Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)
dass sich Ihre Zuhörer – auch wenn sie körperlich anwesend sind – gedanklich noch mit anderen Themen beschäftigen, während Sie auf Ihre Präsentation warten. Beispielsweise mit Problemen in ihrer Abteilung, mit Smartphone oder Notebook, der stressigen Anreise oder privaten Themen. Daher ist ein starker Reiz, ein Aufmerksamkeitswecker in der Einstiegsphase, von großer Bedeutung. Dieser Icebreaker (Aufhänger) soll Kontakt aufbauen, Neugier auf Sie und das Thema wecken und Spannung erzeugen.
Sie benötigen Icebreaker nicht nur zu Anfang Ihres Vortrags. Auch bei den Übergängen von Abschnitt zu Abschnitt ist es ratsam, mit einer zündenden Überleitung in das kommende Teilthema zu starten. Dies können auch zwei Sätze oder ein passendes Foto („Key visual“) sein. Beachten Sie beim Erarbeiten eines motivierenden Einstiegs, dass er mit Ihrem Thema harmoniert und dass er sich nicht zu weit von der (vermuteten) Erwartungshaltung Ihres Publikums entfernt. So wäre der „Affentanz“ von Microsoft-Chef Steve Ballmer bei europäischen oder ostasiatischen Zuhörern außerordentlich gewagt. Bei Youtube können Sie die extrem emotionale Eröffnung seines Motivationsvortrags sehen, bei dem Ballmer brüllend über eine Bühne hüpft und seineemotionale Aktion in den Schlussakkord münden lässt: I love this company.
Für Ihren Einstieg stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können langsam ins Thema einsteigen, indem Sie zunächst darauf hinführen, oder sofort mit Ihrem Thema beginnen.
Elf Icebreaker (Aufhänger)
Dem Begriff entsprechend verwenden Sie quasi einen „Aufhänger“ als Haken, an dem Sie Ihr Thema aufhängen. In dieser Phase können Sie auf „harte Fakten“ verzichten; schließlich kommen Sie erst nach Ihrem Aufhänger zum Thema. Wichtig ist hierbei auch eine ansprechende Formulierung Ihres Übergangs vom Aufhänger zum Thema, beispielsweise: Und damit komme ich zu meinem Thema …
Aufhänger sind so vielfältig wie die menschliche Kreativität. Wir empfehlen Ihnen, sich bei der Suche nach einem Aufhänger von dem A-A-A-Prinzip leiten lassen ( a nders a ls a ndere).
Sie finden hierunter eine Auswahl von Aufhängern, die Ihnen als Anregung für eigene Aufhänger dienen sollen. Sie können natürlich auch Aufhänger aus diesem Angebot für Ihre Vorträge übernehmen und sie vor ihrem Einsatz situationsgerecht modifizieren. Hierzu ein Hinweis: Suchen Sie sich jedoch nur solche Varianten heraus, die zu Ihrem Szenario, Ihrer Zielgruppe und Ihren persönlichen Vorlieben passen.
1. Eine überraschende Aktion
Eine überraschende Aktion war zum Beispiel jener „magische“ Moment, als Steve Jobs im Januar 2008 das neue Notebook MacBook Air präsentierte. Um Spannung zu erzeugen und zu dokumentieren, wie dünn das Notebook ist, wählte der Apple-Chef einen starken Kontrast: das High-Tech-Notebook in einem einfachen Büroumschlag. Die Anmoderation von Steve Jobs lief so: „This is the MacBook Air. It is so thin, it even fits inside one of those envelopes you see floating around the office.“ (Ein Briefumschlag erscheint groß auf der Projektionswand.) Mit diesen Worten geht Jobs an den Bühnenrand, nimmt einen dieser Briefumschläge, holt das Notebook heraus und hält es in die Höhe – genauso wie stolze Eltern ihr Neugeborenes präsentieren. Anschließend sagt Jobs: „You can get a feel for how thin it is. It has afull-size keyboard and full-size display. Isn’t it amazing? It’s the world’s thinnest notebook.“
2. Ein Nutzenversprechen
Ein Nutzenversprechen motiviert sofort. Ihr Publikum wird sich nämlich stets fragen: „Was habe ich davon, dass ich dem Redner zuhöre?“ Sie wecken daher Aufmerksamkeit, wenn Sie zu Anfang ein paar Worte zur Wichtigkeit oder zum „Gebrauch“ des Vortragsthemas für die Zuhörer und für deren Praxis sagen. Das ist der Anreiz, mit dem Sie Ihre Zuhörer locken. Vor allem bei eher sachlich und technisch orientierten Themen ist es wichtig, den Nutzen nicht erst gegen Ende der Präsentation darzustellen. Setzen Sie auf die Sandwich-Strategie: Nutzenversprechen zu Anfang, dann Details im Vortrag und zum Schluss – als Verstärker – noch einmal die Nutzenargumente.
Beispiele:
• „Dieses Medientraining hilft Ihnen, auch in Stress-Interviews gelassen zu bleiben und Ihre Botschaften gekonnt zu platzieren.“
• „Sie erfahren in den kommenden 30 Minuten, wie Sie Lampenfieber in den Griff bekommen und in Auftrittsfreude verwandeln
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