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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Noch schwankten sie hin und her
zwischen Entsetzen und Glauben, zwischen dem Versuch, um ihren König
zu trauern und der Neugierde auf die Fremden und ihre Botschaft. Die
Krieger schleppten das junge Mädchen und den taumelnden jungen
Krieger weg. Aber noch immer, allerdings nicht mehr so laut und
heftig, dröhnten die Trommeln.
    Schließlich, als das Feuer im Innern des Hügelgrabs
erloschen war und nur noch die helle Glut strahlte, als der schwache
Nachtwind in einzelnen Stößen die riesigen Wolken aus
Gestank und Rauch davongetragen hatte, erschienen über uns
wieder die Sterne.
    Und der Mond. Er zeigte eine scharfe Sichel und
    nahm von Nacht zu Nacht zu. Die ersten Fackeln waren abgebrannt.
Das Wimmern und Heulen der Klageweiber hatte einer tiefen Erschöpfung
und einem ebenso intensiven Schweigen Platz gemacht. Und jetzt
handelte, durch einen Funkspruch Ptah-Sokars verständigt, der
Proviantmeister der CHARIS. Hylas feuerte nacheinander zwölf
Feuerpfeile
    mit dem riesigen Bogen des Schiffes ab.
    Die Geschosse beschrieben, zunächst unsichtbar, einen
gewaltigen, aufwärts gerichteten Bogen. Am Scheitelpunkt
flammten die schweren Spitzen auf und bildeten vor der Sichel des
Mondes - der Barke der Göttin - neue Sterne.
    Die winzigen Sonnen überstrahlten den Glanz der blinkenden
Sterne und das Leuchten des Mondes.
    Weiß, Rot und Gelb, Purpurn und eisiges Blau erschien und
bildete für wenige Augenblicke ein neues Gestirn im Zenit.
Diesmal rissen alle Athener die Köpfe hoch, murmelten und
sprachen staunend von einem neuen Zeichen - und eine fast panische
Aufregung bemächtigte sich der Menge.
    Ich schob meinen Dolch in die Scheide zurück, nahm meinen
Helm ab und ging langsam auf die Gruppe zu, die sich um die Kinder
des Toten geschart hatten. Ich packte die Schultern von zwei
Kriegern, schob die Männer sacht auseinander und sagte:
    „Ich bin Atlan, der Anführe derjenigen, die das Orakel
verkünden. Wir schlafen im Haus des Hafenmeisters.
    Wann sollen wir dem Volk die Worte und die Bedeutung des Orakels
berichten?"
    Der junge Fürst, der vermutlich seinem Vater auf den Thron
nachfolgen würde, sah mich voller Verwirrung an. Schließlich
sagte er stockend:
    „Kommt morgen in den Palast. Eine plötzliche Schwäche
lahmte mich; noch nie ist das geschehen. Noch müssen wir das
Grab schließen, Fremder Atlan."
    „Schicke einen Boten", sagte ich. „Die Zeit
drängt, und das Verderben ist nahe. Die Flut, die alle Küsten
verwüstet, läßt sich nicht eindämmen. Lasse uns
nicht zu lange warten, dennjeder Tag kostet das Leben deiner
Untergebenen."
    „Ich habe dich verstanden", sagte Theseus. „Lasse
uns einmal schlafen. Im Tageslicht wirken viele Wunder alltäglich."
    „Das Orakel sprach von Vernichtungen, die im hellen Licht
der Sonne stattfinden", antwortete ich. „Und mit dir
trauern wir um den König, dessen kannst du gewiß sein."
    „Ich danke dir, Fremder", sagte er freundlich, aber
noch immer verwirrt. „Selbst die Sterne am Himmel deuten auf
euch!"
    „So ist es", bestätigte ich zufrieden. „Alles
werden wir erklären können. Aber wir sind nichts anderes
als die Werkzeuge des Orakels."
    Er senkte den Kopf; die Dinge waren zu groß und noch zu
unübersichtlich für ihn. Ich respektierte seine innere
Erschöpfung und wandte mich ab. Wir versammelten uns, besprachen
uns kurz und waren nicht ganz eine Stunde später wieder am
Hafen.
    Etwa ein Dutzend von uns versammelten sich um einen langen Tisch
in einer fast leeren Schenke. Wir bestellten Wein, Braten und
gekochten Fisch, der uns mit Brotscheiben, in Öl gebraten,
serviert wurde. Ich wechselte mit meinen Freunden schweigende Blicke.
Wir konnten zufrieden sein, denn sogar der Wirt sprach uns wegen des
Orakels an.
    „Die Athener haben keine andere Wahl", sagte
übergangslos Nestor. „Sie werden uns alles glauben."
    „Ein schauerliches Spektakel. Machen sie es immer so, wenn
ein König stirbt?" murmelte Perses.
    „Mit einiger Sicherheit - ja. Wo, dies ist meine nächste
Frage, wird sich eigentlich die steinerne Insel ins Meer stürzen,
Atlan?"
    Ich ahnte, worauf Merops Frage zielte. Mich plagte dieselbe
Ungewißheit. Ich hob den Becher und nahm einen tiefen Schluck,
wischte die Lippen mit dem Handrücken ab und sagte mir, daß
der unvermischte Wein der Griechen das beste Mittel war, halb
besinnungslos zu werden, und dies nach nur wenigen Bechern.
    „Ich weiß es nicht!" sagte ich. „Aber da
sich Unheil summiert, da sich das Böse stets

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