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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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verschwand.
    Die Drinks wurden serviert, und beide studierten die Karte. Als sie sich entschieden hatten, bestellte Jon mit leicht belegter Stimme.
    Lisa spürte immer noch jene Augen auf sich gerichtet und beschloß, möglichst unauffällig den dazu gehörenden Mann auszumachen. Sie beugte sich über den Tisch und berührte Jons Hand. "Wie gefällt es Ihnen hier?"
    "Großartig", antwortete er unglücklich, und man sah ihm an, daß er sich weit, weit fort wünschte.
    "Es gibt Schlimmeres, oder?" lachte sie und trank mit einem aufmunternden Blick an ihrem Martini, Sie wußte, was in ihm vorging. Er war hergekommen, um sein ramponiertes Ich aufzumöbeln und merkte zu spät, daß diese Exklusivität ihn noch mehr zusammenschrumpfen ließ.
    Lisa wagte einen Blick über die Schulter zu dem Tisch hinüber, von dem die Blicke gekommen waren. Der sanft beschattete Raum schien sich mit einem Mal aufzulösen. Ihr Herz setzte ein paar Takte aus und pochte dann mit fast schmerzhaftem Rhythmus.
    Er war groß, sehr groß, seine breiten Schultern lehnten lässig gegen die Rückenlehne seines Stuhls, eine Hand hielt ein Weinglas und drehte es, während er Lisa beobachtete. Als ihr Blick in seine blauen Augen fiel, flammten sie amüsiert auf, aber das Lächeln erreichte nicht den harten Mund.
    Lisa hatte sich auf den Abend gefreut, auf diese Erinnerung an ein Leben, das sie ohne großes Bedauern aufgegeben hatte, aber jetzt hatte sie nur einen Gedanken im Kopf. Sie wollte weg, raus hier. Aber sie hatte nicht den Mut, aufzustehen und zu gehen. Sie zitterte bei dem Gedanken, essen zu müssen, während jene blauen Augen auf sie gerichtet waren, hart, spöttisch und überlegen.
    Aus einem Augenwinkel musterte sie die Frau, die ihm gegenüber saß. Sie hatte modisch frisiertes blondes Haar und lachte heiser, während sie ihren Partner einladend anblickte. Sie war bildschön, natürlich. Sonst säße sie hier nicht mit ihm.
    Jon war unterdessen leicht berauscht vom Wein und fing an, den Abend zu genießen. Sein Gesicht war gerötet, und er redete vertraulich auf Lisa ein. Lisa hörte ihm zu, lächelte dann und wann und zwang sich, jene blauen Augen zu ignorieren.
    Würde er es wagen, an ihren Tisch zu kommen? An sich konnte er in Begleitung einer Frau unmöglich einfach aufstehen. Aber gesellschaftliche Formen scherten ihn nicht, um das zu erkennen, brauchte man bloß in sein arrogantes, selbstsicheres Gesicht zu sehen. So wie Jon sein scheues, auf Ausgleich bedachtes Wesen offen zur Schau trug, präsentierte dieser Mann sein rücksichtsloses Selbstvertrauen in seinem Gesichtsausdruck, in jeder seiner Bewegungen.
    Ohne auch nur in seine Richtung zu blicken, war Lisa sich seiner Anwesenheit pausenlos bewußt. Und er wußte das genau. Sie fochten von Tisch zu Tisch ein stummes Duell, das allen anderen verborgen blieb.
    Lisa starrte in ihr Weinglas und sinnierte mit einem schiefen Lächeln über die Ironie des Schicksals. Im ganzen letzten Jahr hatte sie sich sorgfältig gehütet, Lokale wie dieses aufzusuchen. Hätte ihr Jon nicht so leid getan, hätte sie seine Einladung nie angenommen. Es zeigte sich wieder einmal, daß Mitleid ein riskantes Gefühl war.
    Für sie wurde der Abend zu einem Durchhaltetest. Sie aß, ohne zu schmecken, sie hörte zu, ohne zu begreifen. Gottlob hatte Jon soviel getrunken, daß er nicht merkte, was in ihr vorging, und zufrieden ihr Lächeln und ihr zustimmendes Gemurmel registrierte, wenn er mal eine Redepause einlegte. Er würde ein Taxi nehmen müssen, schoß es Lisa durch den Kopf, als sie sein erhitztes Gesicht sah.
    Als Lisa vorschlug zu gehen, blickte er sie nur erstaunt an.
    Der Alkoholkonsum hatte seine Ängste verscheucht, er bestellte sich noch einen Cognac und zündete sich zufrieden eine Zigarre an. Aus dem Abend war eine Sternstunde seines Lebens geworden.
    Als der andere Mann mit seiner Begleiterin aufstand und das Lokal verließ, stöhnte Lisa fast vor Erleichterung auf.
    Irgendwann hatte auch Jon genug von seinem Ausflug in diese ihm fremde Welt. Er bezahlte die Rechnung mit kaum merkbarem Unglauben über ihre Höhe, verließ mit Lisa das Restaurant und winkte ein Taxi heran. Es war ganz einfach gewesen, ihn zu überzeugen, daß er nicht mehr fahren konnte. Selbst mit seinem Quantum Alkohol war er Vernunftgründen zugänglich.
    Sie hatten fast Lisas Wohnung erreicht, als Lisa die weiße Limousine bemerkte, die ihnen folgte. Vergebens versuchte sie, das Gesicht des Fahrers auszumachen,

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