Princess Band 47
will , lade ich meine Gäste in ein Hotel ein." Er dachte einen Moment nach. "Vielleicht sollten wir den Ballsaal Kerry und Jacques für die Hochzeit zur Verfügung stellen. Was meinen Sie, würde den beiden die Idee gefallen?"
"Das ist doch nicht Ihr Ernst?" fragte Rose ungläubig.
"Warum nicht? Der Saal steht leer. Es wäre schade, wenn man ihn nicht ab und zu benutzen würde. Allerdings müßten die beiden alle Vorbereitungen selbst treffen. Ich möchte damit nicht belästigt werden."
Rose strahlte ihn an. "Oh, wenn ich das Kerry erzähle! Sie wird sich unglaublich freuen!"
"Schön, und jetzt gehen wir weiter."
Philippe zeigte Rose noch viele andere Räume, darunter das Klassenzimmer, in dem ihn ein Privatlehrer unterrichtet hatte, bis er alt genug für das englische Internat gewesen war. Dann kamen sie zu einer bildschönen Wohnung, die sich auf der anderen Seite von Miss Grantchesters Zimmern befand.
"Hier hat meine Großmutter gewohnt. Sehen Sie, das ist sie." Er deutete auf ein Gemälde, auf dem eine Dame in einem Spitzenkleid der zwanziger Jahre zu sehen war. "Und das hier ist mein Zimmer", sagte Philippe. "Es gehörte früher meinem Großvater."
Sie gingen weiter, noch ehe Rose sich alles genau anschauen konnte.
"Möchten Sie noch die Türme mit der Brustwehr sehen?" fragte Philippe, und Rose nickte. "Heute müßte man eine gute Aussicht haben. Vorsicht! Es ist ziemlich dunkel, und Sie müssen leider viele Treppen steigen. Warten Sie, ich gehe voran."
Philippe nahm Rose an der Hand und stieg die Treppe hinauf.
Roses Augen gewöhnten sich allmählich an das dämmrige Licht, das durch die Schießscharten in den Turm fiel. Einmal stolperte sie, und Philippe fing sie auf. Er kannte jede Windung, jede Stufe, und Rose fühlte sich bei ihm sicher.
Als sie oben angelangt waren, stieß Philippe eine schwere Falltür auf, kletterte durch die Öffnung und half Rose hinauf.
Dann stand sie im Freien. Der Wind blies ihr ins Gesicht, und sie trat an die Brüstung.
Rose war überwältigt von dem Blick über das weite Land. Sie sah die Weinberge und die kleinen Dörfer, der Fluß wand sich wie ein silbernes Band durch die Felder, und über allem leuchtete der Himmel in strahlendem Blau. "Es ist phantastisch!" rief sie entzückt.
"Schauen Sie, dort ist Les Virages, und auf der anderen Seite können Sie Chandelle liegen sehen. Ich zeige Ihnen das Haus, in dem Sie wohnen." Er legte ihr die Hand auf die Schulter und zeigte auf ein Dach. "Das muß Haus Therese sein."
Rose entdeckte den Dorfplatz mit der Kirche und dicht daneben Haus Therese. "Was für eine herrliche Aussicht!" rief sie aus. "Und da hinten ist der Fluß."
"Ja, er fließt ins Mittelmeer. Man kann in einem Tag an die Küste und wieder zurück fahren. Aber das ist ziemlich anstrengend. Es ist besser, wenn man irgendwo übernachtet. Wir könnten diese Tour einmal zusammen machen, wenn Sie wollen."
Rose wurde sofort wieder mißtrauisch. Was steckte hinter seinem Vorschlag? Sie mußte bei Philippe sehr vorsichtig sein.
Er durfte keinen zu großen Einfluß auf sie bekommen. Sie drehte sich um und wollte zur Falltür zurückgehen, als sie von einem plötzlichen Windstoß erfaßt wurde und das Gleichgewicht verlor. Sie schwankte einen Moment, doch schon breitete Philippe die Arme aus und hielt sie fest.
"Entschuldigung. Das war der Wind. Ich... ich wollte nicht..." Sein Gesicht war ganz nah, und er schaute sie mit einem spöttischem Lächeln an. "Was wollten Sie nicht, Rose Robinson?"
Philippe machte keinen Versuch, die Gelegenheit auszunutzen und Rose zu küssen, aber seltsamerweise wünschte, sie sich, daß er es täte. Heftig schob sie ihn von sich. "Ich wollte Ihnen nicht in die Arme fallen", sagte sie.
"Das habe ich auch nicht angenommen." Philippe trat einen Schritt zurück und schaute sie ernst an. Sein Blick machte Rose unsicher.
"Ich!.. ich muß jetzt gehen", stammelte sie. "Es ist ziemlich spät."
"Sie haben kein Vertrauen zu mir, nicht wahr?"
Wenn sie es zugab, würde er wahrscheinlich beleidigt sein. Aber es zu bestreiten, wäre eine glatte Lüge. "Ich weiß es nicht", sagte sie zögernd.
"Aber Sie können mir vertrauen, Rose. Wir du Caines haben zwar sehr viel für schöne Frauen übrig, aber niemals würden wir uns etwas nehmen, was uns nicht freiwillig gegeben wird. Genügt Ihnen mein Wort?"
Wieder lag Spott in seinen Augen. Er machte sich lustig über sie. Warum sonst hätte er von "schönen Frauen"
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