Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
Vom Netzwerk:
aufgenommen.
    »Aber, meine Mitbürger, dieses Grab ist mitnichten bereits seit Langem leer, wie die umstürzlerischen Kräfte behaupten. Es ist leer, seit die Fremden sich auf betrügerischem Weg dort eingeschlichen haben! Sie haben ALLDARS Körper gestohlen!«
    Während Facao eindringlich in die Aufnahmeoptiken sah und eine Pause einlegte, um die Worte wirken zu lassen, wurden hinter ihm Szenen eingespielt, die aus den Überwachungsspeichern des Siegels stammten – das Eindringen und die Flucht der Fremden, ergänzt durch einige kunstvoll eingebrachte Effekte, die einen harten Kampf und mehrere Tote aufseiten der Fagesy suggerierten.
    »Wie konnte ihnen das gelingen? Zum einen wohl, weil manche von uns sich zu sicher fühlten. Zwar wussten wir von den Strömungen, die die seit Jahrhunderten bewährte Führung der Allgegenwärtigen Nachhut durch ihre eigene Diktatur ersetzen wollen. Doch wir rechneten nicht damit, dass sie so weit gehen würden, Fremde in unsere Welt einzuschleusen, um ihnen zu helfen, ihre destruktiven Ziele zu verfolgen.«
    Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. »Die Verantwortung dafür, dass es diesen Fremden gelungen ist, bis ins Herz unserer Welt vorzudringen und sogar in den Besitz des Intrantums zu gelangen, hat der Hohe Marschgeber Mareetu voll auf sich genommen. Er wurde entmachtet, und wir werden einen fähigen Nachfolger für ihn einsetzen.«
    Die Optiken schwenkten kurz zu Mareetu, zeigten seine graue, apathische Gestalt im Griff seiner Wärter.
    Mareetu war durchaus bewusst, was mit ihm geschehen war. Doch mit der Entfernung der Hirnteile, die Erinnerungen an sein als Hoher Marschgeber gewonnenes Wissen enthielten, waren ihm auch der Wille und die notwendige Konzentrationsfähigkeit genommen worden, sich dagegen aufzulehnen. Er würde zurückkehren in die Reihen der einfachen Bürger und sein Leben als einer der Niedrigsten unter ihnen fristen.
    Erneut wechselte die Aufmerksamkeit zu Facao.
    »Doch es war nicht nur die Nachlässigkeit Mareetus, die den Fremden half. Und auch die Kräfte im Hintergrund, die mit beeindruckenden Bildern die Massen gegen uns manipulieren wollen, sind nicht ihre einzigen Unterstützer. Es waren andere, die ihnen das Tor zu unserer Welt öffneten, und auch sie werden wir gerecht für das bestrafen, was uns angetan wurde.«
    Ein Flackern sagte Facao, dass das Holobild erneut umgeschaltet hatte. Es zeigte nun einen blauen Planeten mit Wolkenschlieren.
    »Lange gewährten wir den Favadarei auf Faland ein friedliches Leben, nachdem ihre Vorfahren beschlossen hatten, nicht weiter Teil unserer Gesellschaft sein zu wollen. Nun aber haben sie sich gegen uns gewandt und mit dem Wissen, das ihnen gelassen wurde, den Fremden das Tor zum Shath geöffnet. Nur dadurch wurde der Diebstahl unseres Heiligtums möglich.
    Daher habe ich eine Strafexpedition angeordnet, die dafür sorgen wird, dass die Bewohner Falands sich wieder daran erinnern, wessen Wohlwollen sie ihr Leben verdanken. Als Hohen Marschgeber habe ich Phocallu eingesetzt.« Facao bewegte die Arme so, dass all seine Sinnesorgane den neben ihm stehenden Fagesy erfassten. Die Optiken folgten dieser Bewegung.
    »Ich danke dem Obersten Marschgeber für die Ehre dieser Aufgabe«, ließ Phocallu sich vernehmen. »Ich werde ihr mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln nachkommen. In diesen Momenten sind bereits Einsatzkräfte in Richtung aller wichtigen Knotenpunkte auf Faland in Marsch gesetzt. Wir werden diese Orte besetzen, die Anführer verhören und dafür sorgen, dass den Favadarei klar wird, welche Fehler sie begangen haben und wo ihr Platz ist. Sollten die Fremden versuchen, auf diesem Weg zurückzukehren, werden sie keine Unterstützung mehr finden.«
    Phocallu reckte die Arme. »Zudem werden wir als eine gerechte Strafe auf Faland dasselbe tun, was uns angetan wurde: Wir werden ihr größtes Heiligtum zerstören.«
    Facao machte eine zustimmende Geste und zog damit die Aufmerksamkeit der Optiken wieder auf sich.
    »Auch hier auf dem Shath werden wir natürlich nicht untätig bleiben. Nachdem ihnen nun der Rückweg abgeschnitten ist, eröffnen wir die Jagd auf die Fremden, um ihnen ihre Beute wieder abzunehmen und ALLDAR zurückzuholen. Wer immer ihnen hilft, sie aktiv unterstützt oder auch nur ein Versteck bietet, kann sicher sein, dass wir bei seiner Bestrafung für dieses Verbrechen gegen unser Volk nicht weniger Härte walten lassen werden als gegenüber den Fagesy. Diejenigen hingegen, die

Weitere Kostenlose Bücher