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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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hässliche Falten legte.
    »Allie«, flüsterte ich meiner Tochter zu. »Verschwindet von hier. Nimm Stuart und Timmy auf der Stelle mit und verschwinde. Oder ich schwöre dir, dass du für den Rest deines Lebens Hausarrest bekommst.«
    »Kate«, flüsterte Stuart verängstigt. »Was ist das…«
    »Jetzt!«, schrie ich. »Wollt ihr sterben? Soll Timmy sterben? Verschwindet von hier!«
    »Los, los!«, rief Allie und nahm Stuart an der Hand, um ihn den Hügel hochzuziehen. Der Dämon kicherte.
    »Vergiss die drei«, sagte David zu ihm. »Wir sind es, mit denen du kämpfen darfst.«
    »Kämpfen?«, fragte Abaddon höhnisch. »Ich hatte eher an ein Massaker gedacht.« Er schnaubte genüsslich. »So lange habe ich auf meine Rache gewartet. Ihr habt meine Kammer durch das Kardinalfeuer zerstört und mich damit in die Hölle zurückgeworfen. Ihr habt meine Getreuen ausgelöscht und meine Pläne durchkreuzt. Es gibt so vieles, wofür ich mich an euch rächen will.«
    »Dann viel Glück«, entgegnete David mit harscher Stimme.
    »Auch ihr seid durch das Feuer gegangen, nicht wahr?«, fuhr der Dämon fort. »Auch ihr habt gebrannt, während die Wände um euch herum einstürzten. Es ist gefährlich, wenn Kinder mit dem Feuer spielen.«
    Verächtlich grinste er mich an, und wie auf sein Zeichen fuhr eine Stichflamme aus dem blutdurchtränkten Boden. Ein weiterer Dämon erschien. Er landete einen halben Meter von mir entfernt. Sein nackter schuppiger Körper stellte halb Mensch, halb Geißbock dar, und zwischen Oberkörper und Armen hingen flügelähnliche Hautlappen.
    Eine dürre, lange Klaue streckte sich nach mir aus. »Du«, knurrte er. »Du hast meine Armee zunichtegemacht. Du wirst mich nicht noch einmal besiegen.«
    »Goramesh«, sagte ich. Sein Name lag genauso schwer auf meinen Lippen wie das Schwert in meiner Hand. Ich holte aus, um es dem Monster direkt ins Herz zu rammen. Doch ich erwischte es nur am Bauch. Aber ich besaß das Schwert, und allein darauf kam es an.
    »Du hättest nicht kommen sollen«, erwiderte ich. »Oder hast du nichts von der Prophezeiung gehört?«
    Mein Stich in seinen Bauch zeigte eine erstaunliche Wirkung. Goramesh fiel in sich zusammen und stürzte zu Boden. Mit den Flügeln bedeckte er sich wie ein verletztes Insekt.
    »Das Schwert gefällt mir«, erklärte ich. »Und jetzt bist du dran«, sagte ich zu Abaddon, während David und ich gleichzeitig auf ihn zutraten, um ihn anzugreifen.
    »Nein«, entgegnete dieser, breitete die Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. »Das glaube ich kaum.«
    Hinter uns war ein Grollen zu vernehmen. Als ich mich umdrehte, stand dort wieder Goramesh wie zuvor. Sein boshaftes Gelächter hallte durch den Park. Der Nachthimmel füllte sich auf einmal mit krächzenden Krähen.
    Ich starrte fassungslos auf meine Hand, in der ich das Himmelsschwert hielt. Ganz offensichtlich funktionierte es nicht.
    »Närrin«, zischte Goramesh und erhob sich ebenfalls in die Luft. Die zwei Dämonen umkreisten einander und flogen dann im Sturzflug auf den Abenteuerspielplatz und den toten Father Ben zu. David und ich konnten nur noch hilflos zusehen, wie sie in seinen toten Körper fuhren.
    Entsetzt beobachtete ich, wie dieser sich zu bewegen begann. Es war fast so, als ob ein Kampf darin stattfinden würde.
    »Das Schwert, Kate!«, rief David. »Ersteche ihn mit dem Schwert!«
    Ich tat es, obgleich ich es kaum über mich brachte, die Klinge in den pulsierenden Leib meines früheren Priesters und Freundes zu rammen.
    Eine schwarze ölige Flüssigkeit floss nun aus seinem Leib. Ich ließ das Schwert in Father Bens Leiche stecken. David eilte herbei, um es wieder herauszuziehen. Er wollte es mir gerade zuwerfen, als ersah, wie die Flüssigkeit heftig erzitterte. Langsam nahm sie eine feste Form an. Ein riesiger Dämon erhob sich vor unseren Augen. Er war fast drei Meter groß und besaß zwei Flügel mit einer ähnlich großen Spannweite.
    Ich riss ein Messer aus meinem Ärmel und machte mich für den Kampf bereit. Doch so weit kam es nicht. Der Dämon hatte offensichtlich keine Lust mehr, sein Spiel mit uns zu treiben. Im Bruchteil einer Sekunde erhob er sich und verschwand im nächtlichen Himmel. Ein Dämon aus Abaddon und Goramesh, der sich in seiner wahren dämonischen Gestalt auf Erden zeigen konnte. Und der nun, falls die Worte des sterbenden Father Ben stimmten, unbesiegbar war.
    »Father«, flüsterte ich. Mir liefen Tränen über die Wangen, während ich mich an den Körper

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