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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Schablone und integrieren die Energiequelle in das pseudomaterielle Produkt.«
    »Im Klartext?«
    »Im Klartext: Sie bewirken, dass die Sonne selbst die Ephemere Materie erhält. Nicht automatisch und auf ewig, aber doch so lange die Ephemeren Maschinen arbeiten.«
    »Wie lange würden diese Maschinen noch arbeiten, wenn es uns gelänge, die Spenta aus der Sonne zu vertreiben?«
    »Das bleibt eine rein hypothetische Frage, solange mir keine entsprechenden Werte vorliegen«, antwortete ARINNA.
    Shaveena Deb sagte: »Ich schlage vor, diese Werte experimentell in Erfahrung zu bringen und die Spenta aus der Sonne zu verbannen.«
    Bull überlegte.
    Eine brillante Idee – aber wie?
    »Und die Aufgabe dieser Maschinen?«
    »Die kennen wir längst«, sagte Huq. »Die Sonnen zu löschen.«
     
    *
     
    Um 15.30 Uhr startete Shanda Sarmotte ihre nächste telepathische Erkundung. Das Team aus Sarmotte, Huq und ARINNA war mittlerweile so eingespielt, dass Bull sich nachgerade ausgeschlossen fühlte.
    Die Ergebnisse lagen bereits eine Stunde später vor. Auch sie brachten keinen Lichtblick.
    ARINNA kam zu dem Fazit: »Einiges deutet darauf hin, dass wir die Ephemeren Maschinen am besten als Transformatoren zu verstehen haben. Sie verwandeln beträchtliche Mengen solarer Energie.«
    »In was? Wie sabotieren wir eine solche Produktion?«, wollte Bull von der Positronik wissen.
    »Diverse hyperphysikalische Wirkungen. Mir liegen zurzeit keine Erkenntnisse vor, wie die Maschinerie der Spenta diese Umwandlung bewirkt. Einiges spricht dafür, dass ihnen derartige Transformationsprozesse nur in der Nähe des Sonnenkerns möglich sind, also dort, wo die dimensionale Verflechtung des konventionellen Sterns mit seinen hyperphysikalischen Äquivalenten am engsten ist.«
    »Übersetzung gefällig?«, bot Huq an.
    Bull winkte ab.
    Huq aktivierte einen Holoprojektor und schaute in die Datenströme, die für Sarmotte keinen Sinn ergaben. Sie erwog kurz, sich das dazugehörige Verständnis aus Huqs Gedanken zu holen, spürte aber, dass sie es gar nicht so genau wissen wollte.
    »Es ist verrückt«, murmelte Huq in diesem Moment.
    »Nämlich?«
    »Die ältesten Ahnungen und Sorgen holen uns ein. Was Tausende Generationen vor uns befürchtet wurde, trifft nun vielleicht uns. Sagt euch das Wort Fimbul-Winter etwas?«
    Sarmotte und Bull schüttelten den Kopf.
    »In den uralten Religionen spielen die Gestirne oft eine bedeutende Rolle. Der Mond, die Sonne. In einem dieser archaischen Götterglauben wird das Ende der Zeiten durch einen unermesslich strengen Winter angekündigt: den Fimbul-Winter.«
    Sarmotte war, als ginge schon von dem Wort eine maßlose, unwiderstehliche Kälte aus.
    Huq sagte: »Nachdem die Spenta mit ihren Versuchen gescheitert sind, den Korpus von ARCHETIM unter den gegebenen Bedingungen aus der Sonne zu lösen, richten sie ihren Maschinenpark aus Ephemerer Materie darauf ein, die Sonne zu löschen. Soweit scheint klar. Aber das Ganze ist ein kompliziertes Verfahren. Damit die Sonne gelöscht werden kann, muss nicht nur ihre Kernfusion gestoppt werden. Die Ephemeren Maschinen müssten auch den uralten Photonenstrom unterbrechen und so weiter.«
    Er holte tief Luft und studierte die Datenströme eine Weile. Hin und wieder richtete er eine kurze Frage an ARINNA, wartete auf die Antwort, überlegte wieder.
    Schließlich sagte er: »Ich vermute, dass wir es mit einem Prozess zu tun haben, der sich grob in drei Phasen teilen lässt. Erstens, die Kartografie-Phase: Die Spenta kundschaften die Sonne aus, orten und vermessen den Korpus, experimentieren mit ihm. Diese Phase dürfte weitgehend abgeschlossen sein. Zweitens, die Netzphase: Ich deute Sarmottes Wahrnehmung so, dass ein Netz aus Ephemerer Materie aufgebaut werden muss, das Fimbul-Netz. Wie viele Schiffe und deren Besatzungen dafür benötigt werden, wissen wir nicht mit Sicherheit.«
    ARINNA sagte: »Ich kalkuliere mit mindestens drei, maximal 19 weiteren Schiffen.«
    Bull nickte. Er würde sich später, wenn die Zeit es erlaubte, mit den Hintergründen für diese Kalkulation befassen. Wahrscheinlich war ja, dass die Gesamtzahl der Schiffe eine irgendwie gleichmäßige Verteilung über den Globus der Sonne anstreben würden.
    »Drittens«, schloss Huq, »die letzte Phase: die Initiierung des Fimbul-Impulses.«
    Bull nickte ohne eigentlichen Anlass. Er dachte: Vielleicht hat alles schon begonnen. Etwas wie schwarzer Schnee, der alles Licht, alle Wärme vereisen lässt. Wir

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