als sich der Gang verbreiterte und heller wurde, hielt der
Schatten an. Wieder war ein seltsames Gewisper zu hören.
    Ein gutes Dutzend eigenartiger Gestalten trat aus dem Dunkeln auf
die Menschen zu. Der Schatten schwebte hoch über der
Höhlendecke.
    Kayna betrachtete neugierig die fremden Wesen. Sie waren etwa
einen Meter groß und sehr grazil. Der Hauptkörper glich
einem dünnen Baumstamm, aus dem eine Vielzahl von blaßgelben
Blättern an langen Stielen wuchs. Oben auf dem Körper saßen
zwei oder drei knollenartige Gebilde, die wie Mißbildungen von
Wurzeln aussahen und die an die beobachteten Wurzelverdickungen
erinnerten. Die unteren Gliedmaßen glichen denen, die seitlich
aus dem Hauptkörper hingen, nur waren sie etwas kräftiger.
Kayna zählte zwischen fünf und acht dieser beinähnlichen
Extremitäten.
    “Wanderpflanzen”, sagte Axe. “Sehr praktisch.”
    Er nahm eins der Wesen in seine mächtige Pranke und hob es
hoch. Im gleichen Moment nahm das Gewisper stark zu. Axe stieß
ein dumpfes Grollen aus und faßte sich an den Kopf.
    Er mußte das Pflanzenwesen loslassen. Dieses stürzte zu
Boden, fing sich aber geschickt mit seinen vielen Beinen ab. Seine
armähnlichen Körperteile fuchtelten wild in der Luft herum.
    Der Schatten schwebte plötzlich schnell davon.
    Die Wanderpflanzen umringten die Menschen und deuteten ihnen an,
dem Schatten zu folgen.
    “Mit diesem Gemüse werde ich leicht fertig”,
brummte Axe. “Sie haben nicht einmal eine Waffe. Soll ich?”
    “Nein, Axe”, antwortete Kayna. “Es würde
uns nicht weiterbringen. Wir folgen
    diesem Wesen.”
    Der restliche Weg war nicht mehr lang. Der helle Gang verbreitete
sich noch mehr und mündete in eine große Höhle. Hier
war das Licht noch stärker. Jede Einzelheit war deutlich zu
erkennen.
    In der Mitte des halbkugelförmigen Hohlraums lag ein kleiner
See. Er war exakt kreisförmig und durchmaß etwa 25 Meter.
An dem Uferstreifen waren sorgfältig kleine Steinbrocken
aufgeschichtet worden. Sie bildeten einen kniehohen Wall.
    Über dem See schwebte der Schatten wie ein ebenfalls
kreisrunder Teppich von nur wenigen Zentimetern Dicke.
    Dorthin führten die Pflanzenwesen die Flibustier. Der Boden
der Höhle war künstlich

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