Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:

„Ja, das tust du“, neckte er sie mit einem Augenzwinkern und stand dann auf, um das Fleisch für den Grillabend vorzubereiten.
„Daniel bringt Salat mit, kannst du schon mal die Soßen aus dem Kühlschrank holen? Und die Baguettes und ...“, dirigierte Finn.
    „ Schon gut, ich weiß, wo alles steht“, murmelte Hanna und stieß ihn mit ihrer Hüfte an, was Finn mit einem Zwicken in ihre Taille erwiderte. Die beiden alberten herum, kämpften mit Holzspießchen, als wären es Degen, bis Finn die Oberhand gewann und Hanna gegen die Arbeitsplatte drückte. Sie lachten laut und sahen sich dabei tief in die Augen, bis ihr Lachen verstummte und nur noch ihre Augen miteinander sprechen.
    In diesem Moment erinnert Hanna sich an die Worte ihres Vaters und bekam ganz weiche Knie, denn Finns Hände platzierten sich neben Hannas Hüfte, so dass sie ihm nicht ausweichen konnte.
Er war ihr so nah, dass Hanna glaubte, jeden Moment von ihm geküsst zu werden. Ihr Herz begann wild zu klopfen und ihre Sinne kreisten immer wieder um die letzten Ereignisse. Wie er ihr aus der Kiste geholfen und das Styropor von ihrem Hintern entfernt oder wie sie ihn unter der Dusche erwischt hatte. Wie sie die Seiten auf seinem Laptop entdeckt hatte und die vielen Abende, an denen sie sich an Finns Schulter gekuschelt hatte, während sie einen Film sahen, dabei ein Glas Wein tranken und es genossen, einfach nur schweigend dazusitzen. Auch der Moment, als sie geweint und er voller Verständnis auf sie eingeredet hatte. Wie im Eilverfahren durchleuchtete sie diese Erfahrungen und versuchte, sie logisch zusammenzusetzen, doch es ergab einfach keinen Sinn! Finn kam ihr so nah, dass die Luft zu brennen schien. Kleine Lichtblitze funkelten um sein Gesicht und Hanna spürte, wie ihr ganzer Körper heißer wurde, ihre Beine zu zittern begannen und ihre Augenlider sich blinzelnd schließen wollten.
    Eine angenehme Ruhe war eingekehrt, die beide genossen, bis Finn einen Schritt zurücktrat und sie erhaben ansah.
„Schachmatt würde ich sagen!“ Dabei hielt er sein Holzstäbchen triumphierend in die Luft und öffnete lachend den Kühlschrank, als hätte dieser Moment zwischen ihnen nie stattgefunden.
    Doch anders als Finn konnte Hanna sich nicht so schnell davon erholen. Sie lehnte noch immer an der Küchenzeile und nahm nun ihr Haar zurück, zupfte ihr Shirt zurecht und suchte in den Schränken nach Tellern, die sie stapelte und nach draußen brachte.
    Was war das denn gewesen? Und wie lange hatten sie sich angesehen? Hanna war sich nicht sicher, war ihr dieser Moment doch wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Finn biss sich auf die Unterlippe und beobachtete Hanna, die mit den Tellern auf die Terrasse gegangen war und still geradeaus sah.
    „ Das war nicht gut!“, fluchte er und ballte eine Faust. Beinahe wäre er ihr nahe genug gekommen, um sie zu küssen. Er wollte es, da dieser Moment so perfekt zu sein schien. Hanna war losgelöst von all ihren Sorgen, lachte. Doch was wäre dann? Wenn er sie geküsst hätte? Sicherlich wäre kein entzückter Laut über ihre Lippen gesprungen, sondern eher ein panischer Aufschrei und eine flache Hand in seinem Gesicht.
    Laut seufzend befreite er die Putenbrust von ihrem winzigen Fettrand, da Hanna diesen immer abschnitt.
    Als er aufsah, stand Hanna noch immer vor dem Tisch auf der Terrasse und verteilte schweigend und wie in Zeitlupe die Teller auf dem Tisch.
Finn reichte es nun. Er legte das Messer beiseite, wusch sich die Hände und lief die Treppen hinunter, wo er Christian im Bad überraschte.
„Hey! Ich dusche noch!“, rief der empört, da er sich gerade mit einem Schwamm einseifte und dabei nicht gestört werden wollte.
    „ Ist mir egal! Ich … beinahe hätten wir uns geküsst! Ich war so kurz davor!“ Finn untermalte diese Knappheit, indem er seinen Zeigefinger auf den Daumen presste und damit vor Christians Nase herum wedelte.
    „ Jetzt gerade eben?“, fragte Christian, der sich weiter schrubbte, bis Finn sich von ihm wegdrehte. Das wollte er dann doch nicht sehen.
    „ Ja! Wir haben herumgealbert und da wäre es beinahe passiert. Zuerst strahlte sie mich an und dann war sie wie erstarrt, bis ich mich von ihr löste, um die Situation zu retten! Ich glaube, jetzt ist alles aus! Es wird auffliegen und dann hasst sie mich und das ist dann deine Schuld! Das war eine bescheuerte Idee!“, rief Finn wütend und lief dabei auf und ab wie ein Tiger im Käfig.
„Wenn du noch lauter schreist, wird sie dich

Weitere Kostenlose Bücher