PR TB 233 Die Insel Der Verbannten
Sofort!"
“Wir sind schon unterwegs."
Inzwischen war draußen ein Fahrzeug eingetroffen, das sie
aufnahm. Quer über das Landefeld fahrend, erreichte es die
Straße, die zu dem Berg vor Thuan-City führte. Dann hielt
es vor dem großen Kuppelbau, der mit der Orterzentrale
identisch war.
“Aussteigen!" befahl der Thuaner barsch. “Euer
Fluchtversuch hat uns die Mühe erspart, euch von der Insel
abzuholen."
Braddox schüttelte nur den Kopf. Er verstand überhaupt
nichts mehr. Heien hingegen ahnte, was man von ihnen wollte.
“Das andere Schiff!" erinnerte sie ihre beiden
Begleiter. “Wahrscheinlich wollen unsere liebenswerten Freunde
hier, daß wir es in eine Falle locken. Da haben sie sich aber
geschnitten."
Der Thuaner mit dem Translator warf ihr nur einen kurzen Blick zu,
sagte aber nichts.
Sie wurden in den großen und runden Kontrollsaal geführt.
Die ganze Wand war mit Bildschirmen und Geräten bedeckt, davor
standen Tische, hinter denen das Bedienungspersonal saß. Ein
wenig erhöht fiel ein bananenförmiger Tisch auf, der sich
unter der Last flacher Schaltpulte fast durchbog. Der Thuaner
dahinter blickte ihnen finster entgegen.
Er nahm den Translator, der ihm gereicht wurde und stellte ihn vor
sich auf den Tisch. Dann wandte er sich an die Gefangenen.
“Ein Schiff wie das eure ist in unser System eingedrungen.
Ihr werdet Verbindung mit dem Kommandanten aufnehmen."
Heien sagte: “Das werden wir nicht, denn wir wissen, was ihr
plant."
“Ihr irrt euch. Wir wollen nur mit ihnen reden, aber wir
haben nicht die Absicht, sie zur Landung zu überreden."
Heien war für Sekunden verwirrt. “Und wozu das? Welche
Hinterlist habt ihr euch ausgedacht?"
Unwillen huschte über das Gesicht Monarans. “Warum
vertraust du uns nicht?"
“Wie sollte ich? Wir sind Gefangene. Und wir sind überzeugt,
daß ihr auch die anderen gefangennehmen wollt. Aber gut, ich
werde mit dem Kommandanten reden. Zuvor eine Frage: warum laßt
ihr uns nicht frei, wenn ihr es gut mit uns meint?"
Monaran ging nicht darauf ein. Er gab einigen Thuanern einen Wink.
Die Funkgeräte wurden aktiviert, aber noch ehe mit einer Sendung
begonnen werden konnte, kam aus den Lautsprechern eine Stimme, klar
und deutlich und in Interkosmo. Sie sagte:
“Hier spricht Captain Hennessy, Kommandant der EX-13. Wir
wissen, daß sich auf dem zweiten Planeten dieses Systems zwei
terranische Schiffe befinden und verlangen, den Kommandanten Braddox
von der EX-7 zu sprechen. Wir haben seine Stimme bei der Aufzeichnung
erkannt. Unsere Übersetzungsgeräte sind justiert worden.
Diese Aufforderung wird dreimal wiederholt, dann schalten wir auf
Empfang. Ende."
“Der alte Hennessy!" murmelte Braddox ein wenig
fassungslos. “Ich dachte, der wäre längst in
Pension."
“Offensichtlich nicht. Man weiß also, daß wir
hier sind." Heien sah plötzlich sehr zuversichtlich aus.
“Jetzt bin ich gespannt, was die Thuaner tun werden. Sie müssen
reagieren. Und die EX-13 ist gewarnt. Sie werden auf keinen Trick
hereinfallen."
“Captain Hennessy schon gar nicht!" betonte Braddox.
Inzwischen war der Funkspruch dreimal wiederholt worden. Die
eintretende Stille verriet, daß die EX-13 auf Empfang
geschaltet hatte und auf eine Antwort wartete.
Der Kugelraumer war auf den Bildschirmen deutlich zu erkennen.
Monaran hatte seine anfängliche Verwirrung anscheinend
überwunden, war sich jedoch nicht ganz sicher, welche
Entscheidung er treffen sollte. Er mußte Zeit gewinnen und den
Rat konsultieren.
Braddox trat einen Schritt vor.
“Kann ich mit dem Kommandanten des Schiffes sprechen? Er hat
diesen Wunsch geäußert, weiß also, daß ich
hier bin."
Monaran winkte ab.
“Später vielleicht. Der Rat muß entscheiden."
Er wandte sich an den Thuaner, der sie gefangengenommen hatte. “Bring
sie in den Warteraum und warte weitere Befehle ab."
Die drei Terraner wurden aus dem Saal geführt und in einem
anderen Raum eingesperrt. Es gab Sitzgelegenheiten, die sie
benutzten. Jetzt erst spürten sie die Müdigkeit, die von
ihnen Besitz ergriffen hatte. Es war eine lange Nacht gewesen, und
auch der noch vor ihnen liegende Tag würde lang werden.
“Ob Captain Hennessy klug genug ist?" wunderte sich
Termoil.
Braddox blieb zuversichtlich.
“Das ist er bestimmt. Er weiß, daß wir hier
sind, und er hat mich zu sprechen verlangt. Wenn ihm dieser Wunsch
abgeschlagen wird, weiß er, daß etwas faul an der Sache
ist, und wird sich entsprechend verhalten, die Einsatzzentrale
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