Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:
zu genießen.
„Also ich wasche gerne ab, aber du musst kochen! Das ist ja köstlich!“
„Das ist doch mal ein Deal.“ Finn zwinkerte ihr zu und beide aßen schweigend weiter, warfen sich nur wenige Blicke zu, da sie verunsichert waren. Eine gewisse Spannung und zugleich eine tiefe Vertrautheit lagen in der Luft. Fühlte Finn auch so, wie sie selbst? Hanna war sich so unsicher und verstand nicht, warum sie Finn so mochte, kannte sie ihn doch eigentlich gar nicht richtig. E-Mails und wenige Telefonate ersetzten doch keine jahrelange Freundschaft.
    Finn beobachtete Hanna, die die letzte Nudel auf ihrem Teller immer wieder durch den Rest Soße zog und dabei tief in Gedanken versunken zu sein schien.
    „ Du musst mir zuliebe nicht alles aufessen“, flüsterte Finn, der sich vorbeugte und ihr einen fragenden Blick zuwarf.
„Was? Äh, nein!“ Mit einem Happs verschwand auch die letzte Nudel in ihrem Mund.
„Und da du gekocht hast, wasche ich ab.“ Hanna sprang auf, griff sich beide Teller und brachte sie in die Küche, dicht gefolgt von Finn, der ihr helfen wollte.
„Oh nein, das mache ich! Für so eine fürstliche Bewirtung kann ich mich gar nicht genug bedanken.“
    Darauf fielen Finn mindestens zehn gute Sprüche ein, die er sich alle verkneifen musste. Schweigend verpackte er die Reste in Plastikschalen, die er im Kühlschrank verstaute.
„Und ich soll dir dabei zusehen?“ Er stützte sich an der Küchenzeile ab und beobachtete Hanna, die geschwind die Teller und Schüsseln abwusch.
„Du könntest es dir schon einmal auf der Couch bequem machen, ein paar Pralinen naschen oder einen Film raussuchen?“ Im Wohnzimmer war ein riesiges Regal nur mit DVDs, da fand sich sicher ein guter Film.
„Worauf hast du denn Lust? Komödie? Schnulze?“ Am Regal suchte er bereits nach einigen Filmen, war jedoch erstaunt über Hannas Vorschlag.
    „ Hast du auch einen richtig krassen Thriller? Ohne Zombies, eher was mit einem Killer.“
    Beide starrten sich irritiert an, bis Finn einen Schritt beiseite ging und sich einen Film griff, ohne Hanna dabei aus den Augen zu lassen.
„So was magst du?“, fragte er vorsichtig und hielt dabei einen Film hoch, dessen Cover Hanna nur mit zugekniffenen Augen erahnen konnte.
    „ Sieht gut aus, worum geht es da?“ Sie trocknete die Teller ab und stellte sie zurück in den Schrank.
„Ähm. Es geht um eine Babysitterin, die von einem Mann verfolgt wird, der sie umbringen will“, las er vor, was Hanna gut fand.
    „ Kennst du ihn schon?“ Sie trocknete sich noch die Hände ab und schnappte sich die Pralinen, ging dann zu ihm, um sich die DVD anzusehen.
„Ja, der ist gut. Unheimlich. Bist du sicher, dass du dann heute Nacht noch schlafen kannst?“ Sein spöttischer Blick veranlasste Hanna dazu, ihre Fäuste in die Hüfte zu stemmen und ihre Augenbrauen herausfordernd hochzuziehen.
„Das ist doch nur ein Film ...“, meinte sie. Doch keine zwanzig Minuten später kauerte sie neben Finn auf der Couch und schielte immer wieder zur Stehlampe, die ausgeschaltet war. Draußen war es auch schon dunkel, sodass sie nur den Fernseher sah, der das Zimmer mit spärlichem Licht versorgte.
„Soll ich ein Licht anmachen?“ Ein hämisches Grinsen konnte selbst Finn sich nicht verkneifen. Allerdings wurde er mit einem „scht!“ seitens Hanna ruhig gestellt. Sie krallte sich aber an seinem Hemd fest, wenn der Killer auf das Mädchen zuging, ohne dass sie es bemerkte.
„Warum tut sie das? Ich meine … nein, geh da nicht rein!“ Hanna zerrte an ihm, was Finn amüsierte. Er ertrug es wie ein Gentleman und ließ sie weiter an ihm zerren, genoss es sogar ein wenig, der Beschützer zu sein, an den sie sich klammern konnte.
    Hanna sank zusammen und atmete tief ein und aus, setzte sich dann wieder ordentlich hin.
„Wow, ich fand ihn toll! Hast du noch mehr solcher Filme?“ Sie lief los und bestaunte das DVD-Regal, stöberte darin.
    „ Einige ...“ Finn nahm sich eine der letzten Pralinen.
„Wenn das Geschäft gut läuft, behältst du den Laden dann? Oder suchst du dir doch wieder Arbeit, als Galerie-Assistentin?“ Vielleicht konnte er sie so zurück auf die Couch locken und ihr ein paar Fragen stellen.
    „ Also eigentlich möchte ich ja meine eigene Galerie eröffnen. Mit meinen Bildern, die liegen nur leider alle in einem Berliner Keller, bei meinem Ex-Freund. Und wenn ich die nicht wieder bekomme, dann werde ich ihm sicher den Hals umdrehen.“ Sie ließ sich auf die Couch

Weitere Kostenlose Bücher