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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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erleichtert, da sie zwei von Olivers Freunden am Steuer erkannte.
„Jetzt steh da nicht so faul herum, hilf mir wenigstens tragen, wenn diese Mätresse es nicht fertig bringt.“ Olivers Mutter schnalzte genervt mit ihrer Zunge und griff sich das Paket mit den Donuts.
„Freundin, Verlobte. Bald-Ehefrau. Ich bin keine Mätresse, Frau von Birkenhausen!“ Hanna riss sich zusammen, um ja nicht ausfällig zu werden. Es brodelte in ihr, wie ein Vulkan, der seine Lava bereits viel zu lange zurückhielt.
    Doch Frau von Birkenhausen lachte nur spöttisch auf.
„Ehefrau? Ehe? Sie?“ Ihre trüben Augen glitten über Hannas Körper. Kraterähnliche Fältchen bildeten sich um ihre Mundwinkel herum, als sie abfällig die in ihren Augen schlechte Wahl ihres Sohnes begutachtete.
„Eine Ehefrau sollte zum einen in ein Brautkleid passen und zum anderen Klasse besitzen, Anstand. Schön sein. Höflich sein. Geschickt sein. Kochen können ...“, zählte sie auf und lachte dabei gehässig. Ihr Mann Rüdiger stand hinter ihr und schaute abwesend auf die Donuts. Scheinbar hatte er heute noch nichts gegessen, was ihm wohl jegliche Kraft raubte, Hanna zu verteidigen.
„Da sind wir! Kommen wir zu spät?“, rief ein Mann, der aus dem Auto stieg.
Hanna schickte einen stillen, dankbaren Gruß in den Himmel und lief auf Jan zu, den sie, im Gegensatz zu den Anderen, gut kannte. Er war Olivers bester Freund und brachte ein kleines Blondchen mit. Seine Freundinnen wechselte er beinah so oft wie seine Unterwäsche.
„Schön, dich zu sehen. Nein, du bist pünktlich und kommst wie gerufen! Ich habe schon alles im Auto.“ Im zweiten Wagen saßen ebenfalls Freunde von Oliver, die Hanna vom Sehen her kannte. Vier Paare kamen ihr nun entgegen. Davon vier Männer in guter Kleidung, drei süße Blondchen mit viel zu hohen Absätzen und eine Brünette, die normal gekleidet war und Hannas Aufmerksamkeit weckte.
Sie reichte jedem die Hand und bei den Frauen, die man teils noch als Mädchen bezeichnen musste, gab es ein Küsschen links und ein Küsschen rechts. Die Brünette war ihr jedoch neu und so reichte Hanna ihr nur die Hand.
„Ich hoffe, es ist okay, wenn ich einfach so mitgekommen bin. Ich kenne Oliver noch nicht, aber Ben kennt ihn ja sehr gut. Er hat mir viel von dir und Oliver erzählt.“
Beinahe wäre Hanna in Tränen ausgebrochen, als sie feststellte, dass diese Frau normal zu sein schien. Sie war gut gekleidet, aber nicht zu billig, machte sogar einen intelligenten Eindruck.
„Nein, das macht gar nichts. Ich freue mich immer, jemand Neues kennenzulernen!“ Diese junge Frau rettete ihren Abend!
Jeder schnappte sich etwas aus Hannas Kofferraum und trug es bis zum Fahrstuhl. Oliver sollte ja erst gegen 17 Uhr nach Hause kommen, so war noch genug Zeit, alles zu dekorieren und sich zu verstecken.
„Ich hoffe wirklich, dass Markus und Johann den Mund halten. Die sollen ihn noch schön bis 17 Uhr beschäftigen und dann hierher lotsen“, meinte Jan, der auf sein Handy schaute und wohl auf eine Nachricht der beiden Lockvögel wartete.
„Hast du nichts mehr von ihnen gehört?“, fragte Hanna und rückte etwas näher.
„Nur, dass sie ihn heute Mittag nach der Arbeit abgeholt haben und dass sie ihn beschäftigen würden. Naja. Wenn bis jetzt noch nichts kam, haben sie wohl noch Spaß.“ Dabei grinste er breit und räusperte sich, als er Hannas fragenden Blick bemerkte. Noch dachte sie sich nichts dabei, doch bald würde sie verstehen, wie sie die einzelnen Puzzlestückchen zusammensetzen musste, damit sie ein stimmiges Bild erhielt.
Gemeinsam gingen sie den Gang entlang, zur Wohnung, doch Hanna stutzte, als sie die Tür aufschloss. War das etwa Musik? Kam sie aus der Wohnung? Sie hielt inne und schaute die anderen an, die die Musik ebenfalls hörten, als Hanna die Tür einen Spalt öffnete. War Oliver etwa zu Hause?
„Ich dachte, sie wollten ihn ablenken?“, flüsterte Hanna, doch Jan zuckte nur mit den Schultern.
„Vielleicht ist er kurz hier, um sich umzuziehen?“, meinte Jan, der in die Wohnung lugte.
„Mist aber auch … ihr geht alle in die Küche und ich schaue, wo er ist, dann könnt ihr euch schon mal verstecken!“ So hatte sie sich das eigentlich nicht vorgestellt.
„Die bekommt aber auch nichts auf die Reihe!“ Frau von Birkenhausen verdrehte nur entnervt ihre Augen, erntete aber zischende Laute der anderen, die um Ruhe baten.
„Ist ja gut, ist ja gut!“ Unschuldig hob sie beide Hände, sie selbst

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