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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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»Spencer«, krächzte er.
    »Vergesst es«, knurrte Spencer, wirbelte herum und marschierte durch den Flur in Richtung Medienzimmer.
    Tränen der Frustration brannten in ihren Augen. Es hätte sich großartig anfühlen sollen, ihren Eltern die Wahrheit ins Gesicht zu schleudern, aber sie fühlte sich so wie immer, wenn ihre Eltern sie schnitten – wie ein Weihnachtsbaum, der nach Neujahr im Rinnstein auf die Müllabfuhr wartete. Früher hatte Spencer ihre Eltern oft gebeten, alle verstoßenen Christbäume zu retten und sie in ihrem Hintergarten einzupflanzen, aber sie hatten immer nur gesagt, sie solle keinen Quatsch reden.
    »Spencer?« Andrew Campbell löste sich aus dem Schatten, ein Weinglas in der Hand. Kleine Schauer eilten über Spencers Rücken. Sie hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht, ob sie Andrew per SMS noch einmal persönlich einladen sollte. Natürlich nicht, weil sie sich heimlich nach ihm sehnte. Blödsinn.
    Andrew bemerkte Spencers gerötete Wangen und runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    Spencer schaute mit zitterndem Kinn zum großen Tanzsaal. Ihre Eltern waren verschwunden. Melissa war ebenfalls nicht zu sehen. »Meine ganze Familie hasst mich«, brach es aus ihr heraus.
    »Komm mit«, sagte Andrew und nahm ihren Arm. Er führte sie ins Medienzimmer, schaltete die kleine Tiffany-Lampe auf
dem Beistelltisch ein und deutete auf die Couch. »Hinsetzen. Durchatmen.«
    Spencer sank in die Polster. Andrew schloss die Tür und setzte sich ebenfalls. Sie war seit Dienstagnachmittag nicht mehr in diesem Zimmer gewesen, als sie und ihre Freundinnen hier aus dem Fernsehen erfahren hatten, dass Ian auf Kaution frei war. Rechts vom Fernseher hingen aufgereiht Spencers und Melissas Schulfotos, vom allerersten Jahr im Rosewood-Day-Kindergarten bis hin zu Melissas offiziellem Abschlussportrait. Spencer starrte auf ihr diesjähriges Schulfoto. Es war kurz vor Beginn des ganzen Schlamassels mit Ali und A. aufgenommen worden. Ihre Haare waren perfekt frisiert, ihr dunkelblauer Blazer saß makellos. Das selbstsichere Strahlen auf ihrem Gesicht sagte: Ich bin Spencer Hastings, die Beste.
    Ha , dachte Spencer schmerzlich. Wie schnell sich die Dinge doch ändern können.
    Neben den Schulfotos stand die große Eiffelturm-Statue. Das alte Foto, das sie vor ein paar Tagen gefunden hatten und das Ali an dem Tag zeigte, an dem die Jagd nach der Zeitkapsel-Flagge begonnen hatte, lehnte immer noch daran. Spencer sah Ali mit zusammengekniffenen Augen an.
    Der Flyer hing von Alis Hand, und ihr Mund stand so weit offen, dass Spencer ihre kleinen, viereckigen weißen Backenzähne erkennen konnte. In welchem Augenblick war dieses Foto entstanden? Hatte Ali nicht gerade eben verkündet, Jason werde ihr schon verraten, wo er sein Stück versteckt hatte? War Spencer schon auf den Gedanken gekommen, Alis Stück zu stehlen? War Ian schon bei Ali gewesen und hatte ihr angekündigt, er werde sie umbringen? Alis große Augen schienen Spencer direkt anzustarren, und Spencer meinte fast, ihre
klare, zirpende Stimme zu hören: Buhuuu , würde Ali sie hänseln, wenn sie noch am Leben wäre. Deine Eltern hassen dich!
    Spencer wendete sich mit Schaudern ab. Es war total gruselig, dass Alis Bild hier drin war und sie anglotzte.
    »Was ist denn genau passiert?«, fragte Andrew, der besorgt an seiner Unterlippe kaute. »Was haben deine Eltern gemacht?«
    Spencer klappte den mit Federn besetzten Saum ihres Kleids um. »Sie schauen mich nicht einmal mehr an«, sagte sie wie betäubt. »Es ist, als wäre ich für sie gestorben.«
    »Das stimmt sicher nicht«, sagte Andrew. Er nahm einen Schluck Wein und stellte das Glas dann auf den Beistelltisch. »Wie könnten deine Eltern dich hassen? Sie müssen doch total stolz auf dich sein.«
    Spencer schob schnell einen Untersetzer unter Andrews Glas, es war ihr egal, ob das zwanghaft wirkte. »Das sind sie aber nicht. Ich bin ihnen peinlich, wie ein Dekorationsobjekt, das nicht mehr im Trend liegt. Ich bin wie eins der Ölgemälde, die meine Mom im Keller bunkert. Genau so.«
    Andrew legte den Kopf schief. »Redest du … von der Goldenen Orchidee? Okay, deine Eltern sind sicher sauer und auch fertig deswegen, aber doch bestimmt nur, weil du ihnen leid tust.«
    Spencer unterdrückte ein Schluchzen und spürte einen scharfen Stich in der Brust. »Sie wussten, dass ich den Aufsatz für die Goldene Orchidee geklaut hatte«, sprudelte sie heraus, bevor sie sich zügeln konnte. »Aber sie haben gesagt,

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