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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte sein Vater nicht diese Revolution ins Rollen gebracht. Danior hätte in aller Ruhe nach Evangeline suchen und sie ohne jede Heimlichkeit nach Plaisance bringen können, wo ihr jede Ehre zuteil geworden wäre, die sie verdiente. Sobald sie zu Hause war, würde sie begreifen, wie viel die Vereinigung der beiden Königreiche den Menschen bedeutete und sie würde sich ihrer Bestimmung nicht mehr widersetzen, sondern sich ihr mit Freuden stellen.
    Sie waren etwa auf halber Höhe angelangt, als sie es erneut versuchte. »Von hier aus kann ich laufen.«
    »Du wirst zu fliehen versuchen.« Würde sie nicht, er wusste das. Sie hatte die Aussichtslosigkeit eines solchen Unterfangens zweifellos erkannt.
    »Ich bin doch kein Dummkopf.«
    »Das hast du mir noch nicht bewiesen ... Eure Hoheit.«
    »Wie kann man nur so verschroben sein.«
    Das wusste er auch nicht. Diese ritterliche Zurückhaltung machte ihn jedenfalls krank. Zur Hölle, sie machte ihn rasend. Wusste sie denn nicht, wer er war? Er dachte nicht an den Prinzen oder den Gentleman, sondern an den Krieger, der sich an den Feind heranpirschte, der kämpfte und tötete, um sein Reich zu verteidigen. Ein Krieger, der seine schwache, reglose Frau auf seinem Rücken trug.
    Er hatte die Arme auf den Rücken gelegt. Evangelines Beine baumelten neben seinen Hüften. Seine Hände stützten ihren wohl geformten Hintern und alles, woran er im Augenblick denken konnte, war, seine Finger tiefer zwischen ihre Pobacken gleiten zu lassen. Er würde sich durch ihre Unterröcke zur Wäsche hindurchfingern und ihre Feuchtigkeit fühlen können.
    »Sie schwitzen«, beschwerte sie sich.
    Sie wollte einfach nicht begreifen, welche Gefahr sie heraufbeschwor. Hätte er auf der ständig länger werdenden »Was-mich-an-dieser-Prinzessin-stört«-Liste einen Fehler auswählen sollen, dann den, dass sie sich unbekümmert in Gefahr brachte. Und was tat sie nicht alles - sie schlug ihn, widersetzte sich ihm, flüchtete vor ihm, verführte ihn, belog ihn ... und sie behauptete schlussendlich noch, ein Waisenkind ohne höhere Erziehung und Herkunft zu sein. Dabei wusste sie so genau, wie es nur eine Adelige wissen konnte, wie sehr er das Haus der Leon kompromittieren würde, sollte er sich mit einer Bürgerlichen einlassen.
    Alles, was sie tat, zielte auf seine Person ab und darauf, ihrem gemeinsamen Schicksal zu entkommen.
    Aber er war zu allem entschlossen, und sie würde ihm niemals entkommen.
    Sie waren am Ende des Pfads angekommen. Die Pforte des Klosters ragte vor ihnen auf, und er wusste, dass er sie jetzt absetzen konnte. Er musste endlich ausruhen, aber er wollte nicht den Eindruck machen, als habe er es eilig. Doch mehr noch missfiel ihm die Vorstellung, sie nicht mehr so nahe bei sich zu haben.
    Also bewegte er sich mit ihr unter das Zugseil der großen Türglocke. »Los, zieh daran«, keuchte er.

9
     
    »Nein. Erst lassen Sie mich herunter.« Evangeline konnte nicht glauben, wie stur dieser Mann war. Es war an der Zeit, ihm zu zeigen, wie stur sie sein konnte. »Ich werde kein Kloster betreten, solange ich wie eine Klette an Ihrem Rücken klebe.«
    Danior erstarrte förmlich. Sein ganzer Körper teilte ihr sein ungläubiges Staunen mit, und seine Hände packten sofort ihre Knie. Soweit sie es beurteilen konnte, hatte dieser Mann noch nie ein Nein gehört.
    Dann war es höchste Zeit.
    Sie griff nach vorn an seinen Hals, löste den Umhang und warf ihn zu Boden. Er ließ ganz plötzlich ihre Beine los, und wenn sie sich nicht noch gefangen hätte, wäre auch sie zu Boden gefallen.
    Ihre Füße wollte er schonen, wie es schien, doch um ihren Hintern machte er sich offensichtlich keine Sorgen. Den brauchte sie ja auch nicht, um nach Serephina zu marschieren.
    Sie löste sich vorsichtig von seiner Wärme, von seinem zarten Moschusgeruch. Doch sein männlicher Duft haftete ihr längst an. Er hatte sie mit seinem Aroma markiert. Sie musste wieder Abstand gewinnen, die Intimität durch Förmlichkeit ersetzen. »Vielen Dank dafür, dass Sie mich getragen haben, Eure Hoheit. Sie müssen sehr müde sein.«
    »Aber natürlich«, stimmte er zu. Sein Tonfall war sarkastisch wie nie.
    »Trotzdem, vielen Dank.« Evangeline läutete schwungvoll die Türglocke.
    Danior hob mit aufreizender Gelassenheit seinen Umhang auf und drapierte ihn über seinen Arm. Sie ignorierte ihn.
    Sie blickte ins Tal hinunter und konnte ihren Weg wie auf einer Landkarte zurückverfolgen. In allen Himmelsrichtungen

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