Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Werkzeug machen lassen, das in den Schlitz hi neinpasst, und damit werde ich die Schatulle öffnen.«
    Doch Evangeline schien das nicht sonderlich zu beruhigen, sie machte immer noch einen besorgten Eindruck.
    »Wenn du dir Sorgen machst, dass wir die Schatulle nicht öffnen können und dass sich unsere Leute gegen uns wenden - wenn du aus diesem Grund deine Identität verleugnest -, dann lass es mich dir beim Grab meiner Mutter schwören: Wir werden diese Schatulle zusammen öffnen, und wir werden zusammen den Thron besteigen.«

23
     
    Am Ufer eines schmalen Rinnsals inmitten eines altersgrauen Pinienhains entschied sich Evangeline ein paar Stunden später, vor Danior zu fliehen, und zwar so schnell wie möglich.
    »Stell dich hier hin.« Danior nahm sie am Arm und schob sie ans feuchte, moosbewachsene Ufer. »Und jetzt stell deinen Fuß dort hinüber.« Er deutete auf das andere Ufer des Baches.
    »Ganz wie du möchtest.« Evangeline stellte sich mit gegrätschten Beinen über das plätschernde Flüsschen. Einen seiner riesigen Füße auf jeder Uferseite, trat Danior hinter sie, legte ihr die Arme um die Hüften und zog sie an sich. »Wir sind hier am Oberlauf des Flusses Plaisance. Und wir stehen jeder mit einem Fuß in Baminia und dem anderen in Serephina«, brummte er ihr mit tiefer Stimme ins Ohr.
    »Oh.« Evangeline war nur ein klein wenig in den Uferschlamm gesunken, aber tief in ihre Träume vom gemeinsamen Leben mit Danior. Wenn sie nicht bald hier wegkam, würde Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth in Cornwall spurlos verschwinden und Königin Evangeline das Feld überlassen.
    Danior krempelte seine ramponierten Hemdsärmel über die muskulösen, dunkel behaarten Arme hoch. »Weiter flußabwärts fließen hunderte kleine Quellen in diesen Bach und lassen ihn zu dem mächtigen Fluß anschwellen, der durch Plaisance fließt, durch unsere Stadt, Evangeline. Gemeinsam werden wir unsere Nation wieder vereinen
    und sie zu einem Ort des Friedens und des Wohlstands machen.«
    Deshalb hatte er es also gewagt, auf seiner Flucht vor Dominic hier Halt zu machen. Er wollte ein Zeichen setzen, und dieser Ort sollte seinen Worten Nachdruck verleihen.
    Und es funktionierte. »Er fließt direkt nach Plaisance?«
    »Ohne jeden Umweg.«
    Königin Evangeline. Warum eigentlich nicht? Danior war sich sicher, dass die Kristallschatulle keine Zauberkraft besaß und er sie öffnen konnte. Und sie musste keine Bewährungsprobe bestehen und brauchte unter ihrer Matratze nicht nach Erbsen zu suchen.
    Irgendjemand musste schließlich dafür sorgen, dass die Prophezeiung sich erfüllte und die Menschen von Seremina an eine schicksalhafte Fügung glauben konnten. Sie würde eine gute Tat vollbringen und dem zerrütteten Land Frieden bringen, zumal ja die echte Prinzessin kein Interesse dafür aufbrachte.
    Jedenfalls nicht im Moment , raunte ihr Gewissen. Die echte Prinzessin war nur im Moment nicht daran interessiert, ihre Stelle einzunehmen.
    »Wir werden dem Fluß in Richtung Bianca folgen.«
    »Und was, wenn Dominic uns dort auflauert?«
    Er schob ihr seine Hände unter den Busen und drückte sie sanft. »Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden sehr vorsichtig sein, und die Bauern von Bianca sind mir treu ergeben.«
    »Dominic könnte ihnen aber Schwierigkeiten machen.«
    »Diese Leute kämpfen, wenn es darauf ankommt, aber wir werden ihre Gastfreundschaft sowieso nicht überstrapazieren. Wir besorgen uns ein Boot und nehmen den kürzesten Weg nach Plaisance, also hab bitte keine Angst.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte sie, aber sie hatte gar nicht richtig zugehört.
    Sie war in Gedanken bei der verschwundenen Prinzessin und fragte sich, was die Zukunft bringen würde. Vielleicht hatte Ethelinda inzwischen herausgefunden, wie schwer es für eine allein stehende Frau war, auf dieser Welt zu überleben. Sogar eine Frau, die über ausreichende finanzielle Mittel verfügte, musste um ihr Auskommen, ihren Ruf und ihre Sicherheit besorgt sein. Das hatte Evangeline jedenfalls sehr schnell feststellen müssen.
    Was würde passieren, wenn die Prinzessin zurückkehrte, bewies, wer sie war, und die ihr zustehende Position einforderte? Danior würde sich mit Todesverachtung von Evangeline abwenden.
    Und das würde sie nicht aushalten.
    »Wie weit ist es noch nach Plaisance?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
    Danior war so warm und voller Lebenskraft. Er nahm sie fester in die Arme - ein Feldherr, der sich an seiner neuesten

Weitere Kostenlose Bücher