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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufeinander häuft,
wird es an einer Stelle stattfinden, an der das größtmögliche
Übel entsteht." „In wie vielen Tagen?"
    „In einhundertachtzehn Tagen!" sagte Nestor hart. „Ich
rechne genau, Freunde."
    „Keiner zweifelt daran", entgegnete ich. „Hylas!
Wie stehen unsere Möglichkeiten, die nächste Reise mit der
CHARIS durchzuführen? Ich meine, daß eine Karawane aus
Pferden und Wagen länger braucht als eine Fahrt gegen den Wind!"
    Nestor blickte mich skeptisch an. Ptah, zweifellos kein
begeisterter Seemann, schüttelte den Kopf und deutete mit drei
Fingern an seine Stirn. Selbst Perses, der am Steuerruder keine
Furcht zu kennen schien, machte ein skeptisches Gesicht.
    „Es kann sein", sgte er schließlich, als der Wirt
und zwei müde Mägde unser Essen brachten und die
Holzteller, die Tonschalen und die Körbe verteilten, „daß
wir einen günstigen Wind haben. Auf alle Fälle wird er
gegen uns wehen, denn wir müssen nach Sonnenuntergang segeln.
Kann sein, daß wir uns alle umbringen. Wir könnten
versuchen, von Bucht zu Bucht zu springen. Ich allein bestimme nicht;
frage die anderen. Ich möchte nicht einen meiner Kameraden
verlieren."
    Wie auch immer, es ist ein höllisches Risiko! sagte
entschieden der Logiksektor.
    Ptah-Sokar fand den richtigen Weg. Er schob ein dampfendes Stück
Schweinebraten, mit Rosmarin,
    Kümmel, Lauch, Zwiebeln und Wacholder gewürzt, zwischen
seine Zähne. Undeutlich sagte er:
    „Warten wir, bis der neue junge König seine
bemerkenswerten Worte gesprochen hat. Ich habe mich umgehört,
Kameraden! Mykenai ist noch viel stärker als Athen gegen die
Seeherrschaft des Minoos eingestellt. Mit deinem Ring, Atlan, kommen
wir dort nicht weiter, auch nicht mit dem Segen der Ariadne. Wir
brauchen einen anderen Gönner, eine neue Art der Berufung.
Denkst du darüber nach? Entscheiden wir, nachdem wir Theseus die
Furchtbarkeiten verdeutlicht haben."
    Und nach einer Weile setzte er, nur für Nestor und mich
hörbar, hinzu:
    „Wäre doch Hilaeira in meiner Nähe. Bei ihr hatte
ich immer so gute Einfalle!"
    Ich knurrte, ebenso leise, in sein Ohr:
    „Verschaffe mir lieber ein Treffen mit der unvergleichlichen
Charis, du Bruder der gräßlichen Spaße!"
    Wir grinsten uns, sehr zur Verwunderung der anderen, wie zwei
Verschwörer an.
    Müde und satt, mit weinschweren Köpfen und Knien,
verließen wir die Schenke und warfen uns in dem kargen Quartier
auf unsere Lager. Jeder von uns ahnte, daß der Aufenthalt in
Athen kurz sein würde. Die magische Zahl einhundertachtzehn
schwebte wie ein Schwert über unseren Köpfen und, leider,
auch über unseren Träumen.
    Schwarze Wolken, Wetterleuchten über der See, grollender
Donner von weit her und ein schneidend kalter Wind, der die
Regentropfen fast waagrecht über das aufgewühlte
Hafenwasser jagte, begleiteten die Abfahrt der vier Gespanne. Drei
davon hatte uns Theseus geschickt.
    Die Lenker der Gespanne schienen den Fremden zeigen zu wollen, wie
gut sie die Pferde beherrschten. Schleudernd, mit mahlenden Felgen,
über Steine und durch feuchten Sand, entlang an Reihen bemooster
    Bäume, verlassener steinerner Tempel und geduckten Häusern,
rasten am frühen Morgen elf Männer vom Hafen zum
königlichen Palast hinauf. Mit schneidenden Peitschenhieben und
mit den Stacheln der Lenkstöcke wurden die dampfenden Pferde
angetrieben. Sie galoppierten dahin, als gälte es unser Leben.
Schaumflocken wehten von ihren Gebissen über ihre schweißnassen
Körper und uns in die Augen.
    Einmal auf dieser rasenden Fahrt gellte Ptah-Sokars Stimme von
hinten an meine Ohren: „Denke an die Kampfwagen in Khem,
Atlan!" Längst dachte ich daran. Die leichten Wagen, mit
federnden Achsen und dünngespeicherten Rädern, gezogen von
leicht geschirrten Pferden mit wehenden Mähnen und Schweifen,
waren ein krasser Gegensatz zu dieser barbarischen Art der
Fortbewegung. Außerdem gingen die Zugtiere in einem
Halsgeschirr, das ihnen die
    Luft abschnürte. Die Kavalkade erreichte binnen kurzer Zeit
das Stadttor in einem Palisadenwall, hinter dem in aufgeschüttetem
Erdreich alte Bäume ihre halb dürren, halb mit fleckigem
Laub bedeckten Äste ausstreckten. Durch Gassen, die mit runden
Steinen gepflastert waren und durch tief ausgefahrene Spuren
gelangten wir durch einen Teil des Stadtgebiets bis zum Palast, der
auf einer Anhöhe lag. Prinz Theseus erwartete uns vor dem
Palasttor, und seine erste Frage war:
    „Ihr kommt von Knossos und Stronghyle, der ,Runden'?"
    „Wir

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