Pretty Little Liars - Vollkommen
beendet und flog nun Salti über die Buchstaben. Als Hanna die gesamte Nachricht sah, riss sie die Augen auf.
»Seid ihr bereit, mit...« Mona klappte der Mund auf. »Mit Mona zu furzen ?«
»Seid ihr bereit, mit Mona zu furzen?«, schrie Mason im gleichen Augenblick. Andere Schüler wiederholten den Satz. Ein Neuntklässler machte laute Furzgeräusche.
Mona starrte Hanna an. Sie war ein bisschen grün im Gesicht. »Was zum Teufel soll das, Hanna?«
»Himmel, da ist ein Fehler passiert!«, quiekte Hanna. »Es sollte heißen: Seid ihr bereit, mit Mona zu feiern ? F-E-I-E-R-N. Die haben es falsch geschrieben!«
Immer mehr Leute machten Furzgeräusche. »Wie eklig«, kreischte ein Mädchen neben ihnen. »Warum schreibt man denn so was?«
»Das ist ja grässlich!«, schrie Mona. Sie zog sich den Blazer über den Kopf wie ein Star, der den Paparazzi entgehen wollte.
»Ich rufe sofort bei denen an und beschwer mich«, rief Hanna, holte ihren BlackBerry aus der Tasche und suchte mit zitternden Fingern nach der Nummer. Das war so unfair! Sie hatte den Text in ihrer saubersten, ordentlichsten Handschrift an die Leute von der Firma gefaxt. »Es tut mir wahnsinnig leid, Mon. Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte.«
Monas Gesicht war unter ihrem Blazer verborgen. »Es tut dir leid?«, sagte sie mit leiser Stimme. »Pah, da lachen ja die Hühner!« Sie zog den Blazer vom Kopf und wieder
über ihre Schultern, stand auf und marschierte so schnell sie ihre Celine-Keilsandalen trugen von dannen.
»Mona!« Hanna sprang auf und rannte ihr nach. Sie berührte Monas Arm und die wirbelte herum. »Es war ein Versehen! So etwas würde ich dir doch niemals antun!«
Mona machte einen Schritt auf sie zu und Hanna roch den Duft ihrer französischen Lavendelseife. »Den Jahrestag zu verpatzen, ist eine Sache, aber ich hätte nie geglaubt, dass du mir meine Party ruinieren willst!«, knurrte sie laut genug, dass alle Umstehenden es hörten. »Aber dir gefällt es wohl, dich danebenzubenehmen, was? Gut, dann brauchst du erst gar nicht auf meiner Party auftauchen. Du bist hiermit offiziell ausgeladen!«
Mona stürmte durch die Tür der Cafeteria und stieß zwei bebrillte Neuntklässler so heftig zur Seite, dass die beinahe in den steinernen Pflanzkübeln neben dem Eingang kippten. »Warte, Mona!«, rief Hanna schwach.
»Fahr zur Hölle!«, schrie Mona ihr über die Schulter zu.
Hanna wich zurück. Sie zitterte am ganzen Körper. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass alle sie anstarrten. »Ups«, hörte Hanna Desdemona Lee ihren Freundinnen zuflüstern. »Freak«, zischten ein paar jüngere Typen neben der mit Moos bewachsenen Vogeltränke. »Nulpe«, murmelte eine Stimme aus dem Off.
Der durchdringende Geruch nach Salamipizza, der in der Cafeterialuft hing, erfüllte Hanna mit dem alten, vertrauten Gefühl von Übelkeit und gleichzeitigem Heißhunger. Sie rannte zu ihrer Tasche und wühlte im Seitenfach nach ihrer Notfallpackung Käsegebäck. Sie schob sich ein
Stück nach dem anderen in den Mund, ohne etwas zu schmecken. Als sie zum Himmel schaute, sah sie, dass sich die wölkchenartigen Buchstaben, die Monas Party ankündigten, beinahe aufgelöst hatten.
Nur der allerletzte Buchstabe, den das Flugzeug in den Himmel geschrieben hatte, war intakt geblieben: ein deutliches, kantiges A .
DA KNUTSCHT DOCH JEMAND IM TROCKENRAUM …
In derselben Mittagspause lief Emily schnell durch den Flur des Kunstgebäudes. »Heeey, Emily«, säuselte Cody Wallis, Rosewood Days Tennisstar.
»Äh, hi?« Emily sah sich verwirrt um. Außer ihr war kein anderes Mädchen in diesem Abschnitt des Flurs – hatte Cody also tatsächlich gerade sie gegrüßt?
»Siehst gut aus, Emily Fields«, murmelte nur Sekunden später John Dexter, der unglaublich gut aussehende Kapi tän der Rudermannschaft. Emily brachte vor Erstaunen nicht einmal eine Antwort heraus. Das letzte Mal hatte John im Turnunterricht der fünften Klasse mit ihr gesprochen. Sie hatten Völkerball gespielt und John hatte Emily den Ball an die Brust gedonnert und sie damit aus dem Spiel geschossen. Später war er zu ihr gekommen und hatte kichernd gesagt: »Tut mir leid, dass ich deine Möpse abgeschossen habe.«
Es war noch nie vorgekommen, dass so viele Leute – vor allem Jungs – Emily zulächelten, winkten und sie grüßten. Heute Morgen hatte Jared Coffey, ein grüblerischer Zwölftklässler, der einen Motorrad-Oldtimer fuhr und eigentlich viel zu cool war, um mit
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