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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begonnen! Mit diesem Morgen, mit
diesen Sätzen. Der alte Tefroder, der Zeit verkaufen will; der
erste meiner sechs Gefährten, meiner Begleiter in das Dunkel des
Todes. Sie war unfähig, sich zu rühren. Wie gelähmt
lag sie da und spürte das sachte Vibrieren der Stahlhand.
    »Dieser Tefroder kommt nicht aus Andromeda«, flüsterte
die Stahlhand mit ihrer Frauenstimme. »Er hat nicht zwei
Millionen Lichtjahre zurückgelegt, um die Wunder von YANINSCHA
zu schauen. Er kommt von einer der Welten am Rand der galaktischen
Eastside, wo die Tefroder seit zweihundert Jahren siedeln und blutige
Kriege mit den Blues ausfechten. Ich habe sein Gesicht betrachtet,
Sayla.«
    Die Frau begann zu zittern. Ihr war kalt. Sie fror trotz der
wärmenden Decke. Nein, dachte sie entsetzt, dies ist kein
déja-vu-Erlebnis. Ein Zeitsprung. Ich muß einen
Zeitsprung gemacht haben und in die Vergangenheit zurückgekehrt
sein. Alles beginnt wieder von vorn. Nicht nur die Worte sind gleich.
Es wird sich alles wiederholen. Gleich werde ich aufstehen und mich
duschen, um dann hinauszugehen zu Tayaner Bhan und das Chrono zu
nehmen. Wir werden sagen, was bereits gesagt worden ist, und dann
kommt Las-Run. Las-Run mit den Insektenaugen. ES! Wo bist du? Was
hast du getan? Was ist passiert? Hörst du mich, ES? Hörst
du mich?
    Aber nur die Stahlhand sprach. Sie sprach Worte, die Sayla schon
kannte. »Es ist nicht das richtige Gesicht. Die Augen sind
falsch, der Mund ist verkehrt, die Nase ist fremd. Er ist nicht der,
auf den YANINSCHA wartet.«
    »Du wartest vergeblich«, erwiderte Sayla hohl. »Dieses
Gesicht, das du suchst, lebt seit.« Sie brach ab. Nein, sie
würde diesen Wahnsinn nicht mitmachen. Sie mußte den Bann
brechen, sich dem unerbittlichen Zwang zur Wiederholung des
Vergangenen widersetzen oder sie würde den Verstand verlieren.
»Das Datum!« stieß sie hervor. »Welcher Tag
ist heute, Troy? Welcher Tag?«
    »Er hat mir befohlen, zu warten«, sagte die Stahlhand
verträumt, als hätte sie ihre Frage nicht vernommen. »Er
hat versprochen, daß er zurückkehrt, der Admiral. Er
gehört nicht zu denen, die einmal gegebene Versprechen brechen.
Deshalb weiß ich, daß er kommen wird, und ich werde ihn
erkennen.«
    »Welcher Tag?« schrie Sayla. »Welcher Tag ist
heute, Troy? Antworte! Verstehst du mich nicht? Antworte! Welcher
Tag? Sag mir das Datum, Troy!« Sie hatte sich aufgerichtet,
schlüpfte unter der Decke hervor und starrte die Stahlhand an,
die wie ein großes Insekt auf dem Kopfkissen lag. Die
Metallfinger bewegten sich unruhig hin und her.
    »Viele Neuankömmlinge«, erklärte die
Stahlhand. »Wie immer kurz vor Beginn der Großen
Versteigerung. Viele Gesichter, aber nicht das richtige.«
    Sayla ballte die Fäuste. Sie bebte an allen Gliedern und sie
wimmerte leise. Schock, diagnostizierte ein Teil ihres Bewußtseins
nüchtern, während der andere Teil in Aufruhr war und keinen
klaren Gedanken fassen konnte. »Ich ertrage es nicht«,
hörte sie sich flüstern. »ES! Hilf mir. Bring mich
fort von hier!«
    »Um 03:42 Uhr Bordzeit«, setzte die Stahlhand ihren
dumpfen Monolog fort, während sie die Finger spreizte, wie sie
die Finger an jenem Morgen, drei Tage vor Beginn der Jahresauktion,
gespreizt hatte, »ist ein halutisches Raumschiff in den
Parkorbit eingeschwenkt. Der erste Haluter, der YANINSCHA besucht. Er
heißt Con Torn. Er hat die Nebelsuite in der Halbkugel
gemietet. Bis zum 2. September Erdzeit.«
    Der Schock wich allmählich, das Zittern ließ nach, und
die Ruhe kehrte wieder in Sayla ein, diese überirdische Ruhe,
die das einzig Neue war in diesem Echo der Vergangenheit, diesem
schalen Abklatsch des Gewesenen.
    Denk nach! sagte sie sich. Überlege. Es muß einen
Ausweg geben. Orientiere dich, sammle Fakten. Dir droht keine direkte
Gefahr.
    Oder doch ?
    Sayla schüttelte den Kopf. Die Stahlhand auf dem Bett hatte
sich nicht bewegt. »Kurz nach dem Haluter«, sagte die
Stahlhand, »kam ein Mensch nach YANINSCHA. Er nennt sich
Niccolas Skimmish. Er bietet Howalgonium zum Verkauf an. Und er ist
parapsychisch begabt. Die Psi-Detektoren haben angesprochen.«
    »Er ist ein Präkog«, bemerkte Sayla. »Er
kennt die Zukunft, wie wir die Vergangenheit kennen.«
Unwillkürlich fragte sie sich, ob Skimmish mit einer
    derartigen Situation vertraut war. Präkognitation. Bot sich
die Gabe des Sehens so ähnlich dar? Wenn Skimmish die Zukunft
kannte, in seinen Visionen ihren Verlauf vorwegnahm, mußte er
dann nicht sein ganzes Leben so

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