PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
wenig verschoben; durch die Brille des engagierten Wissenschaftlers.
»Warum erzählst du uns das alles?«, hakte Rhodan nach.
»Weil ihr in mancher Hinsicht weiser seid als wir. Ihr verlasst euch nicht auf die Errungenschaften anderer und geht lieber eure eigenen Wege. Ihr vermeidet Abhängigkeiten.«
Wenn du wüsstest, was wir Terraner im Laufe der letzten Jahrtausende alles zusammengeräubert haben! Unser bevorzugtes Wilderergebiet waren die Welten und der Einfallsreichtum der Arkoniden gewesen ... Nur durch Beutetechnik haben wir das Kunststück zuwege gebracht, allerlei Kriegswirren zu überleben.
»Ich verstehe noch immer nicht, worauf du hinauswillst.«
Zva Pogxa setzte sich ins feuchte Gras und starrte ins Leere. Die goldene Gesichtshaut raschelte leise. »Ich möchte euch ein Geschäft vorschlagen: Ich helfe euch, von hier zu entkommen - und im Gegenzug beschafft ihr mir von den Peiken Informationen, die mir helfen, das Pantopische Gewebe endlich in seinen Grundzügen zu verstehen.«
Die Katze war aus dem Sack. Es erschien Rhodan so, als ginge ein Ruck, ein Seufzer der Erleichterung durch alle Anwesenden, selbst durch Parizhoons metallenen Oberkörper.
»Wie willst du uns von hier wegbringen?«, hakte der Terraner nach.
»Ich erschaffe Möglichkeiten, mit deren Hilfe ihr im Kampf Vorteile bekommt.«
Das erschien dem Aktivatorträger vorerst wenig griffig, aber er nahm es hin. »Und was sollen wir im Gegenzug für dich erledigen?«
»Sobald ihr eure Freiheit habt, reist ihr zum Planeten P'loc Dhuyn. Zu jener Welt, auf der wir den Peiken unseren Tribut entrichten. Ihr folgt der Spur der Container, die die Pantopischen Maschinen transportieren, und
enträtselt ihre Geheimnisse.«
»Woher bist du dir so sicher, dass wir in der Lage sind, die Technik der Peiken zu durchschauen?«
»Ihr werdet Caadil Kulée mit euch nehmen. Sie begreift das VortexGewebe, also begreift sie vielleicht auch das Pantopische Gewebe. Und sie wird euch helfen, mit den Peiken umzugehen.« Er schüttelte unwillig seinen Armtentakel. »Eure Begleiterin ist viel zu wertvoll, um von Cha Panggu für seine billigen Zwecke missbraucht zu werden. Sie wird mir die Informationen beschaffen, die ich so dringend benötige.«
Adlai Kefauver mischte sich erneut in die Unterhaltung ein: »Warum vertraust du uns? Was hindert uns daran, mit deiner Hilfe nach dem Ende der Cyberiade das Weite suchen und nie mehr wiederzukehren?«
»Er wird es nicht tun.« Zva Pogxa deutete auf Rhodan. »Ich habe mehrmals seine moralischen Wertigkeiten überprüft und sie auch von Psychologen auswerten lassen. Die Unsterblichkeit in ihm bringt offenbar eine Verfestigung - man könnte es auch Verknöcherung nennen - charakterlicher Grundeigenschaften mit sich. Irgendwie bedauernswert... diese Verknöcherung nimmt ihm jegliche Flexibilität.« Nach einer kurzen Nachdenkpause fuhr der Wissenschaftler fort: »Selbstverständlich werde ich mich zusätzlich absichern. Es wird euch nicht gelingen, falschzuspielen.«
Das hört sich schon eher nach einem Gui Col an, dachte Rhodan.
»Woher wissen wir, dass wir dir vertrauen können? Vielleicht ist dies alles ein abgekartetes Spiel, das du mit Cha Panggu vereinbart hast. Eine Scharade, deren Spielfiguren wir sind, die ihr beliebig hin und her schiebt.«
»Mach dich nicht lächerlich, Perry Rhodan! Welche Zusagen willst du denn noch von mir haben? Ich helfe dir, Caadil Kulée zu befreien, die FARYDOON wieder in Besitz zu nehmen und Cha Panggu zum Narren zu halten.«
Er geht ein unabschätzbar großes persönliches Risiko ein, keine Frage. Er macht es, weil es ihn quält, in der Abhängigkeit eines fremden Volkes zu stehen und nicht, weil er ein menschenfreundlicher Altruist ist. Er tut das Richtige aus den falschen Beweggründen.
»Wir sind nicht die Nutznießer des Pantopischen Gewebes, sondern die Sklaven eines Systems, das uns die Peiken aufgezwungen haben«, fuhr der Gui Col leise fort. »Ich möchte, dass dieser unerträgliche Zustand ein Ende findet. Um dieses Ziel zu erreichen, bin ich bereit, mit Cha Panggu zu bre-chen und mich über die Gesetze meines Volks hinwegzusetzen.«
Rhodan schwieg. Alles, was er in diesem Augenblick sagen konnte, mochte die fragile, eben erst entstehende Übereinkunft zwischen ihnen zerbrechen.
»Erzähl mir etwas über P'loc Dhuyn und was uns dort erwartet«, bat er stattdessen.
»Du bekommst so viele Informationen, wie mir unbedingt notwendig erscheint«, sagte Zva Pogxa
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