PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
kümmerten sich um den Entertrupp. Haneul selbst tötete an diesem Tag acht Eindringlinge; sechs mit gezielten Schüssen, zwei im Nahkampf.
Später, als er einem hochrangigen Politiker der Allianz namens Tooray Ziaar gegenüberstand und dessen Dankesrede entgegennahm, unterbrach er diesen mitten im Wort und bat darum, ihn unter vier Augen sprechen zu dürfen. Ziaar stimmte zu, und noch am selben Tag stellte Haneul ihm die Frage, welches Transportgut er mit seinem Leben geschützt hatte.
»Das werde ich dir nicht sagen«, sagte Ziaar, »aber ich habe dir ein Angebot zu machen.«
»Es hat ihn beeindruckt, dass ich der Einzige war, der mehr wissen wollte.« Haneul Bitna tauchte die Spitzen einiger Federn des Handrückens in seinen Tee. Rhodan fragte sich, ob er über sie etwas fühlen konnte. »Auf meine eigene Art habe ich ihn von meiner Loyalität überzeugt, davon, dass ich ein Gewissen besitze.«
»Also rekrutierte er dich für die Allianz«, stellte Avryl fest. »Du hast deine Karriere wirklich zielstrebig verfolgt.«
»So ist es, wenn man mit denen zu tun hat, die Macht besitzen. Mein Ausbilder Adlai Kefauver ist heute einer der beiden Inhaber der Sternenwacht. Ihr werdet ihn morgen kennenlernen, denn er wird an dem Flug nach Khordaad teilnehmen, genau wie ein Trupp seiner Söldner. Eine reine Vorsichtsmaßnahme übrigens, niemand rechnet tatsächlich mit einem Angriff. Ach ja - und Tooray Ziaar, dem ich damals die Frage stellte, ist heute einer der beiden Tamräte. Im Vergleich zu ihnen ist meine Karriere also eher bescheiden verlaufen.« Er lehnte sich zurück, breitete die Arme aus und hob sie leicht an, als wolle er seine eigene Genialität anbeten. »Aber ich möchte mich nicht beklagen.«
»Und nun ...« Avryl zog aus einer Tasche, die Rhodan neben ihrem Sessel bislang nicht bemerkt hatte, eine flache, kaum fingerlange Flasche. Sie schraubte sie auf und ließ reihum in jede Tasse einen Tropfen fallen. »Das genügt, um den Tee etwas... hm, etwas feierlicher zu gestalten. Auf Perry Rhodan, der sich nicht zu schade war, den Club der ewigen Zweiten zu besuchen!«
Rhodan hob seine Tasse und trank. Schon der Duft stellte klar, dass der eine Tropfen in der Tat genügte ...
Er sah die Versammelten nacheinander an. Caadil Kulée ... Avryl Sheremdoc ... Haneul Bitna. Er kannte sie noch nicht lange, doch er wusste, dass er ihnen vertrauen konnte, auch wenn er bei weitem noch nicht alles über sie wusste oder wie im Fall von Caadil gerade einmal die Oberfläche ihrer Persönlichkeit angekratzt hatte.
Dennoch fühlte er sich geborgen, und dieses Wissen verschaffte ihm ein beruhigendes Gefühl, mehr noch als das Wissen um die Söldner der Sternenwacht, die den Flug nach Khordaad begleiten würden.
»Auf den Club der Verlierer«, sagte er, sicher, dass keiner von ihnen tatsächlich ein Verlierer war.
Und er war überzeugt davon, dass jeder Einzelne dies genauso sah.
Die Cyberiaden der Gui Col
Die Haut kribbelte unter der Hitze. Tausend winzige Laserstrahlen schienen sich in sein Gesicht zu bohren. Blitzende Reflexe tanzten bei jedem Schritt vor Fenji Eichach auf dem Boden, wie immer, wenn die Hitze groß und das Sonnenlicht stark genug war, dass es sich auf der goldenglatten Haut spiegelte. Allerdings gab es nur wenige Welten, auf die dies zutraf.
Bei Hort Nooring, dem Planeten, der nicht nur seinen Meister, sondern auch ihn selbst hervorgebracht hatte, handelte es sich um eine dieser Welten. Fenji genoss die Wärme, die ihn seit ihrer Rückkehr nach der gelungenen Flucht bis in den letzten Winkel seines Körpers durchdrang. Es war einfach nicht dasselbe, tatsächlich zu Hause zu sein oder sich in einer Schwitzkammer der CHAJE der seiner Heimat nachempfundenen Hitze auszusetzen. Wenn es möglich gewesen wäre, Pirat zu werden, ohne Hort Nooring zu verlassen, Fenji hätte diese Chance sofort ergriffen. Ganz im Gegensatz zu Cha Panggu - sein Meister liebte es, unterwegs zu sein, sich im freien Weltraum aufzuhalten, bei seinen Zwillingstöchtern, die den Palast in der CHAJE niemals verließen.
Auch auf Hort Nooring besaß der Teufel, der Gold bringt, selbstverständlich eine prunkvolle Residenz, wie es seinem Stand angemessen war; Fenji konnte sich allerdings nicht daran erinnern, dass Panggu diese seit dem Tod seiner Gefährtin auch nur ein einziges Mal betreten hatte.
Fenji durchquerte die Einlasskontrolle, ohne von den Wächterrobotern aufgehalten zu werden. Sie erkannten ihn als
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