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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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erhoben sich die Berge. Einer höher als der andere, schneebedeckt und bedrohlich. Sie entdeckte das Massiv, dem sie vom Chäteau her gefolgt waren. Seine Ausläufer verloren sich erst in unmittelbarer Nähe im Wald. Und die Bergwiese, über die sie gekommen waren, war nichts anderes als eine zweckdienliche, kreisrunde Rodung zum Schutz des Klosters.
    »Napoleons Armee ist auf dem Spanienfeldzug hier durchmarschiert.«
    Evangeline schaute zu Danior hinüber. Auch er ließ seinen Blick über das weite Land schweifen, die schwarzen Augenbrauen missmutig zusammengekniffen.
    »Er war in Spanien zeitweise sehr erfolgreich, aber uns konnte er nie erobern.«
    Der Gedanke war ihr einfach nicht gekommen. Baminia und Serephina, die beiden Staaten hoch in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien, mussten Napoleons Besitzgier geweckt haben. »Haben Sie auch gegen diesen Bonaparte gekämpft?«
    Seine blauen Augen straften sie mit Geringschätzung. »Natürlich habe ich das. Ich hätte dich sonst nie so lange auf dieser Schule gelassen. Die Prophezeiung hätte uns zwar ohnehin nicht gestattet, vor der Offenbarungszeremonie zu heiraten, aber du hättest die Zeit natürlich nutzen sollen, um deine Ländereien und Burgen kennen zu lernen. Deine Diener und meine Berater wären dir zur Seite gestanden und hätten dich in deine königlichen Pflichten eingewiesen. Und ich selbst hätte die letzte Phase deiner Ausbildung überwacht.«
    »Oh, das arme Mädchen«, entfuhr es Evangeline. »Sie hätten sie wie eine Laus zertreten.«
    »Ich hätte das arme Mädchen - dich! - mit all dem Respekt behandelt, der einer Königin von Bamphina gebührt.«
    Evangeline war für einen kurzen Moment verwirrt. »Wie? ... Bam - phi - na?«
    »Sobald die Kristallschatulle geöffnet ist und wir unsere Länder wieder vereinen, werden wir ihnen auch einen neuen, gemeinsamen Namen geben. Das wird dazu beitragen, die ewigen Streitigkeiten zu beenden.«
    »Bamphina.« Jetzt verstand sie, was gemeint war. Eine Kombination aus Serephina und Baminia. Ihre Haut begann nervös zu prickeln.
    »Das ist ein ziemlich dümmlicher, schwerfälliger Name. Seremina klingt viel besser.«
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    Sie holte tief Luft und wollte zu streiten beginnen. Dann bemerkte sie, dass sie sich wirklich lächerlich machte. Sie war schließlich nicht Ethelinda von Serephina. Es konnte ihr vollkommen egal sein, wie sie ihre lumpigen Ländereien nannten.
    Danior schaute sie gespannt an und wartete auf vehementen Widerspruch. Evangeline setzte einen gelassenen Gesichtsausdruck auf und hätte schwören können, dass er enttäuscht war.
    Verdammt sollte er sein! Machten ihm die ständigen Streitereien etwa Spaß?
    Er läutete noch mal die Türglocke und sagte: »Sie sollen endlich aufmachen. Drinnen bist du in Sicherheit.«
    In Sicherheit? Und wie sie in Sicherheit sein würden! Evangeline blickte die Klostermauern hinauf. Die grauen Steinquader türmten sich schier endlos aufeinander. Hier auf der Vorderseite waren überhaupt keine Fenster zu sehen. Jeder Eindringling musste wohl oder übel durch die niedrige, schmale, eisenbeschlagene Pforte. Aber welcher einigermaßen vernünftige Eindringling käme wohl auf die Idee, einen so gut einsehbaren Weg zu nehmen? Der Pfad allein genügte, um jede Armee von vornherein abzuschrecken. Wenn sie aus dem Kloster entkommen wollte, dann nur mit Hilfe der Nonnen.
    Leona hatte immer behauptet, Evangeline könne jeden um Kopf und Kragen reden. Jetzt hatte sie die Chance, es zu beweisen.
    Die eisernen Türangeln begannen zu quietschen, und eine ältliche Klosterschwester mit weißem Schwesternschleier und breitem, runzeligem Gesicht erschien im Torbogen. Sie lächelte freundlich und begrüßte Evangeline und Danior mit einer traditionellen baminianischen Willkommensformel. »Mein Haus soll auch das Eure sein. Ich will Euch zur Seite stehen. Kommt herein, es soll Euch wohl ergehen.«
    Leona hatte ihr die baminianischen Umgangsformen eingebleut, also stammelte Evangeline: »Gesegnet sei Euer Haus.«
    »Nicht die Prinzessin, wie?«, brummte Danior spöttisch, drückte ihren Kopf nach unten und schob sie durch die niedrige Pforte, als sei er überzeugt, sie wolle fliehen. »Wir sind Pilger auf der Suche nach einer Zuflucht«, sagte er und folgte geduckt Evangeline.
    »Ebenso wie der baminianische Pilger, den wir vor kurzem begrüßen durften.« Die Klosterschwester schien sich gut zu amüsieren.
    »Geht es ihm gut?«
    »Er ist bei

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