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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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Erinnerungen kehrten zurück und hinterließen ein angenehmes Gefühl von Sicherheit und Sehnsucht.
Sie erinnerte sich aber auch daran, wie Oliver sie im nächsten Moment ansprach und sie den Mann aus den Augen verlor. Es war so ein schöner Moment und zugleich ein noch schönerer, da sie den Mann ihres Lebens traf. Hanna seufzte und zeichnete neben dem Mann eine Frau, schöner und zierlicher als sie selbst, doch mit den gleichen langen Haaren. Braun, wie die Farbe von Haselnusscreme, mit langen Beinen wie von einer Gazelle und prallen Brüsten, die sie nur zu gerne selbst an sich sehen würde.
    Die Figuren auf dem Bild nahmen mehr und mehr Gestalt an, bis Oliver sie aus ihrer Träumerei riss.
„Warst du die ganze Nacht hier?“ Er schlurfte zu Hanna, küsste ihre Stirn, trank einen Schluck Kaffee und wollte ihr einen zweiten reichen, doch Hanna starrte ihn nur panisch an.
„Die ganze Na... “ Sie schaute nach draußen und sah die Sonne, wie sie vorsichtig hinter einigen Hochhäusern hervorlugte und die Wipfel der Bäume längst erhellte.  
„Ach du Schreck!“ Hanna sprang auf, nahm die schmutzigen Pinsel und lief mit ihnen eilig ins Bad, um sie auszuwaschen. Oliver stand kopfschüttelnd neben der Malerei, nahm den Kaffee an sich und brachte diesen zurück in die Küche.
„Es ist erst kurz nach 8 Uhr, du hast noch genug Zeit! Außer ...“, murmelte er und trank noch einen Schluck, da Hanna wie ein Wirbelwind an ihm vorbeirannte.
„Ich habe noch nicht gepackt!“, jammerte sie und verschwand im Schlafzimmer.
„Was ich dir schon vor zwei Tagen gesagt habe ...“
„Weiß ich doch! Nicht reden … helfen!“, schrie sie nun, riss dabei die Schranktüren auf, wühlte in ihrer Kleidung, schmetterte die Schranktüren wieder zu und kletterte auf einen Stuhl, um einen Koffer vom Schrank zu ziehen. Dabei balancierte sie geschickt auf ihren Zehenspitzen und landete mit einem eleganten Satz auf dem Teppich.
„Du bist doch nur vier Tage weg ...“ Oliver hatte die Ruhe selbst und betrachtete genüsslich das hektische Schauspiel, trank dabei seine Tasse leer und schüttelte den Kopf.
„Ja. Vier Tage! Dann noch der Hinflug, der Rückflug, die Meetings abends, die Geschäftskleidung … ich brauche noch einen Koffer! Und einen für meine Schuhe …!“ Sie rannte erneut an ihm vorbei, um ihre Kosmetiktasche zu packen.
„Ich hab´s dir ge...“
„Schweig still!“, fauchte sie, mit drohendem Zeigefinger und wütendem Blick zu ihrem Liebsten, der ihr ins Badezimmer gefolgt war, um zu duschen.
„Ist das eine Drohung? Ich wollte eigentlich noch schnell mit dir unter die Dusche springen … so als kleines Abschiedsgeschenk ...“ Grinsend entledigte er sich seiner Hose und ließ seine Boxershorts zu Boden gleiten. Skeptisch beäugte Hanna seine kreisende Hüfte, die er spielerisch hin und her schwang. Doch seine Hüfte war nicht das Einzige mit einer pendelartigen Bewegung.
„Interesse?“, fragte er mit einem schelmischen Grinsen, doch Hanna blickte nur wie erstarrt in Olivers Gesicht.
„Ich … muss … packen!“ Dabei fuchtelte sie wütend mit ihren Fäusten und lief zurück in ihr Zimmer, um ihre Skizzen und einige Fotoabzüge zu holen, die sie mit zur Messe nehmen wollte.
„Du hast noch zwei Stunden! Das reicht für … ein- oder zweimal.“ Oliver pfiff fröhlich, während er duschte, was Hanna auf die Palme brachte.
Wütend schleuderte sie ihre Sachen in den Koffer, nahm sie wieder heraus, sortierte die rote Bluse wieder aus, stopfte sie in den anderen Koffer, um sie danach zurück in den Schrank zu hängen.
„Ich weiß nicht, was ich anziehen soll!“, fluchte sie, huschte dabei zurück ins Bad, wo Oliver sich gerade abtrocknete.
„Zieh was Bequemes an, du musst schließlich viel Gepäck mit dir herumschleppen ...“ Er grinste besserwisserisch und kassierte einen zweiten, wütenden Blick, während Hanna ihre Kosmetiktasche packte.
„Mein Deo lässt du aber bitte hier“, er angelte es aus dem rosafarbenen Beutel heraus und wich Hannas Hand aus, die ihn zu schlagen versuchte.
„Finger raus! Du bringst alles durcheinander!“, zischte sie und verschwand mit dem halben Badezimmer in ihrer Tasche ins Schlafzimmer. Oliver staunte nicht schlecht, als er nur noch die Überreste vorfand.
Hanna hinterließ währenddessen ein Schlachtfeld im Schlafzimmer, bevor sie mit zwei Koffern und einer Umhängetasche herauskam, völlig zerzaust und außer Atem.
„Du hast immer noch über eine Stunde,

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