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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Jahre.«
    Sarmotte nickte. Singh lächelte ihr freundlich zu und sagte: »Eines Tages werde ich in der Sonne sterben.«
    Sie schaute auf einen Datenmonitor neben Singhs Steuerkonsole. Die Fähre hatte längst ihren Eigenantrieb gedrosselt und nutzte die Schwerkraft der Sonne. Der Stern entfaltete auch in dieser Hinsicht beachtliche Kräfte.
    Noch einmal holte sie sich Rat aus Singhs Geist. Die Fallgeschwindigkeit betrug 274 Meter pro Sekunde – 27 Mal mehr als auf der Erde. Und die Fluchtgeschwindigkeit war mit 617 Kilometern pro Sekunde sogar 57 Mal so hoch wie auf der Erde.
    Die Sonne holt uns, dachte Sarmotte. Und wen sie zu sich nimmt, den lässt sie nicht mehr los.
    Im nächsten Augenblick korrigierte sie sich, weil Daten zur WI BETA übersprangen. Die Space-Jet konnte mit ihrer Beschleunigung von 220 Kilometern pro Sekundenquadrat in etwas mehr als elf Minuten Bordzeit fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichen – 150.000 Kilometer pro Sekunde ...
    Im Holo erschien in diesem Augenblick eine stark stilisierte Abbildung der AMATERASU. Sarmotte las, dass die Sonnenforschungsstation ein 110 Meter dicker trapezförmiger Körper war, dessen gekrümmte Vorderkante 940 Meter breit war und dessen hintere gerade 520 Meter erreichte. Die Maximaltiefe als Abstand zwischen diesen beiden Seiten betrug 400 Meter.
    Die Parodie eines Stückes Kuchen aus Metall. Sonnenforschungstorte.
    Mehr sagten die eingeblendeten Daten nicht. Sarmotte seufzte ergeben. Blieb also nichts, als sich doch noch einmal kurz in Singhs Wissen umzutun.
    Aha.
    Die bauliche Basis der Station war also eine Plattform vom INTRALUX-Typ. Im Grunde ein Einschubmodul, wie es bei den ENTDECKERN Typ II der SATURN-Klasse Verwendung fand. Sozusagen das Handgepäck eines 1800-Meter-Riesen.
    Schon als mobiles Bauteil eines Raumschiffes hatten diese Module kein Überlichttriebwerk und keine eigene Bewaffnung. Für die auf ihrer Basis gebauten INTRALUX-Plattformen galt das ebenfalls. Das Innere wurde dominiert von leistungsstarken Schutzschirmgeneratoren, mächtigen Gravotron-Feldtriebwerken, Kraftwerksblöcken und Orterbatterien.
    Der Schmelzpunkt der Ynkonithülle lag bei etwa hunderttausend Grad Celsius. In Singhs Bewusstsein war die AMATERASU eine stählerne Burg in einem Land aus Licht. Eine freundliche Festung.
    Singh vollzog die Bewegungsanpassung. Nach gut einer Viertelstunde befanden sie sich wenige Dutzend Meter über der Station. Das Holo zeigte, wie sich unter ihnen die Schotte zum Hangar öffneten. Im Hangar sah Sarmotte den kugelförmigen Leib der Kommandokorvette, Herz und Hirn der AMATERASU. In dieser 60-Meter-Kugelzelle waren die Zentrale der Station, die Mannschaftsquartiere und der Medotrakt untergebracht. Zur Not konnte sich das Schiff aus der Sonnenforschungsstation lösen und eigenständig operieren.
    Die WI BETA sank Meter um Meter, schließlich nur noch zentimeterweise. Die AMATERASU schaltete eine Strukturschleuse in ihren Schirm, die sich geradezu um die Fähre schmiegte und unmittelbar hinter ihr wieder schloss.
    Die WI BETA setzte neben der Korvette auf. Sarmotte entdeckte eine weitere Fähre im Hangar – die WI ALPHA.
    »Wieder zu Hause«, sagte Singh. Er atmete tief und erleichtert aus.
     
    *
     
    Sie hatten sich in der Zentrale der Kommandokorvette versammelt. Bull wollte offenbar, dass die Besatzung Shanda Sarmotte in ihr Team aufnahm. Dass sie gewissermaßen ins Herz der Station geschlossen wurde. Das Herz eines Teams aber, das hatte Bull wohl in Tausenden von Einsätzen in Tausenden von Jahren erfahren, schlug meist in der Zentrale.
    Er stellte sich neben Shaveena Deb und nickte den Anwesenden kurz zu, während Sarmotte sich knapp hinter ihm hielt. Die Kommandantin hatte ihm ihren Sessel räumen wollen, was er kurz und freundlich abgewunken hatte.
    Bei jeder anderen Gelegenheit wäre der Besuch des Residenten eine Sensation gewesen. Aber für Sensationen und deren Begleiterscheinungen fehlten ihm wohl Zeit und Lust.
    Ataur Singh saß neben der zweiten Pilotin, Konnie Giverny, an den Steuerkonsolen der Station. Giverny lachte ihr zu.
    Außerdem hielten sich zwei wissenschaftliche Besatzungsmitglieder in der Zentrale auf: ein etwas ätherisch wirkender, überschlanker Mann namens Annu Wema und eine junge Frau, von deren kahl geschorenem Schädel einige bräunliche Hennamuster abstachen und die Sarmotte mit offener Neugier musterte. Deb hatte sie als Myra Taiz vorgestellt.
    Bull fasste in zwei, drei Sätzen zusammen, wie sich

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