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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesänge in unserem Volk, die von solchen Taten künden.«
    »Wann hat zum letzten Mal jemand einen Kampf mit einem
Drachenkönig siegreich bestanden?« fragte Mohlem.
    »Das liegt mehr als tausend Umläufe zurück«,
antwortete Sholtersteen.
    »Mehr wollte ich nicht wissen«, versetzte Mohlem. »Hat
einer von euch eine Idee?«
    Nicole Barbers lächelte zurückhaltend.
    »Wir haben uns in den letzten Tagen eine Theorie gebildet«,
verkündete
    sie.
    »Theorien sind genau das, was wir jetzt am meisten
brauchen«, sagte Mohlem sarkastisch.
    Nicole sah ihn von der Seite an.
    »Spontanität und Improvisation sind vielleicht ganz
nützlich, aber ab und zu bringt auch bloßes Nachdenken
weiter. Wollen Sie uns anhören?«
    Mohlem grinste und breitete die Arme aus.
    »Schießen Sie los.«
    »Wir glauben, daß die Drachen in ihren Körpern
sehr große Mengen Salzsäure produzieren können. Das
klingt einigermaßen absonderlich, weil diese Säure
lebendes Gewebe zerfrißt, aber zum einen wird sie recht
verdünnt sein, und zum anderen wissen wir von uns Menschen, daß
auch in unseren Verdauungssäften Salzsäure enthalten ist.
Unsere Vermutung ist also gar nicht so absonderlich. Des weiteren
wissen wir, daß in Knochen sehr viel Calcium enthalten ist, und
aus den Erzählungen der Marbaslahnis haben wir entnommen, daß
sie sogar calciumhaltige Gesteine fressen. Bei der chemischen
Reaktion von Calcium und Salzsäure entstehen zwei Stoffe
-Calciumchlorid und reiner Wasserstoff. Und der ist bekanntlich
erheblich leichter als Luft.«
    »Die Drachen sind also nichts anderes als lebende Ballone,
die ihr Treib gas selbst erzeugen?«
    »Genau so ist es. Diese Drachen fliegen nicht trotz ihrer
kleinen Flügel und ihrer riesigen Proportionen. Es läuft
vielmehr genau anders herum - nur ein so riesiger Leib kann soviel
Wasserstoff erzeugen und speichern, um den Drachen schweben lassen zu
können. Die Drachen schwimmen sozusagen in der Luft - Aufstieg
und Abstieg bewirken sie durch eine Veränderung des
Gashaushalts. Entweder verdauen sie Calcium zu Wasserstoff, um es
sehr grob auszudrucken, oder sie fackeln Wasserstoff ab und sinken
dadurch.«
    »Die Drachenflamme!« rief Michael aus.
    »Richtig, deswegen können Drachen Feuer spucken - sie
müssen es sogar ab und zu tun, um ihren Innendruck im
Gleichgewicht zu halten.«
    Mohlem leckte sich über die Lippen.
    »Dann haben wir eine Chance«, sagte er. »Wir
müssen den Drachenkönig nur so anstechen, daß er mehr
Wasserstoff verliert, als er neu produzieren kann. Vermutlich stirbt
der Drache, wenn seine innere Ballonkonstruktion nicht mehr tragfähig
ist - wie Wale, die unter dem Gewicht ihres eigenen Körpers
zugrunde gehen, wenn sie am Strand angespult werden und keinen
Auftrieb mehr durch das Wasser erfahren.«
    »Ich kann mich genau erinnern!« rief Michael. »Die
großen Helden haben die Drachen immer dadurch getötet, daß
sie ihnen das Schwert von unten in den Leib gestoßen haben.«
    »Und so werden wir es auch machen«, sagte Mohlem
zufrieden. Er wandte sich an Sholtersteen. »Nun, was sagst du?«
    Sholtersteen wiegte den Kopf.
    »Mit euren geheimen Künsten kenne ich mich nicht aus«,
sagte er. »Aber
    wir Marbaslahnis wissen natürlich, daß Drachen nur am
unteren Leib verwundbar sind. Aber es wird nicht so einfach werden,
wie ihr euch das vorstellt - das Drachenblut ist giftig.«
    »Oder heilkräftig«, rief Michael. »Siegfried
wurde dadurch unverwundbar.«
    »Das müssen andere Drachen gewesen sein«, sagte
Sholtersteen entwaffnend.
    Die Menge der Marbaslahnis drängte heran. Mohlem warf einen
flüchtigen Blick auf seine Begleiter. Sie drängten sich
nicht wie eine Gruppe verscheuchter Küken aneinander; jeder
blieb gelassen an seinem Platz. Mohlem lächelte verhalten - es
sah danach aus, als hätte sich eine Truppe zusammengefunden, die
so leicht nicht unterzukriegen sein würde.
    Eine Gestalt, die selbst den Hünen Sholtersteen noch um
Handbreite überragte, baute sich vor dem Weidenkäfig auf.
    »Versöhnt euch mit euren Göttern. Wenn der Abend
herabsinkt, werdet ihr dem Drachenkönig überantwortet.«
    »Waffenlos?«
    Der neue Obercapayke spie aus.
    »Ihr bekommt Waffen«, sagte er verächtlich.
»Helfen wird es euch nicht -nur ein Marbaslahni kann einen
Drachen töten, ihr mit Gewißheit nicht.«
    Er stapfte davon. Über seine Schulter hinweg konnte Mohlem
die Sonne sehen. Sie sank. Bis zum Einbruch der Dämmerung
blieben nur noch höchstens zwei Stunden.
    »Haben wir

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