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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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und einzige – Mal dachte, an dem sie mit Jenna gesprochen hatte. Es war im Studio in Hollis gewesen und Aria hatte während eines Gewitters eine Panikattacke bekommen. Sie hatte damals versucht, sich bei Jenna dafür zu entschuldigen, was die Mädchen ihr in jener schrecklichen Nacht, in der sie erblindet war, angetan hatten. Doch Jenna hatte ihr erklärt, dass Ali und sie gemeinsam geplant hatten, die Rakete zu zünden, um
Jennas Stiefbruder Toby endgültig loszuwerden. Ali hatte dem Plan zugestimmt, weil sie angeblich ebenfalls Familienprobleme hatte.
    Eine Zeit lang hatte Aria wie besessen darüber nachgegrübelt, was genau Familienprobleme in Alis Fall bedeuteten. Toby hatte Jenna unsittlich berührt – hatte Alis Bruder Jason Ali womöglich dasselbe angetan? Aria mochte diesen Gedanken überhaupt nicht. Die Beziehung zwischen Jason und Ali war ihr nie merkwürdig vorgekommen. Er wirkte seiner Schwester gegenüber immer sehr beschützend.
    Und dann ging Aria ein Licht auf. Natürlich! Ali hatte keine Probleme mit Jason. Sie hatte das nur erfunden, um Jennas Vertrauen zu gewinnen und sie dazu zu bringen, ihr zu verraten, was sie durchmachte. Mit Aria hatte sie dieselbe Nummer abgezogen: Als Aria Byron und Meredith auf dem Parkplatz von Hollis beim Knutschen erwischt hatte, zeigte Ali zunächst nur Mitgefühl und Entsetzen. Aber als Ali Arias Geheimnis dann kannte, hatte sie Aria monatelang damit gequält. Und mit ihren anderen Freundinnen hatte sie es genauso gemacht. Die Frage war nur, warum sich Ali für ein Geheimnis der total uncoolen Jenna Cavanaugh interessierte.
    Fünfzehn Minuten später kam Aria in der Galerie an. Die Vernissage fand in einem alten, weitläufigen Bauernhaus inmitten der Wälder statt. Sie parkte Ellas Subaru an der mit Kies bestreuten Böschung. Als sie ausstieg, hörte sie ein Rascheln. Hier draußen war der Himmel tiefschwarz.
    In den Wäldern gab irgendetwas ein merkwürdiges, quakendes Geräusch von sich. Und dann … raschelte es wieder. Aria wich einen Schritt zurück. »Hallo?«, sagte sie leise.
    Hinter einem klapprigen Holzzaun tauchten plötzlich zwei
neugierige Augen auf, die sie anstarrten. Einen Moment lang setzte Arias Herz aus. Dann wurde ihr klar, dass die Augen von weißem Fell umgeben waren. Es war nur ein Alpaka. Als noch ein paar weitere Tiere zum Zaun trotteten und mit ihren beneidenswert langen Wimpern klimperten, atmete Aria tief durch und lächelte. Auf dem Hof musste eine ganze Herde leben. Nach Monaten der Verfolgung war es schwer, das paranoide Gefühl, dass man ständig beobachtet wurde, abzuschütteln.
    Im Bauernhaus roch es nach frisch gebackenem Brot, und aus den Lautsprechern der Anlage klang leise ein Billie-Holiday-Song. Eine Kellnerin huschte mit einem großen Tablett voller Bellinis vorbei, und Aria griff erleichtert nach einem Glas. Nachdem sie es in einem Zug geleert hatte, schaute sie sich in der Galerie um. An den Wänden hingen mindestens fünfzig Bilder, daneben kleine Plaketten mit dem Titel, dem Namen des Künstlers und dem Preis. Hagere Frauen mit eckig geschnittenen dunklen Haaren bildeten kleine Grüppchen um das Buffet. Ein Typ mit dunkler Hornbrille sprach eifrig auf eine üppige Frau mit karottenroter Hochsteckfrisur ein. Ein wild dreinblickender Mann mit wirrem grauem Haar trank ein Glas Bourbon und flüsterte seiner Frau, einem Sienna-Miller-Double, etwas ins Ohr.
    Arias Herz schlug heftig. Dies waren nicht die üblichen, örtlichen Sammler, die sonst meist zu den Vernissagen in Rosewood kamen – Leute wie Spencers Eltern, die Bürokleidung trugen und sich an Chanel-Handtaschen für tausend Dollar festhielten. Aria war sich fast sicher, dass dies hier die echte Kunstszene war – vielleicht sogar aus New York City.
    Die Ausstellung zeigte Werke von drei verschiedenen Künstlern,
aber die meisten Gäste drängten sich um die abstrakten Bilder eines Malers namens Xavier Reeves. Aria ging zu einem der wenigen Bilder, die nicht von einer Menschentraube verdeckt wurden. Sie warf sich in ihre beste Kunstkritiker-Pose: Hand am Kinn, Stirn gerunzelt, hoch konzentriert. Das Bild zeigte einen großen violetten Kreis mit einem kleineren, dunkelvioletten Kreis im Zentrum.
    Interessant , dachte Aria. Aber ehrlich … Das Ding sah aus wie eine riesige Brustwarze.
    »Was halten Sie von der Pinselführung?«, murmelte jemand hinter ihr.
    Aria drehte sich um und blickte in die sanften braunen Augen eines hochgewachsenen Mannes, der einen schwarzen

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