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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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angesagten Ausnahmetalents.
    Aber dem heimlichen Lächeln nach zu urteilen, das Xavier Aria gerade zugeworfen hatte, schien ihm ihre Interpretation vielleicht doch nichts auszumachen. Und das machte Aria sehr, sehr glücklich.

Kapitel 4
KLASSENLETZTE
    Am Montagmorgen kauerte Spencer Hastings im Englischunterricht über ihrem Pult und kritzelte ein paar Sätze ihres unter Zeitdruck zu schreibenden Aufsatztests über Fiesta . Sie wollte noch ein paar Zitate aus den literaturwissenschaftlichen Hemingway-Essays am Ende des Buches einfügen, um bei ihrer Lehrerin Mrs Stafford etwas Eindruck zu schinden. Im Moment musste sie für jedes bisschen Anerkennung kämpfen, das sie kriegen konnte.
    Die Gegensprechanlage bei der Tafel knisterte. »Mrs Stafford«, meldete sich Mrs Wagner, die Sekretärin. »Würden Sie bitte Spencer Hastings ins Sekretariat schicken?«
    Alle dreizehn Schüler schauten von ihren Aufsätzen hoch und starrten Spencer an, als wäre sie nur in der blauen Spitzenunterwäsche zur Schule gekommen, die sie im Schlussverkauf bei Saks ergattert hatte. Mrs Stafford, die genauso aussah wie Martha Stewart, aber mit Sicherheit in ihrem Leben niemals ein Ei aufgeschlagen oder eine Schürze bestickt hatte, legte ihre zerknitterte Ulysses -Ausgabe auf ihr Pult. »Na gut, geh.« Sie warf Spencer einen strengen »Was hast du jetzt wieder angestellt«-Blick zu. Spencer stellte sich genau dieselbe Frage. Sie stand auf, machte unauffällig ein paar Yoga-Atemübungen und legte ihren Test mit dem Gesicht nach unten auf Mrs Staffords Pult. Sie konnte ihrer Lehrerin nicht verübeln, dass sie ihr
misstraute. Spencer war die erste Schülerin von Rosewood Day gewesen, die für die Goldene Orchidee, einen renommierten Essay-Preis, nominiert gewesen war. Das hatte für eine Menge Aufruhr gesorgt und ihr Foto war sogar auf dem Titelblatt des Philadelphia Sentinel abgebildet worden. Als der Preisrichter Spencer in der letzten Auswahlrunde anrief und ihr sagte, dass sie gewonnen hatte, war sie mit der Wahrheit herausgeplatzt: Sie hatte den Ökonomie-Aufsatz von ihrer Schwester Melissa geklaut. Jetzt fragten sich natürlich alle anderen Lehrer, ob sie in ihrem Unterricht auch geschwindelt hatte. Sie stand nicht mehr auf der Auswahlliste der Abschiedsredner, und die Schulleitung hatte sie aufgefordert, von ihrem Posten als Vize-Schulsprecherin zurückzutreten, ihre Rolle im Schultheaterstück abzugeben und nicht länger als Jahrbuch-Redakteurin zu arbeiten. Ihr war sogar mit Rausschmiss gedroht worden, aber Spencers Eltern hatten mit der Schule irgendeinen Deal abgeschlossen, bei dem wahrscheinlich jede Menge Spendengelder in die Schulkasse geflossen waren.
    Spencer verstand, warum Rosewood Day die Angelegenheit nicht einfach übergehen konnte. Nach all ihren hervorragenden Prüfungsergebnissen und ihrer Leitung unzähliger Ausschüsse und Clubs, die sie ins Leben gerufen hatte, hätten sie doch nicht ganz so hart über sie zu urteilen brauchen, oder? War ihnen egal, dass Alis Leiche quasi in ihrem Hintergarten gefunden worden war und dass sie schreckliche Botschaften von der irren Mona Vanderwaal erhalten hatte, ihrer ehemals besten und nun toten Freundin? Oder dass Mona Spencer beinahe in den Abgrund der Floating-Man-Schlucht gestoßen hatte, weil Spencer sich geweigert hatte, fortan mit ihr zusammen A. zu spielen? Oder dass es nur Spencers Aussage zu verdanken
war, dass Alis Mörder nun im Gefängnis saß ? Nein. Spencer hatte den Schulleiter und vermutlich auch alle Lehrer der Rosewood Day wie Idioten dastehen lassen, und nur das zählte.
    Sie schloss die Klassenzimmertür und machte sich auf den Weg zum Sekretariat. Im Flur roch es wie immer nach Kiefernadel-Bohnerwachs und einer wilden Mischung aus verschiedenen Parfums und Rasierwasser. Über ihrem Kopf hingen Hunderte glitzernder Schneeflocken aus Papier. Jeden Dezember veranstaltete die Rosewood-Day-Grundschule einen schulinternen Schneeflocken-Design-Wettbewerb, und die Gewinner wurden den ganzen Winter lang in der Grund- und Highschool ausgestellt. Spencer hatte sich immer schrecklich gegrämt, wenn ihre Klasse nicht gewann – die Preisrichter verkündeten ihr Urteil immer kurz vor den Ferien und ruinierten ihr so jedes Mal Weihnachten. Aber Spencer fand jede Niederlage niederschmetternd. Sie war immer noch wütend darüber, dass Andrew Campbell zum Schulsprecher gewählt worden war und nicht sie, dass Ali in der siebten Klasse Spencers rechtmäßigen Platz in der

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