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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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Lippen, bevor er Hanna erneut ernst ansah.
    „ Das wird eine harte Zeit für dich werden, aber ich bin für dich da. Du weißt ja, wo ich wohne“, scherzte Finn und lächelte nun von ganzem Herzen, sodass es Hanna ansteckte, sie ihre letzten Tränen wegwischte und ebenso strahlte.
    „ Ja, ich glaube mich zu erinnern“, meinte sie und musste lachen. Ihr war so, als würde Finn alles verstehen, was sie fühlte, was sie dachte. Als wäre er ihr Seelenverwandter. Gab es so etwas tatsächlich? Jemand, der sie verstand, ohne dass sie auch nur ein Wort sagen musste? Sie nur weinen musste oder stumm vor ihm saß und er genau wusste, was sie fühlte? Vielleicht war Finn so jemand, denn sie fühlte, dass es richtig war, hier bei ihm zu sitzen. Sie schämte sich nicht ihrer Tränen oder ihrer Geschichte wegen. Es war so, als wäre Finn eine alte Freundin, die immer an ihrer Seite war, in guten und in schlechten Zeiten.
     
    Hanna lief zu ihrem Auto. Wie gut, dass sie ein paar Sachen im Kofferraum verstaut hatte. Mit diesen kam sie zurück und lief die Treppen hinauf, um ihr neues Zimmer zu beziehen. Als sie ihr Zimmer öffnete, fand sie jedoch Finn vor, der ein paar Orchideen neben ihr Bett stellte.
„Nächtlicher Besuch?“, fragte Hanna, die mit ihm gar nicht mehr gerechnet hatte.
„Äh ja, ich dachte, ich bringe dir noch welche vorbei. Dann wirkt alles hier viel wohnlicher. Eine Art Willkommensgeschenk!“ Er lief an ihr vorbei und wünschte Hanna noch eine gute Nacht.
„Schlaf gut“, sagte er leise und verschwand durch die Tür.
„Du auch, danke.“ Hanna atmete tief durch und legte ihre Sachen auf den Stuhl, roch an den Blumen und zog sich um. Mit ihrer Zahnbürste bewaffnet schlich sie ins Badezimmer. Erst als sie fertig war und ihre Zimmertür schloss, hörte sie, wie auch Finn ins Bad ging.
    Sie machte es sich bequem und lag bereits im Bett, als sie hochschreckte.
„Ach Mist!“, fluchte sie und wählte die Festnetznummer ihrer Freundinnen. Hanna beugte sich zu ihrer Nachttischlampe und schaltete sie ein.
    „ Hallo?“ Lea ging ans Telefon und wunderte sich, wer so spät noch anrief.
„Hey, ich bin es Hanna!“
    „ Du rufst aber spät an. Wo bist du? Bist du etwa noch bei Finn? Oh mein Gott! Du hast mit ihm geschlafen!“ Lea lief aufgeregt durch die Wohnung und sprang zu Anne ins Bett, die erst vor wenigen Minuten eingeschlafen war.
„Was? Nein!“, zischte Hanna.
„Aber ich nehme das Zimmer. Ich bin hier quasi schon eingezogen … und ich liege in einem großen Bett, weich, warm. Alleine!“ Was Lea schon wieder dachte. Hanna schüttelte den Kopf, lachte leise und drückte eines der Kopfkissen eng an sich.
    „ Na, das ging ja schnell. Du hast eine turbulente Woche hinter dir, Kleines.“ Anne entriss Lea das Telefon, da sie selbst mit Hanna reden wollte.
    „ Du bist bei Finn? Und? Schwul oder nicht schwul?“, fragte sie gähnend, rieb sich die Augen und fiel beinahe aus dem Bett, als Lea sich an das Telefon zwängte.
    „ Schwul. Definitiv schwul. Aber ein Goldstück, ehrlich. Er ist klasse, ich mag ihn sehr.“ Hanna zog ihre Beine an und bemerkte, wie sie schon wieder an ihn denken musste. Jedoch nicht so, wie man an einen Mann denken sollte, der es nicht auf Frauen absah.
„Das heißt, du ziehst aus? Das war ja ein kurzes Vergnügen ...“, murmelte Anne, die laut gähnte und das Telefon an Lea übergab, die an ihrem Top zerrte.
„Richtig schwul? Verdammt. Er sah echt so heiß aus! Aber vielleicht kennt er ja ein paar nette Typen!“ Lea machte es sich bei Anne bequem, die nur noch schlafen wollte. Murrend zwickte Anne in Leas Oberschenkel, so dass sie aufstand und in ihr Zimmer ging.
„Aber wir treffen uns morgen zum Mittagessen? So um 14 Uhr? Wir könnten zu dem netten kleinen Italiener gehen, der macht die leckersten Pizzen, die du je gegessen hast. Und dann erzählst du uns mal ausführlich, was da bei dir passiert ist.“
„Hört sich gut an. Holt ihr mich dann im Laden ab? Ich kann ja gehen, wann ich möchte.“
„Fühlst du dich auch wirklich wohl?“, fragte Lea vorsichtshalber noch einmal nach, da in Hannas Stimme so eine Fröhlichkeit mitschwang, wie Lea sie schon lange nicht mehr bei ihr gehört hatte.
„Sehr sogar. Ich fühle mich hier sehr wohl, es ist alles in bester Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Wir sehen uns morgen, schlaf schön!“
     
    Um acht Uhr klingelte ihr Smartphone. Zeit aufzustehen! Sie streckte sich und blinzelte irritiert, als sie das fremde

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