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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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liegen, aber das wissen nur wenige, ausgesuchte Mitglieder der Königsfamilie.«
    »Möglicherweise ist es doch kein so großes Geheimnis, wie du gedacht hattest«, antwortete sie streitlustig.
    »Aber du hast die Prophezeiung korrekt wiedergegeben.«
    »Jeder kennt die Prophezeiung.«
    »Jeder denkt, dass er sie kennt«, berichtigte er. »Aber nur im Buch von Santa Leopolda steht geschrieben, dass jeder, der die Schatulle öffnet, das Recht hat, gekrönt zu werden und die Zwei Königreiche zu vereinen.«
    Evangeline runzelte die Stirn und wirkte auf rührende Weise verwirrt. »Das Buch von Santa Leopolda ? Ich erinnere mich nicht, davon gehört zu haben.«
    »Das Buch von Santa Leopolda liegt in einem Grabgewölbe im Stammschloss der Chartriers unter Verschluss. Einem Grabgewölbe, das man erst vor zwölf Jahren gefunden hat.«
    »Vor zwölf Jahren? Das muss zu der Zeit gewesen sein, als ...«
    »Ich dich zum letzten Mal gesehen habe, kleine Ethelinda.«
    Evangeline stöhnte leise und legte sich die Hand an die Stirn.
    »Ich erinnere mich gut daran, dass man uns beide zusammen allein gelassen hat, damit wir uns mit dem Buch vertraut machen. Ich habe dir über die Schulter geschaut, als du laut die Prophezeiung vorgelesen hast. Und es war nicht die Prophezeiung, wie wir sie alle zu kennen glaubten, es war der Originaltext, den Santa Leopolda mit ihrer eigenen, kaum leserlichen, krakeligen Handschrift verfasst hatte.«
    »Dann haben auch andere ihn seitdem gelesen.«
    »Die Seiten sind beim Umblättern zu Staub zerfallen.«
    »Magie?«
    »Das Alter.«
    Evangeline trat ein paar Schritte zur Seite. »Warum sollte ich dir glauben?«
    Danior blieb ihr unbarmherzig auf den Fersen. »Möchtest du darüber reden, wie die Leons die Schatulle vom Turm herunterfallen ließen?«
    »Davon weiß doch jeder.«
    »Die Familie Chartrier hat sich diese Geschichte sechshundert Jahre lang erzählt. Aber nur im allerengsten Kreis, denn jeder wusste, dass der Tag der Offenbarungszeremonie kommen würde, und um des Seelenfriedens unserer Völker willen sollte jede Spur eines Konflikts zwischen den Chartriers und den Leons getilgt werden.«
    »Leona ... hat mir ... erzählt...«, stammelte Evangeline.
    »Natürlich. Deine Gönnerin Leona, deren Name so sehr an >Leopolda< erinnert.«
    »Leona ist keine Erfindung! Ich bin Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth in Cornwall, und ich sage dir -«
    »Drei Dinge«, unterbrach er sie und hielt ihr drei Finger seiner rechten Hand vors Gesicht. »Du weißt von drei Dingen, die über Generationen hinweg und unter höchster Geheimhaltung nur im engsten Kreis der Königsfamilien weitergegeben worden sind. Willst du angesichts solcher Beweise immer noch bestreiten, Ethelinda Marcellina Felicia Evangeline Desiree, Kronprinzessin von Serephina, zu sein?«
    Evangelines serephinianische Augen waren schreckgeweitet. »Gott im Himmel, sie heißt sogar wie ich?«
    Danior war wütend über ihren ungeheuerlichen Eigensinn, drehte sich weg und trat so lange mit dem Fuß Erde ins Feuer, bis er die Flammen erstickt hatte.
    Er hatte anhand ihrer speziellen Kenntnisse messerscharf bewiesen, dass Evangeline die Kronprinzessin war. Er hatte mit ihr unter größter Zurückhaltung den Liebesakt vollzogen, und er hatte sogar gegen seine Prinzipien verstoßen und ihr gesagt, dass er sie liebte.
    Was wollte diese Frau denn noch?
    Er kickte mit seiner Fußspitze gegen die Steinumrandung der Feuerstelle.
    Wie konnte er sie nur dazu bringen, sich zu sich selbst zu bekennen?
    Er hatte sich gerade einen der Pinienäste als Besen ausgesucht, als ihn schlagartig die Erkenntnis traf:
    Evangeline fürchtete sich vor irgendetwas.
    Sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt, ihre Schultern waren hochgezogen und die Unterlippe vorgeschoben.
    »Hat dir deine Leona gesagt, wie man die Schatulle öffnen kann?«, wollte er wissen.
    Evangeline schüttelte nur stumm ihren Kopf.
    »Jedenfalls nicht durch Zauberei, das verspreche ich dir. Kannst du dich denn erinnern, wo die Schatulle aufbewahrt wird?«
    »Du brauchst nicht gleich beleidigend zu werden. Sie befindet sich unter ständiger, bewaffneter Bewachung in der Kathedrale.«
    »Ich habe die Schatulle von allen Seiten studiert. Einmal habe ich sogar meine Hände daraufgelegt. An einer der Kanten läuft eine Art Einschluss durch das Kristall, so winzig, dass er mit bloßem Auge fast nicht zu erkennen ist. Aber ich bin mir sicher, das ist der Verschluss; ich habe ein winziges

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