Pralinenherz
schöne Überraschung. So wie Hanna sich aber momentan fühlte, fand er es doch besser, sie zuvor in sein Zimmer zu bringen. Hier konnte sie sich etwas ausruhen, bevor sie verschenkt wurde.
Christian freute sich schon auf das Gesicht seines Mitbewohners, wenn er ihm Hanna präsentieren würde und grinste fröhlich vor sich hin.
„Und so lande ich doch im Keller ...“, murmelte Hanna, die sich neugierig umsah. Noch immer stützte sie sich bei Christian ab, blieb dann stehen.
„Wow, gehört das Haus auch deinem Mitbewohner?“ Hanna blinzelte müde und betrachtete den großen Wandspiegel im Flur. Der Boden war mit weiß-grauem Marmor gefliest und weiße Schränke im Barockstil passten zu der weißen Tapete mit den schwarzen Bordüren.
„Nein, das habe ich selbst so eingerichtet, gefällt es dir?“ Christian war stolz darauf, denn er wurde immer für seinen guten Geschmack gelobt.
„Wow! Da könnte man glatt meinen, du bist schwul!“ Hanna lachte und ließ sich von ihm in sein Schlafzimmer ziehen, das ebenfalls sehr ansprechend aussah.
Ein großes Bett stand an der linken Wand und auch hier fand sich der Stil des Flurs wieder. Sogar frische Blumen standen in einer Vase auf dem Tisch.
„Das ist ja … Wahnsinn!“ Hanna war begeistert und stolperte einige Schritte nach vorne, bevor sie bäuchlings auf das Bett fiel und dort liegen bleib. Ihre Beine ragten über die Matratze und hingen in der Luft. Die langen braunen Haare waren wild über der Decke verteilt und aus ihrem Mund kam ein wohliger Seufzer.
„Oh! Entschuldige!“ Christian war so geschmeichelt, dass er Hanna für einen Moment losgelassen hatte und schon lag sie in seinem Bett.
„Hanna? Hey ...“ Er kniete sich auf das Laken und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
„Hanna?!“ Doch er sah, dass sie bereits eingeschlafen war und so ließ er sie liegen, zog ihr zuvor aber noch die High Heels aus. Wenn sie auf die Idee kam aufzustehen, war es besser, diese mörderischen Absätze nicht unter den Füßen zu haben.
„Mh … guter Geschmack!“ Christian stellte sie beiseite und löschte das Licht, bevor er in die erste Etage ging.
„Finn? Hey ...“, rief er durch den Flur und sah, dass seine Schlafzimmertür offen war, also war Finn nicht zu Hause.
„So ein Mist!“, murmelte er und fuhr sich durch die Haare, verharrte eine Weile so, bis er sich entschied, wieder in sein Schlafzimmer zu gehen. Er war erschöpft von der Arbeit und da weder Finn da war noch Hanna ansprechbar, erschien es ihm die beste Lösung zu sein.
„Hey meine Schöne, ich lege mich jetzt zu dir ...“, meinte Christian, während er sich auszog und sich ins Bett legte. Dabei versuchte er Hanna ordentlich hinzulegen, die sich steif machte wie ein Brett.
„Oh man, wehe, Finn ist mir nicht außerordentlich dankbar!“, ächzte er, schaffte es aber schließlich, Hanna so hinzulegen, dass sie es einigermaßen bequem hatte.
Hanna bekam von all dem nichts mit. Sie schlief wie ein Stein.
Hanna streckte sich und legte sich auf die Seite, wobei ihr Arm sich auf etwas traf, das sie als warm identifizierte. Skeptisch blinzelte sie und entdeckte, dass ihre Hand auf der nackten Brust eines Mannes lag. Ihre Augen weiteten sich panisch und ihr Blick wanderte hinauf zu dem Gesicht, das ihr schlafend zugewandt war.
„Oh mein ...“, murmelte sie mit zittriger Stimme. Ihre Gedanken versuchten verzweifelt, den gestrigen Abend zu rekonstruieren.
Hanna. Mann. Nackt. Bett. Bar? Alkohol? Wie viel?
Sie schluckte, bemerkte dann aber, dass sie noch ihr Kleid anhatte. Das war jedoch hochgerutscht und ihr blanker Hintern lag frei, da sie keine Unterhose trug. Kurz bekam sie einen Schreck, doch dann erinnerte sie sich daran, gar keinen Slip angezogen zu haben. Ein neuer, noch nie getragener Slip mit Spitze, den sie vorher hatte anziehen wollen, lag in ihrer Handtasche. Doch ob dieser überhaupt benutzt worden oder es gar nicht dazu gekommen war, daran konnte sie sich nicht erinnern.
Christian sah wirklich gut aus, doch sie schämte sich fürchterlich für ihr Handeln. Sie war also tatsächlich mit einem Fremden mitgegangen und hatte mit ihm geschlafen. Ein One Night Stand! Mit einem Unbekannten!
Hanna schluckte, zog ihre Hand Stück für Stück von seiner Brust und kroch vorsichtig vom Bett hinunter, wie eine Robbe am Strand, die versuchte, ins Wasser zu gelangen.
Als ihre Füße den Boden erreichten, bemerkte sie ihre Schuhe, die ordentlich neben dem Bett standen. Fragend schaute
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