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Priester des Blutes

Priester des Blutes

Titel: Priester des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Clegg
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ausgelöscht werden würde.
    Mit den eingestürzten Toren vor uns im Blick führte ich meine Gruppe die gewundene Straße voller Schotter entlang, durch das leuchtende Tal der Knochen hindurch.
     
    Vom Eingang aus, der zahlreiche Meilen von dem großen Friedhof entfernt lag, an dem wir ursprünglich angekommen waren, konnten wir die ungeheuren Ausmaße jener Stadt besser er kennen. Die Tore bestanden aus zwei steinernen Riesen, die durch Querbalken und Riegel miteinander verbunden und von außen verschlossen waren. Sie trugen die Rüstungen von Helden aus alter Zeit und waren sonst voll kommen unbekleidet, abgesehen von Helm, Brustharnisch und Schild. Bei ihnen handelte es sich um die Wachtposten, und mit Ausnahme von einigen Lücken neben dem Fuß der Tore waren sie nicht angerührt worden. Was auch immer diese Stadt in diesem Berg begraben hatte, es war aus ihrem Inneren gekommen, nicht von einem Feind jenseits ihrer Mauern.
    »Es ist ein Gefängnis«, sagte Kiya.
    Wir traten durch eine lange Lücke durch das Tor zu unserer Linken ein und spürten sofort eine leichte Verschiebung im Strom. Unsere Sehkraft trübte sich vollständig, und die Ränder der Gegenstände waren nur noch verschwommen zu er kennen, als befände sich irgendein Gas in der Luft, das das, was wir sahen, verzerrte.
Es gab Schatten, die nicht eindeutig als Figuren oder die letzten noch nicht eingestürzten Mauern eines Gebäudes erkannt werden konnten. Statuen, die entlang der Promenade umgestürzt waren, trugen ebenfalls undeutliche Züge, und zwar nur aus dem einen Grund, dass unsere Sicht beeinträchtigt war.
    Es wirkte, als befänden wir uns unter Wasser. Diese Stadt zu sehen, erschien uns, als erblickten wir ein Schiffswrack tief im Meer, wo einige Formen am Wrack entlang unbestimmbar waren, während man andere sehr deutlich erkennen konnte. Große Steingesichter blickten durch den hohlen Berg in die Höhe, und die Hände der Riesen - einige von ihnen bestanden aus Marmor, einige aus Basalt, andere aus Gold - lagen umgedreht dort, wo sie während der Katastrophe, die dieses Land zerstört hatte, hingefallen waren.
    Entlang der Mauern befand sich ein Labyrinth von Wegen, das durch große und kleine Kammern führte, die mit Knochensplittern angefüllt waren - weitere Hinweise auf Lebewesen, die hier einst existiert hatten. Einige der Wände waren mit einem bemalten Fries verziert, auf dem Teile der Geschichte jener Zeit erzählt wurden. Die Bilder stellten eine Familie, ein Bordell oder sportliche Übungen dar. Ein Mann umarmte zwei junge Frauen, deren Beine seine Taille umschlangen; eine Hofdame gab Zofen Anweisungen für ihre Arbeit; schöne, muskulöse Jünglinge trieben Sport mit Diskusscheiben, Bällen und Speeren.
    Wände ohne Dach oder Türeingang standen da wie Teile eines verlorenen Zusammensetzspieles. Tonwaren, der größte Teil in Scherben zerfallen, aber einiges davon noch intakt, lagen auf den zerfurchten irdenen Fußböden verteilt. Als wir in Richtung des Zentrums der Stadt wanderten, die breiten Boulevards hinunter, erblickten wir Schatten, die in die Mauern eingeprägt waren. Sie gehörten zu Männern, die ihre Arme flehentlich erhoben, zu Frauen, die ihre Kinder an sich drückten, zu Pferden und Hunden
ebenso wie zu geflügelten Männern, die wie Dämonen aussahen. Was auch immer Alkemara eingenommen hatte, der Stadt hatte es zahlreiche Schicksalsschläge versetzt - von Überschwemmungen über Erdbeben bis hin zu diesem Lichtblitz, der die Schatten der Toten genau in dem Augenblick eingefangen hatte, bevor der Tod sie holte.
    In der Mitte dieser Labyrinthstadt kamen wir zu einem Kreis. Es stellte sich heraus, dass er aus mehreren Straßen bestand, die, ähnlich wie die Strahlen der Sonne, von einem einzigen Mittelpunkt ausgingen. Dort entdeckten wir einen riesigen Tempel.
    »Da ist sie«, rief Kiya, indem sie nach oben deutete. »Lemesharra.«
     
    Gefertigt aus schwarzem Marmor, mit einer kuppelartig geformten Spitze und einem gewölbten Eingang, der sich oben auf glänzenden dunklen Säulen befand, war es das höchste Bauwerk in der Stadt.
    Die Statue von Lemesharra selbst ragte an seinem prachtvollen Eingang auf. Sie trug das Federkleid der Adler, und ihr Gesicht war mit Einer goldenen Maske bedeckt, die ihr das Aussehen eines Schakals verlieh. Ihr Kopfschmuck bestand aus einem Kranz aus Blumen, Blättern und Früchten der Erde. Ihre Brüste waren groß und reif und unter ihrem Umhang entblößt. Sie besaß breite und

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