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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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ihr vor?“ Finn starrte ihn entsetzt an. So einen Zufall konnte es doch nicht geben? Hanna war also hier. Zurück in Köln. Ohne ihren Freund! Das war seine Chance!
    „ Naja, ich wollte sie dir eigentlich schon gestern Nacht zeigen, aber da du nicht da warst, fand ich es besser, sie hier schlafen zu lassen. Ich wollte sie hübsch machen und eine Schleife um ihren Hals binden, um sie dir zu schenken. Leider ist sie ja weggelaufen. Etwas blöd gelaufen, naja.“ Christian seufzte und gähnte, da er noch nicht ausgeschlafen war.
    „ Tut mir leid, ich wollte dich damit überraschen ...“ Er fing an zu lachen und auch Finn ließ sich davon anstecken. Lachend setzte er sich neben Christian und seufzte laut.
„Dass dir mal eine Frau wegläuft … wer konnte das schon ahnen?!“, meinte Finn breit grinsend, wurde dann aber schnell ernst.
„Sag mir bitte, dass du weißt, wie ihre Freundinnen heißen oder wo sie wohnen oder dass du ihre Telefonnummer hast ...“, bat Finn, doch Christian zuckte mit den Schultern.
„Also … ihre beiden Freundinnen haben mal gesagt, sie wohnen direkt gegenüber. Aber die Häuser auf der anderen Straßenseite haben je sechs Stockwerke. Wenn du alle Häuser nimmst, die man als gegenüber bezeichnen könnte. Da kommen schon einige Wohnungen zusammen ...“
„Die werde ich absuchen! Ich muss sie finden! Und dann kann ich ihr auch die Skizzen zurückgeben und ...“ Finn seufzte und starrte dann schweigend zu Boden.
    „ Also, ich kann dir sagen, ich finde sie nett. Richtig sympathisch. Witzig und kein bisschen zickig. Sie hat sich total zurückgenommen, als ihre Freundinnen eingeladen wurden. Wenn du dir etwas Mühe gibst, könntest du eine Chance bei ihr haben.“ Christian stupste seinen Freund mit dem Ellenbogen an und grinste frech.
    Nach all der Aufregung beruhigten sich beide wieder und konnten endlich ein Gespräch führen, ohne laut zu werden.
    „ Er hat sie also betrogen? Und sie hat ihn dabei erwischt. Das ist furchtbar.“ Finn schüttelte mit dem Kopf und überlegte, wie er Hanna näher kennenlernen konnte, ohne ihr zu nahe zu treten. Sicher wollte sie jetzt lieber für sich sein und ihr Leben genießen. Mit vielen Männern. Sich austoben. So wie er es getan hatte, die letzten Jahre.
„Ich habe eine Idee!“, meinte Christian.
„Sie hat ja in der Bar erzählt, dass sie nach einem One Night Stand sucht und ...“ Doch Finn unterbrach ihn forsch.
    „ Ich will sie doch nicht nur für eine Nacht! Ich will sie richtig kennenlernen und vielleicht ...“
    „ Jaja, schon gut, das habe ich verstanden. Hör zu. Ich habe eine Idee, wie du ihr Vertrauen gewinnen kannst und wie du die Möglichkeit hast, sie besser kennenzulernen, ohne gleich mit ihr zu schlafen.“ Christians Augenbrauen wackelten, als sein Mund sich zu einem breiten Grinsen verzog, das Finn ein wenig ängstigte.
„Und … das wäre?“, fragte Finn, der seinem Mitbewohner nun neugierig lauschte.
     
    Hanna saß noch immer im Taxi, wusste aber endlich, wo genau sie war und dass sie bald bei ihren Freundinnen sein würde.
Der Taxifahrer schaute immer wieder in den Rückspiegel und konnte es nicht lassen, Hanna genau zu betrachten. Genervt rollte sie mit ihren Augen und versuchte, sich auf die Straße und die Menschen zu konzentrieren.
„Harte Nacht jehabt, wa?“, meinte er dann, kurz bevor sie ihr Ziel erreichten.
„Kann man so sagen ...“, murmelte Hanna, die sich nun vorbeugte, ihm 20,00 € in die Hand drückte und machte, dass sie hier auskam. Erschöpft und auch beschämt lief sie die letzten Meter zur Eingangstür und klingelte. Nur wenige Momente später wurde die Tür geöffnet und sie gelangte ins Treppenhaus. Hanna fühlte sich so benutzt, so widerlich und wollte nur doch duschen. Und auf die Toilette! Sie musste schon die ganze Zeit, doch sie hätte sie ja schlecht sagen können: „Oh, Finn, wie schön, dich hier zu sehen. Das ist dein Haus? Freut mich! Darf ich mal kurz auf die Toilette gehen? Ja, ich habe mit deinem Mitbewohner geschlafen, war toll. Ja, ich bin so eine, die mit fremden Männern ins Bett geht!“
    Nein, das ging gar nicht! Hanna schüttelte sich und lugte vorsichtig durch die Tür, wo Lea sie mit einem frechen Lächeln empfing.
„Na?“, flötete sie fröhlich, als sie Hanna erblickte, die völlig zerzaust aussah.
„Ich … muss erst auf die Toilette!“ Hanna rannte an Lea vorbei, die nicht weiter zu Wort kam und flüchtete ins Badezimmer. Welch Erlösung, als sie endlich

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