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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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musste.
„Und du willst auch wirklich nicht mitgehen?“, fragte Greta, die bereits ausgestiegen war und hektisch ihre Sachen sortierte.
„Ich muss noch zur Konditorei. Der Besitzer wartet bereits auf mich“, entgegnete ihr Hanna.
„Aber mach viele Fotos!“ Irgendwann wollte sie auch Kinder haben, mit Oliver. Sie würden viele wunderschöne und intelligente Babys bekommen, darauf freute sie sich schon. Hanna hatte ihr Leben durchgeplant und war sich sicher, dass alles perfekt sein werden würde.
„Mach ich!“ Greta winkte Hanna noch hinterher, als sie vom Parkplatz des Krankenhauses fuhr und die Konditorei „Berlin Tortilicious“ ansteuerte. Dabei wanderten Hannas Augen immer wieder auf die Uhr im Armaturenbrett ihres kleinen grasgrünen Stadtflitzers, sie trat das Gaspedal durch und überfuhr beinahe ein Stoppschild.
„Los … fahrt doch!“ Sie war schon viel zu spät und musste sich sputen, damit sie den Inhaber noch erwischte.
Dieser wollte eigentlich um 20 Uhr schließen, hatte aber noch privat etwas zu erledigen, was Hanna gerade recht kam. Sie hastete hinein, nachdem sie ihr Auto halb auf dem Gehweg, halb auf dem Bürgersteig geparkt hatte.
Drinnen erblickte sie Herrn Wagner, der die Kasse auszählte und Hanna freundlich anlächelte.
„Na, da haben Sie sich ja beeilt“, meinte der Inhaber und winkte sie zu sich, um mit ihr in einen Nebenraum zu gehen.
„Entschuldigen Sie bitte. Meine Chefin war so lange da und … naja. Ich wollte eigentlich vor 20 Uhr hier sein, wenn sie mir schon das freundliche Angebot machen, heute länger zu bleiben.“ Hanna blickte freudig auf die Kostproben, die auf dem Tisch verteilt standen.
„Es ist ja noch genug Zeit. Ich muss erst um 21 Uhr auf den Geburtstag und verziere noch die Torte für das Geburtstagskind.“ Er deutete auf eine mehrstöckige Torte, die er mit Marzipan überzogen hatte und die bereits jetzt köstlich aussah.
Neben den Probestückchen von Olivers Geburtstagstorte stand jeweils ein Kärtchen mit den Zutaten, die Hanna bereits im Vorfeld mit dem Konditor abgestimmt hatte.“
„Pistazie, Rum, Haselnuss ...“, las sie vor und probierte von jedem Stückchen etwas.
„Die ist genau richtig“, meinte Hanna und holte eine Zeichnung und eine CD-ROM aus ihrer Handtasche hervor.
„Haben Sie das gemalt?“ Herr Wagner stupste die Brille zurück auf seine knollenartige Nase und lächelte, als er die Zeichnung genauer betrachtete.  
Hanna grinste verlegen und nickte.
„Talentiert! Haben Sie in der Galerie auch eigene Bilder zum Verkauf?“, fragte Herr Wagner, der die CD-ROM einlegte und das Bild am Computer öffnete, um es später als Zuckerdruck auf die Torte aufzulegen.
„Nein. Ich habe zwar viele Bilder gemalt, aber … ich finde keine Galerie. Meine Chefin möchte sie auch nicht ausstellen. Im Internet wurde auch noch keines verkauft, also ...“ Hanna lachte und zupfte dabei verlegen an ihrer Tasche herum.
„Also … statte ich die Geburtstagstorte für meinen Freund damit aus. Essbare Kunst, das hat doch auch etwas.“
Herr Wagner nickte und bediente zwischenzeitlich den Computer.
„Sie können die Torte am Freitag um 18 Uhr abholen. Falls es etwas später wird … ich bin auch noch länger da.“ Er nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen, bevor er sie wieder aufsetzte und nach einem Stift suchte.
„Ihre Daten habe ich ja. Wenn noch etwas ist, rufen Sie mich bitte an“, dabei notierte sich der Konditor noch ein paar Details, die Hanna ihm aufzählte. Neben der Torte sollte es noch weitere Leckereien geben, auf die Hanna keinesfalls verzichten wollte.
„Also noch Donuts und einen Früchtekuchen?“, fragte Herr Wagner, der die Liste fertig machte. Hanna nickte erneut und freute sich auf den Geburtstag und darauf, dass sie sich einmal quer durch das Buffet futtern konnte.
    Es war kurz vor 21 Uhr, als Hanna die Wohnungstür aufschloss und hörte, wie der Fernseher ein Fußballspiel übertrug.
„Bin wieder da!“, rief sie aus dem Flur und legte ihre Tasche an die Garderobe, schlüpfte aus ihren Schuhen und lugte ins Wohnzimmer, wo Oliver sich zurücklehnte und sie anlächelte. Er steckte das Handy in seine Hosentasche und stand hastig auf.
Hanna bemerkte jedoch das Handy, schenkte der Situation jedoch keine weitere Beachtung.
„Hast du wieder Überstunden gemacht?“ Oliver küsste Hannas Lippen, umschlang ihre Taille und zog sie an sich.
Hannas kurze Irritation wegen des Handys war bereits wieder verflogen

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