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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befestigt war - eine jener kleinen Teufeleien, mit
denen man Nachbarn zur Verzweiflung treiben konnte. Dann tauchte der
Verschluß von irgendeiner Flasche auf, der dem gleichen Zweck
diente. Eine mumifizierte Maus schloß sich an.
    »Seit die alten Germanen die Hosen nach Rom brachten, hat
sich am Inhalt von Knabenhosentaschen offenbar nichts geändert«,
Sagte Nicole amüsiert.
    »Neuerdings sehen die Taschen der Mädchen ähnlich
aus«, bemerkte Mohlem lachend.
    Ein Stück Permanentkreide, deren Zeichen sich nur mit
Speziallösungsmitteln wieder von Häuserwänden
entfernen ließen.
    »Wozu brauchst du das?«
    Michael lachte laut.
    »Damit habe ich an eine Wand geschrieben: Nieder mit den
verweichlichten Prominentensöhnchen! Die Lehrer suchen heute
noch nach dem Übeltäter.«
    Wie ein Chip einer Spielbank von Lepso den Weg in Michael Rhodans
Hosentasche gefunden hatte, blieb ebenso ungeklärt wie die
Frage, was er mit der halbgeleerten Tube Alleskleber anzustellen
beabsichtigte. In der zweiten Tasche fand sich dann auch endlich ein
Würfel.
    »Nicht gezinkt, auf Ehre!« beteuerte Michael.
    »Gevatter, wir trauen euch«, sagte Mohlem und klopfte
Michael auf die Schultern. »Was ist jetzt mit dem
Wahrscheinlichkeitswirbel?«
    »Klären wir die Regel - die Eins ist niedrig, die Sechs
hoch. Einverstanden? Dann würfeln Sie einmal.«
    Es kam eine Eins heraus.
    »Noch einmal«, forderte Nicole. »Machen Sie
weiter, bis Sie eine Sechs haben.«
    Nach einer Viertelstunde und knapp einhundert Würfen gab
Mohlem auf. Jedesmal war der Würfel so gelandet, daß die
Eins erschien.
    »Ändern wir die Regel - jetzt ist die Eins die
wertvollste Zahl. Auf ein Neues.«
    Obwohl er mit dem Ergebnis gerechnet hatte, war Mohlem dennoch
verblüfft - jetzt kam die Sechs mit der gleichen Hartnäckigkeit
wie zuvor die Eins.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er die
Wissenschaftlerin.
    »Grundsätzlich - das sollte jeder Spieler wissen - sind
die einzelnen Würfe voneinander völlig unabhängig. Sie
sind durch keinerlei Kausalität miteinander verknüpft. Die
Wahrscheinlichkeit für eine beliebige Zahl ist bei jedem Wurf
exakt gleich groß, und jede Zahl hat die gleiche
Wahrscheinlichkeit. Und wenn Sie zehn Millionen Würfe auswerten,
werden Sie feststellen, daß die tatsächliche Häufigkeit
der theoretischen immer ähnlicher wird. Die Abweichung vom
Durchschnitt wird sich immer mehr hinter das Komma verlagern. Soweit
alles klar?«
    »Das habe ich begriffen.«
    »Hier auf Ceryani aber häufen sich die Abweichungen,
und das auf eine geradezu groteske Art und Weise. Im Augenblick
sitzen wir in einem Wahrscheinlichkeitstief - Murphys Gesetz und die
Schmalzbrotregel feiern Triumphe.«
    »Von diesen Naturgesetzen habe ich noch nie gehört«,
sagte Mohlem skeptisch. Nicole lachte.
    »Murphys Gesetz besagt: Wenn etwas theoretisch danebengehen
kann, wird es das auch mit tödlicher Sicherheit praktisch tun.
Die Schmalzbrotregel behauptet, daß ein mit Schmalz oder Butter
oder fettiger Wurst bestrichenes Brot grundsätzlich mit der
klebrigen Seite nach unten auf dem Teppich landen wird.«
    Michael Rhodan nickte traurig.
    »Mit Marmelade klappt es auch«, berichtete er. Susan
kicherte.
    »Das sind natürlich nur Scherzgesetze, auch wenn sie in
der Praxis leider stimmen - und hier stimmen sie ununterbrochen. Es
ist wie verhext.«
    »Aber wie soll das naturwissenschaftlich funktionieren?
Glück und Unglück sind schließlich sehr relative
Begriffe - über einen Schmalzbrotregen auf langflorige Teppiche
wird sich ein Reinigungsunternehmen sicherlich sehr freuen.«
    Nicole sah ihn betroffen an.
    »Sagen Sie das noch einmal«, bat sie.
    Mohlem zuckte mit den Schultern. Die anderen Mitglieder der
Expedition starrten ihn und Nicole wie hypnotisiert an.
    »Ich meine, daß sich so etwas schließlich
ausgleicht«, sagte Mohlem. »Schon wegen der
Bewertungsfrage - was des einen Unglück, kann des anderen Glück
sein.«
    Nicole Barbers holte sehr tief Luft.
    »Sie haben mich auf einen ganz neuen Gedanken gebracht«,
sagte sie stockend. »Ich hatte bislang angenommen, es handele
sich um ein natürliches Phänomen, aber jetzt.«
    Mohlem zuckte zusammen.
    »Sieglauben.?«
    »Ich fürchte, daß irgend jemand auf diesem
Planeten einen geheimnisvollen Dreh gefunden hat, die Regeln der
Wahrscheinlichkeit nach seinem Willen und Gutdünken zu
verändern.«
    Mohlem nickte schwer.
    »Was ich nur nicht begreife, ist die Tatsache, daß er
sich ausgerechnet auf diesem

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