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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen
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Vogelgezwitscher, hielt nach auffälligen Schatten bei den Felsbrocken am Fuß der Klippe Ausschau. Das Terrain war sicher, soweit er es beurteilen konnte. Er forderte Evangeline auf, wieder auf seinen Rücken zu klettern - doch Evangeline sträubte sich. »Nein, ich will laufen!«
    »Und wohin?«, grollte er, packte sie, lief aus dem schützenden Wald ins Freie und rannte auf den schmalen Pfad zu, der zum Kloster hinaufführte.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich wieder festzuklammern. Sie schlang ihm ihre Arme und Beine, so fest sie nur konnte, um den Körper, ritt ihn wie ein Pferd und versuchte, ihn zu entlasten. Sein Atem ging schwer, seine Arme und sein Hals schmerzten, aber er tat, was getan werden musste. Diese Lektion hatte er jedenfalls gelernt.
    Ein zukünftiger König musste immer tun, was getan werden musste.
    Als er das untere Ende des Pfads erreicht hatte, schlug er eine vorsichtigere Gangart ein, denn hinter jeder Biegung konnten sich die Aufständischen versteckt halten.
    »Sie können mich da nicht hinauftragen. Es ist viel zu steil!«, protestierte Evangeline.
    »Still .« Als er die erste Kurve erreicht hatte, wandte er sich um und warf einen Blick auf die Wiese zurück. Niemand folgte ihnen. Von oben her kam kein einziger Laut, und am Boden war nur eine einsame Fußspur zu sehen - und die stammte von Victor.
    Sie waren fürs Erste sicher. Er lief jetzt langsamer, versuchte, wieder zu Atem zu kommen, und reagierte auf Evangelines jüngsten Protest. »Natürlich ... werde ich ... dich tragen ... deinen Schuhen ... sind ja keine ... neuen Sohlen ... gewachsen.«
    »Ich werde ganz vorsichtig laufen. Aber Sie sollten sich sehen. Ihre Lungen dröhnen wie Donnerhall, und Ihre Arme zittern von meinem Gewicht.«
    Er bemühte sich, seine Atmung zu beruhigen und Evangeline in eine bequemere Haltung zu bringen. »Es geht mir ... gut.«
    Es ging ihm nicht gut. Die durchmarschierte Nacht und die Strapaze, sie zu tragen, forderten ihren Tribut. Aber es ärgerte ihn, dass sie ihn für ein Muttersöhnchen hielt, das diesen Marsch nicht zu Ende bringen würde.
    Und seine Verbissenheit hatte noch ganz andere Gründe. Es bereitete ihm ein eigentümliches Vergnügen, sie auf seinem Rücken zu tragen.
    Beim Laufen von ihrem Gewicht niedergedrückt zu werden, erschien ihm wie eine unablässige, empfindliche Folter, nicht weil ihn Erschöpfung quälte oder der schmerzenden Muskeln wegen, oh, nein. Sondern weil sie sich ihm öffnen musste. Ihre um seinen Hals geschlungenen Arme, ihre um seine Hüften gespreizten Beine ließen sie auf eine exzentrische, verdrehte Art und Weise den Liebesakt imitieren. Ihre Brüste drückten sich an seinen Rücken, und ihre Brustwarzen wurden mit jedem kalten Windstoß hart und wieder weicher, sobald es wärmer wurde, als habe er sie befriedigt und sie sich entspannt. Ihre geöffneten Schenkel ließen ihre zarte Weiblichkeit unbeschützt und bloß.
    Er hätte annehmen können, ihr sei dies nicht bewusst geworden. Er hätte sich für einen Perversling erster Güte halten können. Aber sie hatte ihr Unbehagen nicht verbergen können, und er konnte erkennen, wie peinlich ihr die eigene Verletzlichkeit war.
    Er hatte ihr Schamgefühl bemerkt, weil sie anfangs noch versucht hatte, so distanziert zu bleiben wie nur möglich, was ihn sehr erregt hatte. Er hatte ihr sagen wollen, dass ihm die Kurven des weiblichen Körpers vertraut waren. Er kannte die Frauen.
    Was nichts als eine Lüge war. Er kannte andere Frauen, doch sein eigener Körper hatte ihn eines Besseren belehrt. Evangeline war anders. Einmalig.
    Als sie vor Erschöpfung aufgeben musste und sich an ihn schmiegte, hatte ihn das befriedigt - und seine Qualen nur noch verstärkt. Obendrein musste sie darauf vertrauen, dass er sie in Sicherheit brachte.
    Nun gut.
    Jetzt hing sie selbstvergessen an seinem Rücken.
    Und er war kein Tanzbär, den man dazu abgerichtet hatte, Evangeline auf seinem Rücken herumzutragen. Er war ein Wolf und wollte sich seiner Beute bemächtigen.
    Allein der Zeitmangel und die Aussicht, in einen Hinterhalt zu geraten, und Daniors beständige Kontrolle über seine dunkelsten Triebe bewahrten Evangeline davor, diesem ausgehungerten Mann als Schmaus zu dienen.
    Doch sich unter solch chaotischen Umständen ihrer zu bemächtigen, erschien Danior wie etwas, das nur sein eigener Vater fertig bringen würde.
    Überhaupt, sein Vater. Danior ballte seine Fäuste. In Baminia hätte alles zum Besten stehen können,
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