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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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einem halb umgegrabenen Loch in ihrem alten Hinterhof gefunden hatte. Aber Rosewood hatte nicht gewagt, ganz auf eine der wichtigsten Schultraditionen zu verzichten. Was sollten denn die Geldgeber denken?
    Mike setzte sich gerade auf, als er das Plakat sah. »Cool. Ich habe schon die perfekte Dekoration im Kopf.« Er rieb sich eifrig die Hände.
    Aria verdrehte die Augen. »Wirst du ein Einhorn draufmalen? Ein Gedicht über deine Liebesbeziehung zu Noel Kahn?«
    »Es ist viel besser, aber wenn ich es dir sage, müsste ich dich töten«, sagte Mike hochnäsig. Er winkte Noel Kahn, der aus dem Hummer von Jim Freed kletterte. Dann sprang er aus dem Auto und rannte ohne Abschiedsgruß davon. Aria seufzte und schaute noch einmal auf das Plakat. Als Aria in der sechsten Klasse zum ersten Mal an dem Zeitkapsel-Spiel teilnehmen durfte, war sie ungeheuer aufgeregt gewesen. Aber als Aria,
Spencer und die anderen sich in Alis Hintergarten geschlichen hatten, um das von ihr gefundene Flaggenstück zu stehlen, war einfach alles schiefgegangen. Aria dachte an den Schuhkarton hinten in ihrem Schrank. Sie hatte sich seit Jahren nicht getraut, hineinzuschauen. Vielleicht war die Flagge inzwischen genauso verwest wie ihre Leiche.
    »Ms Montgomery?«
    Aria fuhr herum. Eine dunkelhaarige Frau mit einem Mikrofon stand vor ihrem Auto. Hinter ihr stand ein Mann mit einer Fernsehkamera.
    Das Gesicht der Frau leuchtete auf, als sie Aria erkannte. »Ms Montgomery!«, schrie sie noch einmal und hämmerte gegen Arias Fenster. »Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    Aria biss die Zähne zusammen. Sie fühlte sich wie ein Affe im Zoo. Sie winkte ab, ließ das Auto wieder an und fuhr aus der Parklücke. Die Reporterin rannte neben dem Auto her. Der Kameramann hielt auf Aria, die schnell zur Hauptstraße fuhr.
    Sie musste hier raus. Und zwar jetzt.
    Als Aria am Rosewooder Bahnhof ankam, standen auf dem Parkplatz die Saabs, Volvos und BMWs der täglichen Pendler. Endlich fand sie eine Lücke, warf ein paar Münzen in die Parkuhr und ging zu den Gleisen. Die Gleise verliefen unter einer rostigen Eisenbrücke. Auf der anderen Straßenseite verkaufte eine Tierhandlung selbst hergestellte Hundenahrung und Kostüme für Katzen.
    Es war kein Zug zu sehen. Aber Aria hatte Rosewood Day so überstürzt verlassen, dass es ihr gar nicht in den Sinn gekommen war, einen Blick auf den Fahrplan zu werfen. Seufzend ging sie in das kleine Bahnhofsgebäude, in dem sich der Fahrkartenverkauf, ein Geldautomat und ein kleiner Kiosk befanden,
der auch Reiseführer über Bahnreisen entlang der historischen Main Line verkaufte. Ein paar Leute saßen auf den Holzbänken, die an den Wänden standen, und starrten träge auf den Flatscreen-Fernseher, in dem eine Talkshow lief.
    Aria lief zu dem Abfahrtsplan, der an der Wand hing und entdeckte, dass der nächste Zug erst in einer halben Stunde fuhr. Resigniert ließ sie sich auf eine Bank fallen. Ein paar Leute glotzten sie an. Vielleicht hatten sie sie aus dem Fernsehen erkannt. Schließlich wurde sie seit Sonntag von Reportern verfolgt.
    »Hey«, sagte eine Stimme. »Dich kenne ich doch.«
    Aria stöhnte. Sie wusste schon, was gleich kommen würde. Du bist doch die beste Freundin von diesem ermordeten Mädchen! Du wurdest doch terrorisiert. Du hast doch die Leiche entdeckt! Als sie aber aufblickte, blieb ihr das Herz stehen. Ein blonder Junge saß auf der Bank ihr gegenüber und starrte sie an. Aria erkannte seine langen Finger, seinen geschwungenen Mund, sogar den kleinen Leberfleck auf einer seiner Wangenknochen. Diesen Jungen kannte sie. Ihr wurde heiß, dann kalt.
    Es war Jason DiLaurentis.
    »H-hi«, stammelte Aria. In letzter Zeit hatte sie viel über Jason nachgedacht – besonders darüber, wie verliebt sie in ihn gewesen war. Es war schräg, ihn plötzlich vor sich zu sehen.
    »Du bist Aria, stimmt’s?« Jason klappte das Taschenbuch zu, in dem er gelesen hatte.
    »Stimmt.« Arias Inneres begann zu glühen. Sie war sich fast sicher, dass sie Jason zum ersten Mal ihren Namen sagen hörte. Jason hatte sie und die anderen sonst immer »die Alis« genannt.
    »Du hast die Filme gedreht.« Jasons blaue Augen waren fest auf sie gerichtet.

    »Ja.« Aria spürte, dass sie rot wurde. Sie hatte manchmal den anderen ihre pseudo-künstlerischen Filme in Alis Fernsehzimmer gezeigt. Manchmal schaute Jason vom Türrahmen aus zu. Aria war immer schrecklich verlegen, wenn er dastand, aber gleichzeitig wünschte sie sich, er

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