Pralinenherz
erst bemerkte, als ein sanfter Luftzug ihren Unterleib streifte.
„So ein … verdammt!“, rief sie und zog ihr Kleid weiter hinunter, wobei ihre Brust beinahe hinauskullerte. Schnell schlüpfte sie in ihre High Heels und stöckelte mit schnellen Schritten den Weg entlang.
„Hanna! Warte doch! Ich … ich kann dich doch nach Hause fahren!“, rief Finn, der noch in der Haustür stand. Doch Hanna lief so schnell sie konnte, bis sie Finn nicht mehr rufen hörte.
Orientierungslos lief sie durch die Straßen, bis sie eine Bushaltestelle erreichte und endlich wusste, wo sie sich befand. Doch so konnte sie nicht mit dem Bus fahren, tagsüber, mit verwischtem Makeup, wie sie mit Schrecken feststellte, als sie in ihren Handspiegel schaute.
„ Ich seh aus wie … ja, wie eine Frau, die einen peinlichen One Night Stand hatte! Mist!“ Wie gut, dass ein Taxi um die Ecke bog, das Hanna anhalten konnte. Sie stieg ein und verkroch sich auf der Rückbank.
„ Chris! Chris!!!“ Finn stürmte die Treppen hinunter und starrte entsetzt auf seinen Mitbewohner, der beinahe aus dem Bett fiel.
„Ich bin wach!“, rief er erschrocken und starrte Finn an, der keuchend in der Tür stand.
„Was ist hier passiert?!“, fragte Finn aufgebracht, der einen nackten Chris vorfand, der nicht einmal versuchte, sich zu bedecken.
„ Und … bedecke dich!“ Finn rollte mit den Augen und sah beschämt beiseite. Kurz nach dem Aufstehen brauchte er weder eine flüchtende Hanna noch einen offenherzigen Blick auf einen rasierten Männerunterleib.
Christian zog sich die Decke über seine Hüfte und gähnte herzhaft, sah sich dann fragend um. Irgendetwas fehlte hier, aber was nur?
„Warum war Hanna hier? Die junge Frau, mit den braunen Haaren! Warum war überhaupt eine Frau hier? Und warum ausgerechnet sie! Sag jetzt nicht … hast du etwa mit ihr ...“ Finn war außer sich, tigerte dabei auf und ab.
„ Oh nein! Wo ist sie denn?“ Da fiel es Christian wie Schuppen von den Augen. Ihm war die Frau davon gelaufen! Das gab es doch nicht! Da nahm er einmal eine Frau mit nach Hause und die nahm Reißaus!
„Wie? Wo ist sie denn? Hast du sie etwa angefasst?“, rief Finn entsetzt und fuchtelte mit seinen Händen. Musste Christian ausgerechnet jetzt hetero werden?
„ Das war Hanna, du Vollidiot! Ich habe dir doch von ihr erzählt!“ Finn war außer sich, rannte weiter hin und her.
„Was? Nein! Ich habe sie in der Bar aufgegabelt, sie wollte mich abschleppen und so kamen wir ins Gespräch. Ich wollte sie dir zeigen, aber du warst ja nicht da!“ Christian stand auf und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich eine Boxershorts überzuziehen.
Finn verdrehte die Augen, als er erneut das Pendel zwischen Christians Beinen sah.
„ Was? Was?! Noch mal langsam!“ Finn fuchtelte mit den Händen, machte dabei eine beunruhigend wirkende Geste.
„ Wo ist sie denn jetzt überhaupt?“, fragte Christian, der in seine Boxershorts schlüpfte und sein bestes Stück bequem zurechtrückte.
„ Jetzt lass doch mal die Finger von deinem... hör jetzt zu und beantworte meine Fragen!“ Finn war außer sich.
„Sag du mir doch erst einmal, wo Hanna ist?“, entgegnete Christian ungläubig.
„ Weg! Sie ist weggegangen, quasi geflüchtet. Sie rannte aus dem Haus wie eine Gefangene, die aus dem Gefängnis ausbricht! Also was hast du mit ihr angestellt?!“ Wollte Christian ihn etwa wahnsinnig machen? Finn stand wie angewurzelt in seinem Schlafzimmer und starrte ihn erwartend an.
„ Naja, sie kam mit zwei Freundinnen in die Bar ...“, begann Christian, der sich auf sein Bett setzte und versuchte, den gestrigen Abend zu rekonstruieren.
„ Sie trank etwas, vertrug aber nicht so viel und dann wurde sie gesprächiger. Erzählte von ihrem Freund und ihrem Job ...“
„Ja, und? Weiter!“ Finn begann erneut durch Christians Schlafzimmer zu tigern.
„Ja, ich erzähl doch schon!“ Christian grinste, denn er fand Finns Ungeduld doch sehr lustig.
„Sie erzählte auch, dass ihr Freund sie betrogen hat, mit einer anderen. Sie hat ihn dabei erwischt … und ist sofort bei ihm ausgezogen und hierher gefahren. Sie wohnt jetzt bei ihren Freundinnen und naja … sie hat versucht, mich abzuschleppen. Aber wie du weißt ..., mache ich mir nichts aus Mädels. Als wir hier ankamen, schlief sie gleich ein und hat sich heute Morgen wohl rausgeschlichen ...“ Er zuckte mit den Schultern, denn mehr war ja nun wirklich nicht gelaufen.
„ Und … was hattest du mit
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