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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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freizubekommen."
    Plötzlich war Felicia froh, Raschid an ihrer Seite zu haben.
    Sie gingen durch einen alten, überdachten Souk, wo die Händler Passanten aus ihren meist kleinen Läden heraus anriefen, doch Raschid ging unbeirrt weiter.
    Endlich berührte er Felicia leicht am Arm und führte sie auf eine offene Ladentür zu. Nachdem sich Felicias Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erblickte sie rundum Regale, die voll von Flaschen und Dosen standen. In der Luft lag ein Duft von tausend exotischen Gerüchen. Raschid hatte sie zu einem Parfumhändler gebracht.
    Während Felicia sich in dem kleinen Laden umsah, sprachen die beiden Männer miteinander. Das Gesicht des Händlers war runzelig wie die Schale einer Walnuß, doch seine wachen, dunklen Augen musterten sie aufmerksam.
    "Ob er etwas für Zahra mischen kann, ohne sie zu kennen?" flüsterte Felicia.
    "Das Parfüm ist für Sitt Zahra?" fragte der alte Mann und verriet damit eine Kenntnis des Englischen, die Felicia nie vermutet hätte. Seine Augen wanderten über die Flaschen auf dem Regal, schließlich griff er nach einer der Flaschen. "Hier habe ich das Parfüm, das ich letzthin für Sitt Zahra gemacht habe. Wenn die Sitt etwas kaufen will?"
    Felicia warf Raschid einen hilfesuchenden Blick zu, und als er nickte, sagte sie leise: "Ja, bitte."
    Das Gesicht des Händlers erhellte sich. "Beinahe hätte ich vergessen, daß die Sitt bald heiratet. Wir müssen noch etwas für die Reife hinzufügen... und etwas, was die Fraulichkeit hervorhebt."
    Er goß etwas von der Flüssigkeit in eine Schale, wog, fügte etwas aus einer anderen Flasche hinzu, roch prüfend, und als er fertig war, füllte er die Mischung in einen Kristallflacon.
    "Darf ich daran riechen?" fragte Felicia, doch zu ihrer Enttäuschung schüttelte der Händler den Kopf.
    "Dieses Parfüm paßt nicht zur Schönheit der Sitt", erklärte er ihr. Er sagte etwas auf arabisch zu Raschid und wandte sich dann wieder an Felicia. "Ihre Schönheit ist wie die einer Rose, ehe sie sich öffnet... wie eine Knospe, und genauso muß Ihr Parfüm sein."
    Felicia war froh, daß es in dem kleinen Laden so dunkel war, als der Händler ihr das kleine Päckchen reichte. Sie wagte nicht, zu Raschid aufzusehen aus Angst, er könne die Verlegenheit auf ihrem Gesicht lesen. Unbewußt hatte der alte Mann sie richtig beurteilt. Ja, sie war noch eine Knospe, in die schützenden Blätter der Unschuld gehüllt, und wartete auf die Liebe eines Mannes, bevor sie voll erblühen konnte.
    Nachdem sie bezahlt hatte, folgte sie Raschid schweigend und nachdenklich. Sie wollten gerade auf die Straße hinaustreten, als der Händler ihnen etwas auf arabisch nachrief.
    Raschid drehte sich um. "Einen Augenblick", sagte er kurz und ging zurück.
    Felicia zögerte. Sie wußte nicht recht, ob sie ihm folgen sollte oder nicht. Die beiden Männer sprachen leise miteinander, und um nicht neugierig zu erscheinen, blieb sie in der Tür stehen.
    Der alte Araber machte sich erneut an seinen Regalen zu schaffen. Ein Duft nach englischem Lavendel, der sie an ihre Heimat erinnerte, stieg Felicia in die Nase, dann ein etwas würzigerer Geruch. Der Mann warf etwas mit einer Pinzette in eine Schale, und Felicia glaubte, wilde Veilchen zu erkennen. Raschid schien also noch mehr Parfüm kaufen zu wollen. Aber für wen? Für seine Schwester? Oder vielleicht für eine andere Frau... eine Frau, die je nach Bedarf in die Rolle der kameradschaftlichen Freundin aus dem Westen oder der demütigen Sklavin aus dem Osten schlüpfen konnte?
    "Miss Gordon?"
    Wie oft würde sie noch hören müssen, daß ihr Name mit diesem beleidigenden Hochmut ausgesprochen wurde?
    Raschid kam mit düsterer Miene auf sie zu. "Haben Sie es schon wieder vergessen, oder macht es Ihnen Spaß, genau das Gegenteil dessen zu tun, was ich Ihnen sage?"
    Felicia fuhr herum. Sie legte zwar keinen Wert darauf, mit diesem Mann zu streiten, aber sie würde nicht zulassen, daß er ihren Stolz verletzte. "Ich bin draußen geblieben, weil ich Sie nicht stören wollte", erklärte sie empört. "Ihr Geschäft war offensichtlich privater Natur... wahrscheinlich ein Geschenk für eine Frau, die zwar Ihr Bett teilen, aber ansonsten in keiner Weise an Ihrem Leben teilhaben darf."
    "Damit haben Sie genau den Typ Frau beschrieben, für den dieses Parfüm bestimmt ist. Aber der Parfumhändler teilt meine Ansicht über Sie offenbar nicht." Raschid lachte, als er Felicias bestürzten Gesichtsausdruck

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