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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ausweichend. »Nur so viel: Von P'loc Dhuyn aus muss es dir gelingen, nach Airmid vorzudringen, und damit zur Schaltstelle des Pantopischen Gewebes. Ich weiß, viele glauben nicht einmal an die Existenz dieses Orts. Ich schon. Ich habe im Laufe meines Lebens etliche Belege für seine Existenz gesammelt. Ich will, dass du mir alles, was es über die Peiken und ihre Technik zu wissen gibt, auf Airmid beschaffst. Oder aber... «
    »Ja?«
    »Als Option könnte ich mir auch vorstellen, dass ihr das Pantopische Gewebe für immer ... neutralisiert«, sagte Zva Pogxa mit zittriger Stimme.
    Sie verließen die Moorinsel und kehrten in das kleine, namenlose Dorf zurück. Der Gui Col versicherte ihnen, dass alle Spiongeräte auf dem Erholungsdeck deaktiviert worden waren und niemand ihr Gespräch mitgehört hatte.
    »Wie nehmen wir Kontakt mit dir auf?«, fragte Rhodan.
    »Das lass meine Sorge sein. Du hörst von mir.« Zva Pogxa deutete mit seinem Tentakel einen Abschiedsgruß an und ging schlurfenden Schrittes davon, dem Ausgang entgegen.
    »Was meinst du, Perry?«, fragte Kefauver nach einer Weile.
    »Er ist meiner Ansicht nach schrecklich naiv. Oder schrecklich dumm. Beide Möglichkeiten behagen mir ganz und gar nicht, weil sie ihn zu einem unzuverlässigen Verbündeten machen. Aber wir müssen die Möglichkeit nutzen, die er uns bietet. Es wird sich keine bessere Chance mehr ergeben, von hier zu entkommen.«
    »Ich traue ihm nicht«, knurrte Kefauver.
    »Du vertraust niemandem.«
    »So ist es. Und ich bin mit dieser Einstellung bislang immer recht gut gefahren.«
    »Dann lass uns mal Klartext reden: Hast du eine andere, eine bessere
    Idee? Nein? Glaubst du, dass wir die Cyberiade ohne die Hilfe eines Außenstehenden überstehen, wenn uns Kchi Dugma und Cha Panggu Tag für Tag das Leben zur Hölle machen? Nein? Würdest du dich nicht mit der Großmutter des Teufels ins Bett legen, wenn du ihm dadurch entkommen könntest?«
    »Du siehst die Dinge sehr, sehr einfach. Eigentlich genau so naiv wie Zva Pogxa.« Kefauver verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Und du bist ein Querulant. Du bist dagegen, weil ich dafür bin.«
    Der Anführer der Myrmidonen blickte ihn eine Weile schweigend an, bevor er kräftig durchatmete und sagte: »Also schön, Perry. Spielen wir mit und gehen wir auf diesen Deal ein.«
    »Ich kann mich auf dich verlassen?«
    »Ja.«
    Wortlos wandten sie sich voneinander ab und folgten Zva Pogxa, der soeben aus ihrem Gesichtsfeld verschwand und dem Ausgang zustrebte.
    Ich darf Adlai nicht mehr vertrauen, sagte sich Rhodan und seufzte tief.
18 - Caadil Kulée
    Sie durchwanderte den Kreislauf der Jahreszeiten - und dennoch erschien es ihr in manchen Augenblicken, als seien erst wenige Tage seit ihrer Ankunft in der Villa Panggaral vergangen.
    Auf den zarten Frühling folgte ein dunstiger, heißer Sommer, der wiederum von einem grimmigen Herbst abgelöst wurde. Der Winter ...
    Sie trat hinaus auf den Balkon und blickte in den Himmel. Sie sah Sternbilder, aber es waren nicht die vertrauten Bilder über Gwein. Weder Mironas leerer Thron noch die Platinspinne, weder das Möbiusbad, der Rufer, die Münze, die Lichtwaage noch die Laterne in der Kammer des Protokollanten. Sondern merkwürdig entstellte Konstellationen.
    Ihr wurde kalt. Sie hob fröstelnd die Schultern und wandte ihre Blicke dem Garten zu. Meterhoher Schnee hatte ihn eingepackt, hatte Büsche und Sträucher fast mit dem Erdboden nivelliert. Caadils Fußspuren waren die Einzigen, die zu sehen waren. Abgesehen von jenen, die ihrem Liebsten gehörten. Sie besah sich einen der Abdrucke. Er war größer und breiter als der ihre. Er zeugte von Stärke. Von Energie. Von Hingabe und Leidenschaft.
    Wo war er nur geblieben? Warum versteckte er sich vor ihr? Hatte sie ihn vergrämt?
    Er liebte Geschichten, wie sie wusste. Er wurde umso zugänglicher, je mehr sie von längst vergangenen Zeiten erzählte. Von jenen Tagen, da sie den Weltraum durchpflügt und ihre besonderen Sinne genutzt hatte. Dann lachte er, dann drückte er sie fest an sich, dann brachte er seine wilde Leidenschaft zum Vorschein und beglückte sie auf eine Art und Weise, wie sie sie niemals zuvor kennengelernt hatte. Seine Hingabe war allumfassend und füllte sie aus. Im Rausch der Leidenschaft brachte er sie dazu, alles zu vergessen und sich einer orgiastischen Qual hinzugeben, die niemals enden wollte.
    Eines Nachts hatte sie einen Albtraum. Er handelte von einer Maschine, die laut wummerte und

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